60: Hope
"Also schön... Dann finden wir eben einen anderen Weg, wie wir Zoë aus der Welt schaffen können.", gab Nik unter unseren eindringlichen Blicken nach.
"Danke.", meinte Mom leise. Jetzt, wo sich alle wieder einigermaßen beruhigt hatten, fiel mir wieder der eigentliche Grund für unser Kommen ein. Sofort drehte ich meinen Kopf zu Hope, um zu sehen, wie es ihr ging.
Sie schien immer noch schockiert von dem, was gerade alles passiert war und ich erkannte schon an ihren Augen, dass sie gerade wieder anfing, sich selbst Vorwürfe zu machen, dass sie Schuld an alldem war. Statt zu akzeptieren, dass sie genau genommen mit ein Grund war, warum Mom wieder lebte, dachte sie nur daran, dass sie wegen ihr wieder sterben könnte.
Auch Niks Kopf wandte sich seiner Tochter zu und kurz darauf stand er vor ihr, drückte Rose und Caroline leicht zur Seite und nahm sie fest in den Arm.
"Wieso hast du das getan?", fragte er sie flüsternd. Wahrscheinlich sollte ich bei diesem Gespräch zwischen Vater und Tochter nicht zuhören, aber mich interessierte ihre Antwort auf diese Frage genauso.
"Ich konnte doch nicht zulassen, dass sie euch alle umbringt.", murmelte Hope kaum hörbar in sein Shirt, sodass ich mich anstrengen musste, sie überhaupt zu verstehen.
"Aber du kannst dich doch nicht einfach ausliefern! Verdammt, Hope, du hättest sterben können, ist dir das überhaupt bewusst? Denkst du, Zoë hätte dann einfach so aufgehört, unsere Familie anzugreifen?"
"Ja, das denke ich. Und ich war mir der Gefahr durchaus bewusst, Dad. Aber ich habe vorgesorgt, mit einem Zauber. Selbst wenn sie noch die Gelegenheit gehabt hätte, mich zu töten, wäre ihr das nicht gelungen. Sobald sie dabei gewesen wäre, das zu tun, wäre sie plötzlich der festen Überzeugung gewesen, dass wir beide verbunden sind. Ich hatte nicht mehr die Zeit, uns wirklich zu verbinden und dann dachte ich, dass das die beste Alternative wäre. Wenn sie gedacht hätte, dass sie auch stirbt, wenn sie mich umbringt, hätte sie es gar nicht erst versucht."
"Zoë liegt nichts an ihrem Leben. Sie ist völlig gestört, eine Psychopathin, und ihre einzige Aufgabe ist dein Tod. Glaubst du wirklich, dass ihr ihr Leben da noch so wichtig ist?"
"Ja...", meinte Hope, wirkte allerdings ziemlich verunsichert.
"Sie weiß, dass wir sie getötet hätten, wenn du gestorben wärst. Sie hat sich sicherlich schon längst mit dem Gedanken abgefunden, erneut zu sterben, ansonsten hätte sie nie wieder angefangen, uns zu bedrohen, sondern wäre gleich untergetaucht. Das war dumm von dir, Hope."
Meine Cousine zuckte bei den harschen Worten ihres Vaters leicht zusammen, doch ich konnte kein wirkliches Mitleid mit ihr haben. In gewisser Weise hatte Nik schließlich Recht. Das war wirklich nicht gut durchdacht von ihr gewesen.
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