106: Home

Als wir Zuhause ankamen, wartete Nik schon auf uns und nahm als erstes seine Tochter in den Arm.

"Na, Prinzessin, wie war es in der Schule?", fragte er grinsend. Es war wirklich unglaublich wie liebevoll er mit Hope umging. Er konnte wirklich innerhalb von ein paar Sekunden vom brutalen Urhybriden zum liebenden Vater werden.

"Toll!", antwortete Hope mit leuchtenden Augen und ich bemerkte, dass Phil genauso glücklich aussah.

Sie fing an über ihre verschiedenen Stunden zu reden und was sie durchgenommen hatten, während meine Gedanken langsam wieder zu Jason wanderten. Wieso war er wieder da? Er hatte sich wohl kaum nach zehn Jahren gedacht, dass er ja langsam doch Sehnsucht nach mir haben könnte und er ja wohl mal vorbeikommen könnte, um sein altes Stalking-Hobby wieder aufleben zu lassen. Und woher wusste er, was wir waren? In der übernatürlichen Welt waren wir zwar bekannt, aber das erklärte noch lange nicht, wie ein normaler Mensch wie Jason in unsere Welt geraten konnte.

"Anni?", riss mich Niks Stimme aus meinen Gedanken und ich sah mich um. Phil und Hope waren anscheinend schon nach oben gegangen, denn Nik, Rose und ich standen alleine im Flur.

"Woran hast du gedacht, dass du nichts mehr mitbekommst?", wollte Nik wissen. Kein Wunder, es kam wirklich selten vor, dass ich meine Umgebung komplett ausblendete, besonders, wenn Phil dabei war.

"Jason.", antwortete ich nur kurz angebunden.

"Er war vor der Schule.", fügte Rose hinzu und ich fühlte mich verpflichtet, das näher zu erklären.

"Er hat nichts gemacht, er stand einfach nur da und hat uns beobachtet."

"Sonst nichts?", fragte mein Bruder skeptisch nach.

"Naja, bis auf sein gruseliges Grinsen und sein Psychogetue in Form von irrem Winken nichts."

"Du vergisst, dass das nicht das erste Mal ist, dass er so etwas tut.", merkte Rose an und ich hörte immer noch die leichte Wut auf Jason in ihrer Stimme mitschwingen.

"Was meint sie damit?", wollte Nik von mir wissen.

"Jason hat in meiner Vergangenheit... vielleicht schon so etwas Ähnliches gemacht."

"So etwas Ähnliches? Nach dem, was du mir erzählt hast war er ein Stalker wie aus dem Bilderbuch!", rief Rose und ich sah sie einfach nur an mit einem Blick, der so viel besagte wie 'Ich erzähl dir nie wieder etwas'.

"Was denn? Er hat es verdient, das zu erfahren.", rechtfertigte Rose sich und ich seufzte leicht. Sie hatte ja Recht, ich sollte Nik sowas nicht verschweigen.

"Also, erklärst du mir jetzt vernünftig, was damals passiert ist?", fragte Nik, aber ich bemerkte, dass er mich nicht weglassen würde, bevor er alles über meine Vergangenheit mit Jason wusste. Also verabschiedete ich mich von Rose, setzte ich mit meinem Bruder ins Wohnzimmer und fing an zu erzählen...

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