35: Shopping with tears

Wir kamen gerade aus dem zweiten Laden und trugen bereits vier Taschen, als wir das Weinen eines jungen Mädchens aus einer Seitengasse hörten. Kurz sahen wir uns an und gingen dann direkt auf das Geräusch zu, wir hatten einfach beide diesen Mutterinstinkt.

Was sich auch als ziemlich gut herausstellte, denn als wir in die kleine Straße kamen und die blonden Haare des kleinen Mädchens erkannten, flüsterten wir beide nur ein Wort: "Hope!"

Sofort ließen wir beide unsere Taschen fallen und rannten zu dem Mädchen, das leise in ihre Knie schluchzte. Beruhigend strich ich ihr über den Rücken, während Rebekah versuchte, auf sie einzureden.

"Hope... Hey, meine Kleine. Was ist denn los? Sh... ganz ruhig. Sag mir, was passiert ist, dann wird es dir bestimmt gleich viel besser gehen..."

"Ich... ich will nicht."

"Hey. Du musst ja auch nicht. Beruhige dich erstmal. Ganz ruhig, ja? So ist es gut."

Langsam beruhigte sich meine Nichte wieder, fing aber kurz darauf sofort wieder an, zu schluchzen.

"Oh, meine Süße. Alles wird gut, hörst du? Wir sind ja da. Komm, lass uns doch erstmal nach Hause gehen."

"Nein!"

"Was? Wieso denn nicht?"

"Dad..."

"Ach, Hope. Was hat dein Vater gemacht?"

"Er... er hat gesagt..."

Sie bekam die Worte einfach nicht raus und weinte hemmungslos in Bekahs Jacke. Es musste ihr wirklich nahegegangen sein.

"Würde es dir nicht helfen, wenn wir nach Hause gehen und in Ruhe mit ihm darüber reden?", fragte Rebekah noch einmal vorsichtig nach, doch Hope schüttelte wieder nur den Kopf.

"Ich... ich will nicht... nach Hause."

"Was wäre denn, wenn wir mal mit ihm reden?", schlug ich vor. Ich wusste, dass Nik im Moment nicht sehr gut auf mich zu sprechen war, aber wenn es um seine eigene Tochter ging, würde er uns doch bestimmt trotzdem zuhören.

"Wir können sie doch nicht hier alleine lassen!", wand Rebekah ein.

"Du hast Recht. Dann gehe ich eben alleine. Würde das helfen, Hope?"

Unter Tränen nickte sie.

"Anni, denkst du wirklich, dass das eine gute Idee ist? Wenn Hope so traurig ist und er nicht weiß, wo sie ist, ist er nicht gerade der Ruhigste. Und er ist eh nicht wirklich gut auf dich zu sprechen. Denkst du nicht, dass er... naja... vielleicht wütend reagieren könnte?"

"Doch, natürlich. Aber wenn es um Hope geht, wird er mir zuhören. Er wird mir zuhören müssen. Und was sollen wir auch sonst für sie tun? Du hast es selber gesagt, wir können sie nicht hier alleine lassen, aber wir müssen auch wissen, was überhaupt passiert ist, damit wir helfen können. Und du hilfst ihr im Moment mehr als ich."

"Du hast ja Recht. Pass nur bitte auf dich auf."

"Immer doch. Bis gleich."

"Bis gleich. Und Anni?"

"Ja?"

"Viel Glück."

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