So, aufgrund mehrfacher Bitten nach einem neuen Kapitel und meiner Freude, dass ich endlich wieder Ideen habe, heute ausnahmsweise noch ein Kapitel :)
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"Anni!"

Ich sah zu meiner Tante Rebekah, die gerade mit ausgestreckten Armen dabei war, auf meine Mom zuzurennen. Kurz bevor sie jedoch an meinem Onkel Nik vorbeigehen konnte, streckte dieser seinen Arm aus und hielt sie so auf.

"Wer bist du?", fragte er gefährlich leise, während er Mom abschätzend musterte.

"Ich hätte schon erwartet, dass du mich erkennen würdest, Nik. Ich war zwar lange nicht da, aber verändert habe ich mich zumindest äußerlich wirklich nicht.", antwortete Mom und sah ihm fest in die Augen.

"Das ist nicht lustig... Was denkst du dir dabei, den Körper meiner toten Schwester zu missbrauchen, um dir das Vertrauen meiner Familie zu erschleichen?"

"Ich missbrauche nicht den Körper deiner Schwester, ich bin sie.", meinte sie leise, aber bestimmt.

"Nein, das bist du nicht. Das ist unmöglich! Meine Schwester ist gestorben, unwiderruflich, vor zwölf Jahren! Also antworte mir ehrlich: Wer. Bist! Du?!", schrie mein Onkel und wurde zum Schluss immer lauter. Wenn er nicht noch damit beschäftigt wäre, Rebekah davon abzuhalten, zu meiner Mom zu stürzen, würde er sich wohl vermutlich selbst auf sie stürzen, nur definitiv nicht, um sie zu umarmen.

"Niklaus... Beruhige dich.", forderte Elijah leise und meldete sich so das erste Mal heute zu Wort. Und mal wieder war er die Stimme der Vernunft.

"Ich soll mich beruhigen?! Wie könnte ich, wenn irgendjemand es wagt, uns so zu verhöhnen?"

"Ich verhöhne euch nicht!", widersprach meine Mom sofort. "Frag mich etwas, irgendetwas, was nur ich wissen kann, und ich werde es dir sofort beantworten!"

"Nein. Wenn du es wirklich bist, brauchst du keine Frage, dann kannst du es auch so beweisen, dass du es bist.", widersprach mein Onkel stur.

"Okay, also schön...", seufzte Mom. "Vor meinem Tod habe ich jedem von euch einen kleinen Abschiedsbrief geschrieben. In deinem habe ich kaum über uns beide geschrieben, sondern hauptsächlich, dass du endlich über deinen Schatten springen solltest, um dich bei Care zu entschuldigen. Und ich habe dir geschrieben, dass du dir wegen mir keine Vorwürfe machen sollst, weil du mir immer ein wundervoller Bruder warst. Und dass du dich nicht so darauf fixieren sollst, dass Mikael nicht dein leiblicher Vater ist, weil es vollkommen egal ist, dass wir eigentlich nur deine Halbgeschwister sind, solange wir selbst dich als vollwertiges Mitglied der Familie sehen."

"Das... könnte jeder wissen, der diesen Brief gestohlen und gelesen hat.", sagte Nik stur, doch ich hörte, dass er sich mittlerweile nicht mehr so sicher war.

"Also gut... Vor etwa zwanzig Jahren, als ich das erste Mal hierher nach Mystic Falls kam, gab es einen... kleinen... Zwischenfall. Du wolltest damals Tyler töten, der Freund von Caroline und der Cousin von Rose. Ich habe dich sofort angerufen, als ich das erfahren habe und ich habe dir damals etwas versprochen. Und du weißt genau, dass ich meine Versprechen immer halte, also wissen es wirklich nur wir beide. Ich habe dir nämlich damals versprochen, dass es nie jemand erfahren wird, dass du Tyler schon..."

"Anni?", unterbrach Nik sie dann plötzlich mit geweiteten Augen, bevor sie ihren Satz beenden konnte.

Lächelnd sah meine Mom ihn an. "Schön, dass du es mir jetzt auch glaubst."