153: Survivor

Ich glaube, ich war in meinem gesamten Leben noch nie so glücklich. Er liebte mich! Cian Wettson hatte sich in mich verliebt. Wahrscheinlich war ich dem Moment die glücklichste Person auf der Welt. Auch wenn das vielleicht kitschig klingt, aber wenn man verliebt ist, ist einem das egal.


Es war mir auch egal, wie Rose oder meine Familie darauf reagieren würde. Meinen Geschwistern wäre das vermutlich ziemlich egal oder sie würden sich freuen. Besonders Rebekah, die diese Anziehungskräfte zwischen uns ja schon vor mir bemerkt hatte. Aber was Rose davon halten würde war ungewiss. Sie hatte sich in letzter Zeit ziemlich oft über Cian beschwert. Dass er andauernd bei uns uneingeladen auftauchte und uns manchmal komisch angrinste; das, was ich eigentlich ziemlich süß fand, fand sie einfach nur nervig.


Doch es war mein Leben und meine Gefühle und ich ging mal davon aus, dass Rose das auch akzeptieren und sich für mich freuen würde.


"Wir müssen es Marcel sagen.", meinte Cian irgendwann. Fragend sah ich ihn an. Was meinte er damit?


"Dass ich nicht sterben werde.", erklärte er daraufhin lächelnd.


Ich nickte. Ja, das ergab Sinn. Auf dem Weg nach unten murmelte ich noch schnell einen kurzen Zauber, der meinen vergangenen Zauber, mit dem man uns nicht belauschen konnte, wieder aufhob. Marcel sollte nicht wissen, dass ich zaubern konnte. Jedenfalls noch nicht, ich wusste ja auch nicht, wie lange ich sowas verheimlichen konnte. Apropos...


"Was willst du ihm denn sagen? 'Hey, Marcel, ich werde doch nicht sterben, weil Marys Blut mich geheilt hat; warum, möchten wir dir aber nicht sagen?'"


"Sowas in etwa, ja."


"Ähm, Cian? Ich wollte eigentlich nicht, dass Marcel herausfindet, dass ich... nicht wirklich normal bin, verstehst du? Es reicht, dass er weiß, dass ich ein Urvampir bin, also wenn du vielleicht..."


"Cian?! Was machst du hier?", unterbrach mich Marcel, der plötzlich hinter uns stand.


"Marcel! Gut, dass du da bist, wir haben dich gesucht."


"Wir?" Fragend zog Marcel eine Augenbraue hoch (Mann, wieso konnten das alle?) und musterte abschätzend seine Hand, die immer noch meine festhielt. "Aha. Und wieso? Und warum kannst du laufen? Du müsstest mittlerweile sehr, sehr geschwächt, wenn nicht sogar tot sein!"


"Nein. Deswegen wollten wir dich sprechen. Ich werde nicht sterben. Mary hat mir ein Gegengift besorgt, eine Art Heilmittel gegen Werwolfbisse. Es kam gerade noch rechtzeitig, um zu verhindern, dass ich sterbe."


"Was für ein Heilmittel?"


Wow, wie freundlich. Sein angeblich bester Freund sagt ihm, dass er entgegen aller Erwartungen nicht sterben wird und er will nur wissen, wie man Werwolfbisse heilen kann, um sich selber daraus einen Vorteil zu schaffen. Aber vielleicht sind Männer auch einfach so.


"Das Blut ihres Bruders."


"Das Blut des Urhybriden heilt Werwolfbisse, du hast Recht. Aber wie hast du das von Klaus bekommen, was er am meisten beschützt? Außerdem war er mit ziemlicher Sicherheit nicht hier."


"Eine Hexe hat ihm geholfen. Und er hat es nicht mir gegeben, sondern seiner Schwester. Mary hat mir also das Leben gerettet."


"Wie liebenswürdig.", meinte er voll Ironie. Hmm, anscheinend konnte er mich noch weniger leiden, seit er erfahren hatte, dass ich eine Mikaelson war. Naja, er hatte ja auch eher unschöne Erinnerungen an sie. Letzendlich haben alle aus meiner Familie ihn verlassen, die ihm etwas bedeutet haben. Sprich: Elijah, Nik und Rebekah, seine große Liebe. Ob er auch noch was mit den anderen zu tun hatte, wusste ich nicht. Ich konnte mir aber auch nicht vorstellen, dass er sich mit Kol oder Finn angefreundet hätte.


"Ich geh dann mal nach Hause, Elijah wartet bestimmt schon.", meinte ich. Ich küsste Cian noch einmal kurz auf den Mund und ignorierte dabei Marcel, der sich geradezu angeekelt von uns abwandte.


Auf dem Weg nach Hause geschah jedoch etwas sehr Merkwürdiges...

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