86: Over

Warnung noch nicht aufgehoben ;D

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Zoës Schreie lösten mittlerweile schon ein unangenehmes Klingeln in meinen Ohren aus, als sie durch die Kraft von Rebekahs Stoß in die Arme von Enzo fiel, der ihr sofort beide Schultern auskugelte und sie in dieser Position festhielt.

Ich musste zugeben, es sah schon ein wenig bemitleidenswert aus, wie Zoë da in den Armen eines übermächtigen Gegners stand und ihr Blut den Boden der Halle rot färbte. Dort, wo bis vor ein paar Sekunden ihre schwarzen Haare waren, konnte man nun nur noch das rötlich schimmernde Fleisch erkennen, das bisher unter ihrer Kopfhaut verborgen gewesen war. Ihre rechte Hand hing wie ihre Arme nutzlos hinter ihrem Rücken herab und ihre Finger waren in einem 90°-Winkel entgegen der normalen Richtung verbogen. Aber das alles war noch nichts zu ihrer linken Hand. Die lag schließlich immer noch mehrere Meter von Zoë entfernt am Boden in einer kleinen, roten Pfütze. Aus ihrem Armstumpf floss das Blut in Strömen und färbte momentan die Hose von Enzo in ein tiefes dunkelrot, während meine Mutter mit bedrohlichen Schritten auf sie zu lief.

Sie legte ihre Hände an Zoës blutverschmierten Schläfen, schloss die Augen und murmelte konzentriert einen Zauber.

Mit einem Mal verstummten Zoës Schreie und es kam nur noch ein heiseres Röcheln aus ihrem Mund. Ich konnte ihren Blick im Moment nicht sehen und ehrlich gesagt war ich froh darum. Diesen Anblick hätte wohl auch ich nicht vertragen, wenn ich ihre Geräusche richtig deutete. Der Zauber, den Mom da gerade sprach, kannte ich nämlich. Er sorgte dafür, dass Zoë das Gefühl hatte, dass tausende kleiner Käfer in ihren Mund, ihre Nase und ihre Luftröhre krabbelten, die ihr langsam die Luft abschnürten.

Einige Minuten war es totenstill im Lagerhaus. Keiner wagte es, sich zu bewegen und selbst meinen Atem hielt ich an. Das einzige Geräusch, das manchmal die Stille durchbrach, war der unregelmäßige, schnelle Atem von Zoë. Erst als sie kurz davor war, ohnmächtig zu werden, stieß meine Mutter sie mit einer Handbewegung zur Seite, sodass sie direkt vor die Füße Freyas fiel. Diese zückte mit einem teuflischen Grinsen einen scharfen, metallenen Gegenstand, der die Form eines siebenzackigen Sterns hatte. Der Teufelsstern, ein dunkles, magisches Objekt, das sich in dem Körper seines Opfers verhakte und diesem tausende Schnitte über den ganzen Körper verteilt zufügte.

"Das ist für meine Nichte.", flüsterte sie leise, während sie sich neben den halb verbluteten Körper kniete und die spitzen Zacken mitten durch ihre Stirn trieb.

Sofort fing Zoë an, haltlos zu zucken, während sich an jeder sichtbaren Stelle ihres Körpers feine Risse in ihrer Haut zeigten. Auch die Teile ihres ehemals weißen Kleides, die noch nicht mit ihrem Blut durchtränkt waren, färben sich langsam in das typische Rot.

Mit einer sicheren Bewegung stand meine Tante auf und hob unseren bis gerade größten Feind wieder auf ihre Beine. Ein kurzer, bedeutungsvoller Blick zu Elijah genügte und er streckte nur eine Sekunde später seine Hand aus und schlug fließend Zoës Hals von ihren Körper.

Emotionslos sah ich dabei zu, wie Freya ihren Körper losließ, der leblos wie eine Puppe zu Boden fiel und wie Zoës Kopf mehrere Meter weit flog, bevor er von der gegenüberliegenden Wand abprallte, dort einen widerlichen Blutfleck hinterließ und dann mit einiger Entfernung zum Liegen kam, während das restliche Blut aus ihrem Kopf durch die Schwerkraft aus ihrem offenen Hals auf den Boden tropfte.

Jetzt war es wirklich offiziell: Wir hatten es geschafft, unsere Feindin zu besiegen.

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