43: Forest

Ich tauschte einen panischen Blick mit Hope aus, als plötzlich noch eine weitere Person zu dem Mann kam. Dieses Mal definitiv eine Frau, die sofort anfing, einen Zauber zu flüstern. Ich kannte diesen Zauber. Mit ihm konnte man alle anderen Zauber, die auf einem Gegenstand oder einem Ort lagen, aufheben. Und nur eine sehr mächtige Hexe war in der Lage, diesen Zauber überhaupt zu sprechen.

Plötzlich atmeten beide draußen tief ein und stürmten kurz darauf in die Höhle. Ich schrie überrascht auf, bis ich sie erkannte. "Mom!", rief ich, während Hope gleichzeitig nach ihrem Dad rief.

Sofort stand meine Mom vor mir und riss zuerst eine kleine, gruselige Puppe und dann meine Handschellen von der Wand. Schnell löste sie die Fesseln auch noch von meinen Händen, während Nik bei Hope dasselbe tat.

"Wo ist Zoë?", fragte Mom mich und musterte mich besorgt, um nach eventuellen Verletzungen zu sehen.

"Sie ist weggegangen, sie musste irgendwelche Menschen herholen, weil sie..."

"Egal, das könnt ihr später erzählen. Wir müssen jetzt erst mal hier raus.", unterbrach Nik mich und griff kurz darauf nach Hopes Hand, genauso wie Mom bei mir. Bevor ich überhaupt realisieren konnte, was hier gerade geschah, liefen wir auch schon so schnell wie möglich durch den Wald. Ich hatte keine Ahnung, wo wir waren oder wo wir hinmussten und ehrlich gesagt schien es auch meiner Mutter so zu gehen. Aber Onkel Nik rannte zielstrebig so schnell wie möglich durch den Wald und wich dabei gelegentlich den Bäumen aus als ob er das schon jahrelang gemacht hatte.

Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass uns irgendjemand verfolgte, konnte jedoch weder Schritte hinter uns hören noch jemanden erkennen, wenn ich über die Schulter sah. Ich konnte nicht wirklich daran glauben, dass wir so viel Glück hatten und gerettet wurden, ohne dass jemand dabei verletzt wurde. Das wirkte alles zu perfekt um wahr zu sein, aber das war es anscheinend.

Jeden Moment erwartete ich, dass mich Zoës Hand von hinten greifen würde und sie mich wieder zurück in die Höhle zerrt und ihre Folter- und Morddrohungen doch noch wahr machte. Bevor sich diese angsteinflößende Erwartung jedoch bewahrheiten konnte, standen wir schon vor dem Anwesen und öffneten die Tür. Ich sah mich noch einmal um, um zu sehen, ob uns nicht vielleicht doch jemand verfolgte, aber ich konnte nichts im angrenzenden Wald erkennen.

Dann wurde ich jedoch auch schon von Mom mit in das Anwesen gezerrt, wo sie mich sofort fest in die Arme schloss.

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