94: Jackson
Am nächsten Morgen wachte ich vollkommen glücklich und zufrieden auf. Enzo und ich hatten gestern noch ziemlich viel getanzt und über alles mögliche geredet, bis er irgendwann nach Hause gegangen war, als wir fast schon alleine waren. Zum Glück hatte er mir gestern noch seine Nummer gegeben und mir gesagt, wo er jetzt wohnte. Seine Wohnung lag überraschenderweise gar nicht weit von meiner entfernt, auch wenn ich schon seit mehreren Wochen nicht mehr in ihr wohnte.
Immer noch lächelnd ging ich nach unten in die Küche, um etwas zu frühstücken. Jackson, Hayleys Ehemann und außer mir die einzige erwachsene Person, die auch menschliches Essen brauchte, hatte anscheinend die gleiche Idee, denn er saß schon alleine am Tisch und aß etwas.
Ich setzte mich zu ihm und bemerkte sofort, wie er sich anspannte. Als er mich die nächsten fünf Minuten regelmäßig mit neugierigen Seitenblicken betrachtete, sagte ich irgendwann genervt: "Wenn du irgendeine Frage an mich hast, dann stell sie einfach, ich reiß dir schon nicht deinen Kopf ab. Wenn nicht, hör auf mich so anzustarren."
"Ähm... tut mir leid...", meinte er und sah wieder auf sein Essen, bevor er beschloss, mich doch wieder anzusehen und zu fragen: "Du bist also wirklich ein Urhybrid? Halb Hexe, halb Urvampir."
"Jap, dank meiner sogenannten Mutter... Eigentlich wollte sie nur, dass ich mächtiger als Nik werde, um ihn umbringen zu können, aber offenbar hat das nicht funktioniert."
"Wieso nicht?"
"Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass ich eigentlich den Drang verspüren sollte, alle Vampire zu vernichten, dass aber bei Esthers Zauber irgendetwas schief gegangen ist. Keine Idee, was das sein könnte, vielleicht hat sie meine Hexenseite nicht mit bedacht oder so, aber ich habe diesen Drang noch nie gespürt."
"Aber wenn du ein Vampir bist... wieso isst du dann? Müsstest du nicht eigentlich Blut trinken?", wollte er neugierig wissen.
"Eigentlich schon, aber ich kann dank meiner Hexenseite von beidem leben. Menschliches Essen stärkt mich genauso sehr wie Blut, aber da ich die letzten Jahre für meinen Sohn eine Umgebung aufbauen wollte, die so normal wie möglich ist, essen wir beide wie normale Menschen. Außerdem finde ich die Vorstellung, selber Blut zu trinken, immer noch ein wenig abstoßend, egal wie gut es schmeckt."
"Wow, ich denke, du bist der einzige Vampir, der so etwas sagt...", lachte Jackson leicht.
"Und was ist mit dir?", fragte ich ebenso neugierig. "Wie ist das, wenn man ein Werwolf mit Hybridenkräften ist? Alterst du?"
"Nein, zum Glück nicht. Ich habe alle Vorteile des Hybridendaseins ohne Blut trinken zu müssen, auch wenn einige Merkmale wie die Geschwindigkeit, Kraft oder beschleunigte Heilung nicht ganz so ausgeprägt wie bei normalen Vampiren sind."
"Klingt ziemlich gut.", meinte ich grinsend.
"Ja, ich bin Hayley unglaublich dankbar, dass sie unserem Rudel und mir diese Fähigkeiten ermöglicht hat."
"Okay, hat mich gefreut, mit dir zu reden, Jackson, aber ich muss noch mal los.", meinte ich mit einem Blick auf die Uhr, da ich mich noch mit Enzo treffen wollte.
"Find ich auch, Mary. Viel Spaß."
"Danke!", rief ich ihm zu, während ich meinen Teller wegstellte, meine Schlüssel und Jacke nahm und in die Stadt ging...
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