84: Heute ist der Tag
Keine Stunde später hatten wir einen Lokalisierungszauber gesprochen, der Zoë ausfindig machen sollte. Sie war immer noch in ihrem kleinen Lagerhaus, hatte ihren Standort nicht einmal verschleiert. Anscheinend fühlte sie sich vollkommen sicher dort. Ich konnte es verstehen, ich würde mich auch nicht vor meinen Feinden verbergen, wenn ich fest davon überzeugt wäre, dass sie nicht versuchen werden, mich zu töten. Sie war schon damals sehr selbstbewusst gewesen und genau dieses Selbstbewusstsein führte nun auch zu ihrem Untergang. Denn wir waren schlauer als sie. Wir würden sie töten. Und nichts würde uns davon abhalten.
Also brachen wir schnellstmöglich auf und liefen zu dem Lagerhaus, das gleich Zoës Untergang sein würde. Dieses Mal hatten wir keinen ausgefeilten Plan, um sie zu überraschen. Den hatten wir auch gar nicht nötig, denn nur unsere Stärke, Schnelligkeit und reine Brutalität würden ausreichen, um ihr Leben zu beenden. Mom und ich hatten bereits einen Zauber gesprochen, der eine magische Barriere errichtet hatte, die kein Sterblicher überwinden kann, so war es Zoë wenigstens nicht mehr möglich, sich wieder in Luft aufzulösen.
Kurz darauf standen wir mal wieder vor dem alten Lagerhaus und gingen in Angriffsstellung. Ich warf einen kurzen Blick nach rechts, wo Mom und neben ihr Enzo standen, die gerade sehr damit beschäftigt waren, sich tief in die Augen zu sehen. Neben ihnen konnte ich noch den Schatten von Kol sehen, der mit seinem Baseballschläger und einigen anderen Geschwistern durch den Hintereingang reingehen würde. Dann drehte ich meinen Kopf nach links, wo Elijah und Nik standen und ihren wütenden Blick fest auf die Eingangstür gerichtet hatten. Ihnen war die Mordlust wie den meisten anderen hier nur zu deutlich ins Gesicht geschrieben. Sie wollten, dass Zoë endlich für alles bezahlen muss, was sie uns angetan hat und dass sie nie wieder in der Lage wäre, etwas Vergleichbares zu tun. Heute war der Tag, an dem die letzte noch lebende Tochter der Natur sterben würde. Und sie würde weder zurückkommen können noch würde sie einen schnellen oder gar schmerzfreien Tod bekommen. Ich war mir sicher, dass es hier allen am Herzen lag, unserer momentan größten Feindin in ihren letzten Sekunden so viele Schmerzen zu bereiten wie es nur irgendwie möglich war. Sie würde definitiv keine guten Erinnerungen an ihre letzten Momente auf dieser Erde behalten und das hatte sie verdient.
Kurz drehte Onkel Nik seinen Kopf zu uns und bedeutete uns mit einem kurzen Nicken, dass wir losgehen konnten. Keinen Wimpernschlag später standen wir alle in einem Kreis um Zoë. Heute war der Tag, an dem sie sterben würde. Und ich würde das genießen.
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