142: Escape
Ich wollte gerade etwas erwidern, als ich plötzlich unsere Haustür hörte.
"Elijah, Nik?", rief eine Stimme aus dem Flur, die ich sofort als Rebekahs identifizierte. "Wir sind wieder da!"
Sofort spannte ich mich an. Wir. Das hieß, dass Hope bei ihr war. Die beiden waren zusammen weggegangen, damit ich die Möglichkeit hatte, Phil zu sehen. Eigentlich hatten wir eine Uhrzeit ausgemacht, wann sie wieder da sein wollten, damit ich dann nicht mehr hier oben war, aber anscheinend hatten wir durch das Rätsel die Zeit vergessen. Dass die beiden jetzt wieder da waren, war wirklich gar nicht gut.
Hilfesuchend wandte ich mich zu Elijah und sah ihn panisch an. "Bring mich hier weg.", flüsterte ich und sah mich im Raum um. Ich hatte das Gefühl, hilflos in der Falle zu sitzen. Zurück in den Kerker konnte ich nicht, solange ich mich nicht selbst einschließen konnte. Wenn ich darin die Kontrolle verlieren würde ohne eingesperrt zu sein, würde mich nichts mehr aufhalten. Klar wären Elijah, Kol, Rebekah und Freya da, doch trotzdem war es mir zu unsicher. Die anderen angrenzenden Räume waren ebenfalls alle nicht verschließbar und wären zudem eine Sackgasse. Und der Weg nach draußen führte direkt an Bekah und Hope vorbei. Doch ich wusste, dass ich diese auf keinen Fall sehen durfte. Das letzte Mal war sie der Auslöser für meinen Kontrollverlust gewesen und das Risiko, dass das wieder geschehen könnte, war einfach viel zu groß.
Elijah schien aber auch gerade ein wenig überrascht über Rebekahs unerwartete Heimkehr zu sein und rührte sich nicht. Überfordert sah ich mich weiter um, bis mein Blick auf die Treppe fiel. Natürlich, wieso hatte ich nur nicht eher daran gedacht? So schnell ich konnte rannte ich die Treppe hinauf und hoch in mein Zimmer. Gerade, als ich die Tür hinter mir schloss, hörte ich, wie die beiden unten die anderen begrüßten. Ich drehte mich jedoch nicht um, damit die Hexen nicht wieder in Versuchung gerieten, in meinen Kopf zu kommen, um Hope wieder anzugreifen.
Ich hörte, wie irgendjemand mir nach oben folgte und erkannte die Schritte von Elijah. Bevor er jedoch an meinem Zimmer ankommen konnte hatte ich schon mein Fenster geöffnet und war die paar Meter hinuntergesprungen. Über mir hörte ich, wie er von meinem Zimmer aus ebenfalls runtersprang, doch als er auf dem Boden aufkam, war ich schon mehrere Meter weiter weg. Ich wollte so viel Abstand wie möglich zwischen Hope und mich bringen.
Also rannte ich so schnell ich konnte und war froh über meine enorme Geschwindigkeit, die es mir erlaubte, Elijah schon bald abzuhängen. Nik hätte es vielleicht noch mit mir aufnehmen können, aber ich war selbst ohne Magie immer noch stärker und schneller als meine anderen Geschwister. Sobald ich irgendwann keine Geräusche mehr von meinem Bruder vernehmen konnte, blieb ich stehen und sah mich um. Doch noch bevor ich erkennen konnte, wo ich eigentlich war, hörte ich eine Stimme, die irgendetwas murmelte und gerade als ich mich zu ihr umdrehen wollte, wurde alles schwarz und ich fiel zu Boden.
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