80: Der erste Schultag

Den Rest des Tages gingen wir shoppen. Bekah fand jede Menge neue Klamotten, auch wenn sie die Mode des 21. Jahrhunderts noch gewöhnungsbedürftig fand. Mehrmals beschwerte sie sich, wie wenig Stoff ihre neue Kleidung hatte, aber sie hatte trotzdem genau so viel Spaß wie ich.

Später am Abend blieben wir noch lange auf und redeten über alles mögliche, bis sie irgendwann durch unsere Geheimtür verschwand und ich einschlief.

Am nächsten Morgen wachte ich schon früh auf. Heute war der erste Schultag im Senior Year. Schon merkwürdig, zwei Halbschwestern zu haben, die in dieselbe Klasse gingen, wie man selbst. Aber hey, bei der einen war ich nur das Produkt einer Affäre ihres Vaters und die andere hätte eigentlich schon vor 1000 Jahren ihren Schulabschluss machen müssen. Also war das wohl nicht das Komischste in meinem Leben.
So schnell wie möglich machte ich mich fertig. Trotzdem dauerte es über eine Stunde, sodass ich nur noch Zeit hatte, hastig eine Scheibe Brot herunterzuschlingen, während Rebekah ihre Blutkonserve trank. Damon schlief anscheinend noch.

"Morgen, Darling. Rebekah."

Oder auch nicht.
"Guten Morgen.", grinste ich Damon an.

"Soll ich euch zur Schule bringen? Du hast ja noch keinen Führerschein und Urvampir-Blondie hier hat erst vor ein paar Wochen erfahren, dass es Autos überhaupt gibt, also..."

"Gerne. Auch wenn der letzte Teil gerade überflüssig war."

"Hey, dafür liebst du mich doch."

"Stimmt."

Ich küsste ihn und versuchte, die schlecht unterdrückten Würgegeräusche von Rebekah zu ignorieren.

Einige Minuten später fuhren wir bereits vor die Schule. Gerade als wir ankamen, klingelte es und Rebekah sah mich nervös an.
"Hey, alles in Ordnung. Dich wird schon niemand beißen."

Bei diesem Wortspiel musste sie lachen und die Spannung verflog.
"Dann lass uns losgehen! Ich freue mich schon auf die Gesichter von allen."

In der ersten Stunde hatten wir Geschichte bei Ric. Er redete gerade über die ersten Einwohner in Mystic Falls, als Rebekah mit mir im Schlepptau in die Klasse kam und meinte: "Und was war mit den Wikingern? Die waren vorher da."

"Dafür gibt es allerdings keine Beweise.", erwiderte Ric.

Bekah setzte sich wie selbstverständlich neben mich an einen Tisch, bis Ric fragte:  "Entschuldige, aber wer sind Sie?"

"Oh, ich bin die Neue. Rebekah Mikaelson."

Verstohlen sah ich mich zu den anderen um und als ich ihre Gesichter sah, musste ich mich sofort wieder umdrehen, um nicht laut loszulachen. Währenddessen versuchte Alaric verzweifelt, normal mit dem Unterricht weiter zu machen. So oder so ähnlich ging es den ganzen Tag weiter. Die Mittagspause verbrachten wir alleine draußen. Bekah hatte sich entschieden, bei den Cheerleadern mitzumachen und ich wollte ihr beim Training zusehen.

Tatsächlich war sie echt richtig gut und fand beinahe sofort Anschluss. Vampir zu sein hatte offenbar auch seine Vorteile. Ich merkte zwar, dass Caroline ziemlich eifersüchtig wurde, aber sie sollte auch mal lernen, ihre Freunde zu teilen.

Am Ende des Trainings ging sie allerdings wütend auf meine Schwester zu und fragte sie aufgebracht:

"Was soll das werden? Was willst du von mir?"

"Gar nichts, Süße. Was sollte ich schon von dir wollen? Deine Freundinnen? Deine Berühmtheit? Mit Sicherheit nicht. Dein Freund? Hmm, vielleicht."

"Bekah, können wir gehen?", ging ich dazwischen, bevor es unschön werden konnte.

Im Auto meinte ich zu ihr: "Und? Wie fandest du's?"

"Ganz witzig. Vor allem der Zickenkrieg gerade. ", grinste sie.

"Hab ich mir gedacht. Wäre nur nett, wenn du nicht meine letzte Freundin vergraulen könntest."

"Ich geb mir Mühe."

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