Marys P.o.V.

Seit langem hatte ich das Gefühl, endlich mal wieder etwas richtig gemacht zu haben. Gestern Abend, nachdem ich Damon gesagt hatte, dass er sich nicht von mir fernhalten sollte, sind wir tatsächlich noch was trinken gegangen. Wo, ist ja wohl überflüssig zu erwähnen, außer dem Mystic Grill gab es ja nicht viele andere Orte dafür. Jedenfalls hatten wir beide eine Menge Spaß und ich hatte das Gefühl, dass es ihm wirklich viel bedeutet hat, dass ich ihm eine Chance gab. Als ob das noch nie jemand für ihn gemacht hätte. Und als ich so genauer darüber nachdachte, merkte ich, dass das vermutlich sogar so war. Allem Anschein nach war ich die erste Person in seinem Leben, die ihn kennenlernen wollte, bevor sie ihn verurteilte und das war traurig. Sehr sogar. Dabei hatte er das so verdient, vor allem nach all dem Leid, das ihm wiederfahren war. Wieso hatte nur nie jemand diesen Damon gesehen? Der, der sich nur so verhielt, weil er tief in seinem Inneren verletzt war? Okay, er verbarg diese Seite wirklich extrem gut, sogar vor sich selbst. Er wollte dieses Arschloch-Image, weil er dachte, dass er nicht verletzt wird, wenn er niemanden an sich ranlässt. Ich wollte ihm unbedingt helfen und mein kleines verliebtes Teenager-Herz wollte für ihn da sein. Ja, ganz genau. Ich war in Damon Salvatore verliebt. Ich hatte es versucht zu unterdrücken, wirklich, aber seit gestern konnte ich nicht mehr so tun, als wäre es ich nicht in ihn verliebt. Er sah so verletzlich aus, als er meinte, dass er nur dafür da ist, um gehasst zu werden, auch wenn er versucht hat, es mit einem Grinsen zu vertuschen. Aber dieses sarkastische Grinsen konnte mich nicht täuschen, nicht mehr. Ich glaube, langsam verstand ich, warum Damon tat, was er nunmal tat. Manipulieren, verletzen, töten. Auf eine verdrehte Weise tat er das nur, um sich selbst zu schützen, um nicht so verletzt zu werden, wie er damals von Katherine verletzt wurde. 

Seit ich in Mystic Falls war, schien mir alles so kompliziert. Vor zwei Wochen war ich noch ein ganz normales Mädchen, das mit normalen Freunden auf die High School ging und jetzt war ich halb Gründerfamilienmitglied, halb Urfamilienmitglied, mit Vampir- und Hexenfreunden, einer Doppelgänger-Schwester, mehreren Urvampir-Geschwistern, von denen mich außer einem vermutlich alle töten würden und einer Urhexen-Mutter. Und als ob das nicht genug wäre, war ich auch noch in den gefährlichsten Vampir in einem Umkreis von 30 Kilometern verliebt, von Elijah mal abgesehen. Ein ganz normales Leben also.

Aber, so wurde mir klar, als ich länger darüber nachdachte, ich liebte dieses neue Leben in Mystic Falls. Ich würde nichts ändern wollen, weil ich dann niemals meine Eltern, meine Schwester, meinen Bruder oder Damon kennengelernt hätte. Irgendwie war ich glücklich darüber, dass mein Leben jetzt ein wenig aufregender war, auch wenn es so gefährlich war, wie noch nie.

Hey, ich bin mit diesem Kapitel ehrlich gesagt nicht wirklich zufrieden, aber ich wollte euch einfach mal näher zeigen, was Mary so fühlt. Wie findet ihr es, dass sie sich jetzt endlich eingesteht, dass sie in Damon verliebt ist? Oder soll ich in nächster Zeit eher in die andere Richtung gehen: Weniger Romantik, mehr Action? 
OMG, über 500 Reads, ihr seid so mega! *-*
LG, eure MusicToTheMoon♡