3: Jeremy Gilbert
Diese Nacht hatte ich von Damon Salvatore geträumt. Ich weiß nicht mehr genau, was passiert ist, nur, dass ich alleine in einem Wald war und davongerannt bin, als Damon kam und mich nach Hause brachte. Dann hatte er angefangen, mich zu küssen, aber danach bin ich schnell aufgewacht. Das merkwürdigste war nur, dass es mir gefallen hatte. Verrückt, gerade nachdem er so komisch zu mir war gestern Abend. Egal, ich stand erstmal auf. Heute wollte ich mich auf die Suche nach meinem Vater machen. Hoffentlich war er noch in der Stadt, das letzte Lebenszeichen von ihm, das ich im Internet gefunden hatte, war nämlich drei Jahre her. Dennoch war ich zuversichtlich.
Ich zog mir meine Lieblings-Hotpants und ein dunkelblaues Top an. Dazu noch eine schicke Halskette und mein Outfit war fast perfekt. Schnell band ich mir noch meine blonden Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen und schminkte mich ein wenig, wobei ich besonders meine stahlblauen Augen betonte. Danach ging ich in die Küche um zu frühstücken. Allerdings bemerkte ich schnell, dass ich gestern vergessen hatte, etwas einzukaufen, sodass mein Kühlschrank gähnend leer war.
Also machte ich mich auf den Weg in die Stadt. Nach einem Brötchen, das ich hastig im Auto aß, machte ich mich auf die Suche nach dem Rathaus. Bereits nach wenigen Minuten fand ich es, es war ganz in der Nähe vom Grill. Leider öffnete das Rathaus erst in einer halben Stunde, also entschloss ich mich, wieder in den Grill zu gehen. Ich war fast alleine dort, nur drei andere waren da. Ein dunkelhäutiges Mädchen, das mit einem braunhaarigen Jungen Billard spielte und...
Damon.
Das war ja klar, dass ich ihn hier treffen musste. Gerade als ich mich umdrehen wollte, um im Auto zu warten, rief er zu mir herüber:
"Hey, Mary. Du wirst doch wohl nicht wegen mir gehen. Ich muss mit dir reden."
Seufzend drehte ich mich um und ging auf ihn zu. Wortlos setzte ich mich neben ihn und sah ihn stumm an, bis ich schließlich sagte: "Dann rede."
"Okay... Hör zu, das mit gestern tut mir leid, wir haben wohl beide zu viel getrunken..."
Als ich ihn skeptisch ansah, grinste er mich schief an und meinte:
"Na gut, nur ich habe zu viel getrunken. Was ich da gesagt habe, tut mir leid, sonst bin ich charmanter."
"Schön, sonst noch was?"
"Nein, aber..."
"Dann kann ich ja jetzt gehen."
"Nein, warte..."
Als er mich wie gestern Abend am Arm packte, drehte ich mich wütend zu ihm um und meinte:
"Lass mich sofort los!"
"Hey, gibt's hier ein Problem?"
Das war der braunhaarige Junge vom Billardtisch.
"Nein, gibt es nicht." war prompt Damons Antwort. Der Junge sah mich aber fragend an, und so sagte ich zu ihm: "Nein, wirklich nicht, Damon wollte gerade gehen."
Seufzend gab Damon auf und ließ mich los. Er verließ das Gebäude mit den Worten "Wir sehen uns noch, Kleine."
Ich ignorierte ihn und wandte mich lächelnd an meinen Retter aus dieser unangenehmen Situation: "Danke. Ich kenn ihn zwar erst seit einem Tag, aber er geht mir jetzt schon auf die Nerven."
"Ja, Damon ist nicht gerade der ... umgängliche Typ. Ich bin übrigens Jeremy, Jeremy Gilbert."
Mir fiel beinahe mein Glas aus der Hand, als ich seinen Namen hörte und starrte ihn fassungslos an. "Gilbert?"
"Ja, wieso?", fragte er mich misstrauisch.
"Kennst du zufällig einen John Gilbert?"
"Vielleicht. Kommt darauf an, was du von ihm willst."
"Oh, tut mir leid, mein Name ist Mary Ohara. Und ich bin nur hier um jemanden zu finden, der sehr wichtig für mich ist und den ich unbedingt kennenlernen muss. Er heißt John Gilbert und das einzige, was ich von ihm weiß, ist, dass er vor drei Jahren mal hier in Mystic Falls war. Also, kennst du ihn jetzt oder nicht?"
"Und was willst du von ihm?"
"Das ist privat. Hilfst du mir jetzt, ihn zu finden?"
"Na ja, du findest ihn ja sowieso irgendwann. John ist der Onkel von meiner Schwester und mir, er wohnt bei uns. Ich kann dich zu ihm bringen, wenn du willst."
"Ja, das wäre sehr nett. Danke."
Jeremy ging und beredete kurz etwas mit seiner Freundin. Sie sah ab und zu misstrauisch zu mir rüber und sah nicht gerade glücklich darüber aus, dass ich ihr ihren Freund wegnahm. Währenddessen versuchte ich, so unschuldig wie möglich auszusehen. Einige Zeit später kam Jeremy auf mich zu.
"Wir können los."
Den ganzen Weg zum Haus der Gilberts redeten wir nicht ein Wort miteinander. Angekommen blieben wir auf der hübschen Veranda stehen und Jeremy schloss die Tür auf und ging ins Haus. Unsicher blieb ich auf der Schwelle stehen, bis Jeremy mit einem Kopfnicken sagte, dass die Küche dort drüben sei, und John auch da sei.
Also zögerte ich nicht lange und folgte ihn in die Küche. Jeremy atmete kaum hörbar aus, als ich die Türschwelle übertrat, aber das vergaß ich sofort wieder, als ich einen Mann in der Küche sah.
"John?"
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