79: Verrat

3rd Person P.o.V.

Bevor sie jedoch ihre Mutter erreichen konnte, stand Rose ihr im Weg und hielt sie an ihren Armen fest.
"Ich kann das nicht zulassen, Mary! Sie ist die einzige Möglichkeit, deine Kräfte wiederzubekommen!"

"Lass mich los!", schrie Mary ihre verräterische Freundin an, wurde jedoch abgelenkt, als sich eine neue Stimme in das Geschehen einmischte.

"Rose? Marianne? Mutter?! Was ist hier los?"

"Freya!", rief Mikael erfreut, als er die Frau erkannte, und trat aus dem Schatten.

"Va... Vater?", fragte diese mit Tränen in den Augen. "Du... du lebst?"

"Natürlich lebe ich! Ich kann doch meine kleine Freya nicht alleine lassen! Haben dir deine Geschwister etwa nichts von mir erzählt?"

"Nein, sie erzählen mir nie etwas...", antwortete Freya traurig und sah zu Boden.

Mary, die bislang noch von Rose festgehalten wurde und das Spektakel genauestens verfolgt hatte, riss sich los und schrie ihre Halbschwester an: "Und du fragst dich noch, wieso?! Du bist genauso verlogen wie Rose! Es war gut, dass wir dir nie vertraut haben!"

In Freyas Augen bildeten sich Tränen und sie nahm Halt suchend ihren Vater in den Arm. "Vater... ich hab dich lieb.", murmelte sie in seine Brust und nach kurzem Zögern erwiderte er die Umarmung.

"Aber ich habe jetzt wieder etwas, für das es sich zu kämpfen lohnt und das werde ich niemals aufgeben.", fügte sie hinzu und zog hinter seinem Rücken einen Pfahl aus dem Holz einer alten Weißeiche hervor.

"Tut mir leid, Vater, aber meine Geschwister bedeuten mir jetzt alles.", hauchte sie, bevor sie den Pfahl fest in die Hand nahm und mit aller Kraft von hinten in sein Herz stieß.

Schreiend ließ er seine älteste Tochter los, als er in Flammen aufging. Das Feuer ignorierend nahm sich Freya ihren Vater und trug ihn mit übermenschlicher Geschwindigkeit aus der Gruft hinaus und nahm somit auch seine Schreie mit nach draußen.

Nachdem sie den ersten Schock überwunden hatte, schrie Esther schmerzvoll auf und richtete ihren hasserfüllten Blick auf ihre jüngste Tochter. "Dafür wirst du bezahlen! Dafür werdet ihr alle bezahlen!", kreischte sie und griff ohne zu zögern nach einem Holzpfahl, den sie mit ihrer Magie so präpariert hatte, dass er nicht nur einen Vampir töten, sondern auch einen Urvampir mehrere Stunden außer Gefecht setzen konnte. Schneller als man von einer alten Hexe erwartet hätte, stand sie vor ihrer Tochter, bereit, das tödliche Holz in ihrer Brust zu versenken. Bevor es sie jedoch auch nur berühren konnte, stand Rose direkt vor Mary, da diese durch den Schock wie erstarrt war. Und so traf das für sie bestimmte todbringende Holz nicht ihr Herz, sondern bohrte sich direkt in die Brust von Rose, die daraufhin leblos zu Boden sank. Ihre Haut lief grau an und eine letzte Träne rann aus ihrem Auge, als sie ihre beste Freundin als letztes Mal ansah und mit ihren Lippen formte: "Es tut mir leid."

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