14: Referat mit Elena

Im Laufe des Tages war mir irgendwann eine Lösung für mein kleines Eisenkrautproblem eingefallen. Ich wusste, dass Stefan unsterblich in Elena verliebt war und dass weder er noch Damon zulassen würden, dass ihr etwas passierte. Das bedeutete, dass Stefan Elena irgendetwas geschenkt haben musste, das mit Eisenkraut versetzt war, sodass kein Vampir sie manipulieren konnte. Während unserem letzten Shoppingnachmittag hatte Elena mir erzählt, dass ihre Kette ihr erstes Geschenk von Stefan war und sie sie seitdem nie wieder abgenommen hatte. Klar, dass in dem hübschen Amulett Eisenkraut sein musste. Ich musste also nur irgendwie an Elenas Kette kommen.

Zeitsprung:

Nachmittags in Marys Wohnung mit Elena:

Es war schwerer als erwartet, Elena von ihrer Kette zu trennen. Wir hatten noch nicht viel für mein "Referat" gemacht, das ich mir selbst aufgehalst hatte, aber dennoch hatte sie mehrmals betont, dass das alles nur Legenden waren und dass man bescheuert sein müsste, sowas zu glauben. Ehrlich, wenn ich nicht bereits von ihrem Geheimnis wüsste, wäre ich spätestens jetzt stutzig geworden. Gut lügen konnte meine Halbschwester offenbar nicht. Irgendwann wurde es mir zu viel und ich meinte: "Elena, kannst du mal bitte kurz leise sein, ich muss nachdenken."

Erstaunlicherweise tat sie, was ich sagte. Mir kam ein Gedanke. Könnte das tatsächlich möglich sein? Ich fühlte mich mies, das an ihr zu testen, aber ich musste es wissen.

"Elena, kannst du bitte kurz aufstehen und mir die Post bringen?"

Die Elena, die ich kannte, hätte das nie gemacht ohne Fragen zu stellen, aber sie tat es trotzdem. Tatsächlich, ich konnte sie manipulieren, obwohl sie Eisenkraut trug. Es sei denn, sie spielte mir nur etwas vor. Aber dann würde sie nie...

"Elena, kannst du mir für heute Nachmittag deine Halskette leihen? Ich finde sie so schön und würde sie gerne mal anprobieren. Aber das bleibt unter uns, ja?"

"Natürlich. Was ist schon dabei?"

Sie gab mir ihre Kette und ich verließ zehn Minuten später das Zimmer, unter dem Vorwand, ich müsse kurz auf die Toilette.

Selbst wenn sie mir die ganze Zeit nur etwas vorgespielt hätte, hätte sie meinen Fragen und Aufforderungen nach keinen Grund zu der Annahme, ich hätte versucht, sie zu manipulieren. Während ich mich gedanklich lobte, öffnete ich in meinem Zimmer vorsichtig das Amulett und nahm ein klein wenig des weißrosanen Pulvers und füllte es in meine eigene Kette. Ich schloss beide Amulette wieder. Jetzt war in beiden Ketten genug Eisenkraut, um die jeweilige Person zu schützen, die sie trug. Die Salvatore-Brüder hatten keinen Grund mehr, mir zu misstrauen, für jede meiner Handlungen gab es jetzt eine Erklärung, die nicht voraussetzte, dass ich über Vampire Bescheid wusste. Zufrieden ging ich wieder zurück zu meiner Schwester. Vielleicht konnte ich hier in Mystic Falls ein friedliches Leben führen, weit weg von allem Übernatürlichen. Wie sehr ich mich irren sollte, würde ich allerdings erst sehr viel später erfahren...


Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top