36: Zoë
Zoë. Das Mädchen, das meine Mutter getötet hatte. Zwar nicht direkt, aber sie war eindeutig am meisten Schuld an Moms Tod. Nur wegen ihr konnte ich meine Mom den Großteil meines Lebens nicht sehen, nicht mit ihr reden, sie nicht um Rat fragen, wenn ich Hilfe brauchte.
"Was willst du?", knurrte ich sie wütend an. Und wieso war sie auch wieder am Leben, war sie etwa immer noch mit Mom verbunden?
"Könnt ihr euch das etwa nicht denken?", fragte sie lieblich grinsend.
Sofort schubste ich Hope wieder hinter mich. Das letzte Mal, als Zoë etwas plante, wollte sie nur Hope. Und zwar tot. Aber bevor sie ihren Plan umsetzen konnte, hatte meine Mom sie aufhalten können, auch wenn beide dabei gestorben waren.
"Anscheinend doch.", lächelte Zoë und ich ging unwillkürlich auf sie zu. Ich wusste noch nicht genau, was ich mit ihr machen wollte, aber ich wollte sie einfach nur zum Schweigen bringen. Vielleicht könnte ich ihr ja das Genick brechen, oder ihr das Herz rausreißen... Egal was, Hauptsache sie war danach still.
Bevor ich sie jedoch erreichen konnte, prallte ich von einer unsichtbaren Barriere ab und stolperte zurück, wobei ich auf den Boden fiel. Den Schmerz vom Aufprall und die damit verbundenen leichten Verbrennungen, die schon wieder verheilten, spürte ich kaum, weil ich viel zu abgelenkt von meiner Wut auf sie war. Am Rande bemerkte ich, wie Hope sich besorgt neben mich kniete und einen leisen Zauber gegen Zoë aussprach, aber er hatte keine Wirkung. Lag wohl vermutlich auch an dieser Magie-Kuppel über uns.
"Süß, wie ihr gegen mich kämpfen wollt. Aber ihr kommt nicht aus dieser Barriere raus und Magie könnt ihr darin auch nicht wirken, das habe ich euch doch schon erklärt.", lachte Zoë.
"Und du willst uns jetzt hier drin festhalten?", frage ich spöttisch nach, richtete mich wieder auf und stellte mich zurück vor Hope. "Für wie lange? Was hast du davon schon? Irgendwann wird unsere Familie bemerken, dass wir verschwunden sind."
"Deshalb... werden wir ja auch nicht hier bleiben.", grinste Zoë und streckte die Hand in meine Richtung aus. Ich wusste, was jetzt passieren würde. Eine Handbewegung von ihr und mein Genick würde brechen. Und ich konnte ihr nicht einmal ausweichen oder das irgendwie verhindern. Wenn ich ausweichen würde, würde sie schließlich direkt Hope erwischen. Kurz bevor sie allerdings irgendetwas machen konnte, stieß mich diese zur Seite und stellte sich vor mich.
"Nicht meinen Cousin!", schrie Hope. Direkt danach verdrehte sich aber schon ihr Kopf und sie fiel vor mir mit einem gebrochenem Genick auf den Boden. Sofort kniete ich mich neben sie und sah sie besorgt an. "Hope, wieso hast du das getan?!"
Bevor ich aber noch irgendetwas anderes tun konnte oder auch nur die Chance hatte, zu Zoë aufzublicken, spürte ich, wie sich auch mein Kopf zur Seite drehte und ich nur noch das dumpfe Brechen meiner Knochen hören konnte, bevor alles schwarz wurde.
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