138: Der Zauber

Nur wenige Minuten später stand ich mit Aubrey in unserem Wohnzimmer. Wir hatten Christine nur gesagt, dass wir noch etwas klären mussten und sie hatte auch nicht nachgefragt. Schnell hatte ich Hope Bescheid gesagt und noch schnell den richtigen Zauber unter meinem Bett hervorgeholt. Hope konnte mittlerweile fast gar nichts mehr sagen und auch wenn sie versuchte, es zu verbergen, merkte man ihr an, wie schlimm sie sich dadurch fühlte. Sie hatte geweint und ich hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen, dass ich diesen Zauber so lange nur wegen Aubrey versteckt gehalten hatte. Aber dafür hatte ich ja jetzt auch eine Lösung gefunden, wenn auch keine optimale.

"Okay. Ich spreche den Zauber jetzt bei Aubrey, weil sie zuerst keine Stimme mehr hatte. Durch eure Verbindung wirst du dann auch wieder sprechen können und dann könnt ihr eure Verbindung wieder lösen.", erklärte ich Hope und sie nickte nur.

Ich sah fragend zu Aubrey, die ebenfalls tapfer nickte und griff dann nach ihren Händen. Langsam schloss ich die Augen, um mich besser konzentrieren zu können und fing dann leise an, den Zauber zu murmeln. Er war anspruchsvoll, aber ich hatte schon seit meiner Kindheit glücklicherweise viel geübt. Ein paar Minuten später endete ich und öffnete meine Augen wieder. Aubrey erwiderte meinen Blick unsicher und ich bemerkte kaum, dass Hope immer noch da war und uns neugierig beobachtete. Kurz überlegte ich, Aubrey zu fragen, wie sie sich fühlte, doch ich entschloss mich dagegen. Ich hatte oft genug gesprochen, jetzt war sie an der Reihe.

Als hätte sie meine Gedanken gehört, öffnete sie zögernd ihren Mund, um etwas zu sagen. Sie brauchte einige Augenblicke, um die Worte herauszubringen, doch als sie es schaffte, schlug mein Herz sofort schneller und ich konnte sie nur strahlend ansehen. Das war so unglaublich. Ihre Stimme klang noch etwas rau, sie hatte sie ja auch seit Jahren nicht mehr benutzt. Aber dennoch hörte sie sich gleichzeitig so warm und sanft an. Die Stimme eines Engels. Ich wollte gar nicht daran denken, dass Christine ihr dieses Geschenk genommen hatte, das hätte nur diesen wunderschönen Moment zerstört. Denn die ersten Worte, die sie aussprach, waren vermutlich die schönsten, die ich je in meinem Leben gehört hatte. Der Moment war einfach magisch. Ich würde wohl nie diesen Augenblick vergessen können, in dem sie ihren Mund öffnete und leise sagte: "Danke, Phil. Du bist der erste, der sich so für mich eingesetzt hat. Danke."

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