175: Die 70er

"Was macht ihr hier?", fragte Damon feindselig.

"Trinken, wonach sieht's denn aus?", fragte ich kalt.

"Also ich finde ja, es sieht so aus, als ob ihr uns verfolgt. Was wollt ihr?"

"Ach Damon, die Welt dreht sich nicht immer nur um dich, komm damit klar."

Damit war das Gespräch vorübergehend beendet, bis Rebekah fragte: "Und, worüber habt ihr gerade gesprochen?"

"Was soll das werden? Willst du uns ausspionieren?", fragte Elena misstrauisch, aber Bekah verdrehte nur die Augen: "Nein, das sollte ein Gespräch werden. Ihr wisst schon, Konversation. Smalltalk."

"Also schön, ich habe zu Elena gerade gesagt, dass ich schonmal hier war.", gab Damon nach.

"Ehrlich? Wann denn?", fragte ich interessiert.

"In den Siebzigern. Da war hier noch jeden Abend richtig gute Stimmung. Es war eine tolle Zeit. Ich hatte zu dem Zeitpunkt meine Gefühle abgestellt und mir ging es einfach richtig super. Und nein, Elena, das soll keine Moralpredigt werden, also verdreh nicht die Augen. Ehrlich gesagt war das die beste Zeit meines Lebens und da kommt auch kein "Aber es war falsch von mir". Es war einfach perfekt. Jedenfalls bis mein Bruder auf die Idee kam, dass er mir 'helfen'wolle. Er wollte, mal wieder, dass ich meine Gefühle wieder anschalte. Aber da er selbst gerade erst seine Ripperzeit beendet hatte, war er zu labil, um selbst vorbeizukommen. Also schickte er mir Lexi, da sie ihm ja auch ach so toll geholfen hatte. Ich stellte natürlich auf stur, die einzig richtige Entscheidung, wenn ihr mich fragt. Jedenfalls gab sie es irgendwann auf. Das dachte ich zumindest. Eigentlich hat sie einfach nur jeden Abend mit mir gefeiert und getrunken, bis alle anderen weg waren. Und dann, wenn ich mehr als nur gesättigt und betrunken war, fing sie an, mir von Gefühlen zu erzählen. Sie sagte mir dann immer, wie toll Gefühle sind und wollte unbedingt herausbekommen, wieso ich sie abgestellt hatte. Ich sagte ihr nie etwas und so ging das wochenlang weiter. Eines Abends dann, als sie mal wieder von Liebe schwärmte, sagte ich ihr, dass sie bereits alles verändert hätte. Ihr wurde klar, dass ich meine Gefühle wieder angestellt hatte. Nein, Elena, nicht die Augen verdrehen! Ich habe versprochen, das wird keine Moralpredigt, also wird es das auch nicht. Ich bin noch nicht fertig! Jedenfalls hatten wir eine ziemlich heiße Nacht und so endeten wir dann irgendwann auf dem Dach hier oben. Während Lexi schlief, stahl ich ihren Tageslichtring und wartete, bis die Sonne aufging. Anscheinend konnte ich ihr nur so klar machen, dass ich ihre Hilfe nicht brauchte."

"Warte, du hast deine Gefühle nie wieder angestellt?", unterbrach Elena ihn.

"Nein, ich habe nur so getan, damit Lexi mich endlich in Ruhe lässt. Als sie dann durch die Sonne laufen musste, um ihren Ring zu holen und dabei fast verbrannt wäre, hat sie es endlich aufgegeben. So groß war ihre Freundschaft zu Stefan wohl doch nicht, dass sie ihr Leben riskiert, nur um seinem Bruder zu helfen, der keine Hilfe wollte."

Nach dieser Geschichte herrschte erst einmal Schweigen, was erst nach mehreren Minuten von Damon unterbrochen wurde, der aufstand und meinte: "Ich geh mal kurz aufs Klo, bin gleich wieder da."

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