123: Back home
Nach einigen Stunden Fahrt kam ich endlich in Mystic Falls an. Es fühlte sich nicht direkt an wie Nach-Hause-kommen, aber trotzdem irgendwie gut. Ich fuhr sofort zum Mikaelson-Anwesen. Dort blieb ich jedoch in der Einfahrt stehen, weil ich wirklich Angst davor hatte, wie meine Geschwister, insbesondere Nik, darauf reagieren würden, dass ich plötzlich ein halber Urvampir war. Würde Nik für mich auch einen Dolch mit passendem Sarg anfertigen lassen? Außerdem hatte ich noch Angst vor Esthers Worte, davor, dass ich meine Geschwister umbringen wollte.
Ich atmete noch ein letztes Mal tief durch, stieg dann aus meinem Auto und ging zur Tür. Dort stand ich erst mal eine Weile, bis Elijah die Tür öffnete.
"Wieso stehst du denn hier draußen?"
"Keine Ahnung."
"Na los, komm rein."
Zögernd betrat ich das Haus und plötzlich kamen auch Rebekah und Nik angerannt. Ich hatte sie schon oft mit ihrer Vampirgeschwindigkeit laufen sehen, aber das war das erste Mal, dass ich tatsächlich etwas erkennen konnte.
"Anni!", rief Rebekah freudig und zog mich in eine Umarmung. Jedoch fiel ihr wieder ein, dass wir letztens noch zerstritten waren, weil sie mit Damon geschlafen hatte, und sie löste sich schnell wieder von mir.
"Schön, dich auch mal wiederzusehen, Liebes.", begrüßte mich Nik.
Elijah, sowie Nik sahen mich merkwürdig an, und auch Rebekah schaute komisch. Vielleicht spürten sie, dass ich nicht mehr so menschlich war wie früher.
"Ich muss euch etwas erzählen.", begann ich. "Und ihr müsst mir versprechen, nicht komplett auszurasten." Bei diesen Worten sah ich besonders Nik an.
Dann holte ich tief Luft und begann, zu erzählen. "Gestern bin ich von meinem Balkon aus dem fünften Stock gefallen. Ich bin gestorben, aber dabei hatte ich eine Vision. Ich sah unsere Mutter und sie hat mir einiges erklärt. Vor circa drei Wochen hat sie mich verwandelt. Mit einem Zauber, ähnlich wie der, den sie bei euch benutzt hat. Aber ich habe meine Hexenseite behalten und die beschützt mich vor Eisenkraut, der Sonne oder dem Drang nach Blut. Ich konnte mich nicht mehr an die Verwandlung erinnern, Mutter hat meine Erinnerungen gelöscht und ich hatte auch noch nicht meine Fähigkeiten. Die habe ich erst mit meinem Tod bekommen."
Ich holte tief Luft und sah in die verwirrten Gesichter meiner Geschwister.
"Wieso hätte sie das tun sollen?", fragte Bekah sehr leise, doch mit meinem neuen Gehör konnte ich sie problemlos verstehen.
"Sie...wollte, dass ich euch töte. Das war ein Teil des Zaubers: dass ich, sobald ich ein halber Urvampir bin, euch töten will. Aber irgendetwas muss schief gelaufen sein, denn ich habe nicht den geringsten Drang, den euch zu töten. Das müsst ihr mir glauben!"
"Wir glauben dir.", beruhigte mich Elijah.
Plötzlich sagte Nik: "Ich dir nicht..." und kam auf mich zugerannt. In seiner Hand sah ich etwas aufblitzen und zu spät bemerkte ich, dass er sich während meines kleinen Monologs immer mehr in Richtung Schrank bewegt hatte, in dem er die Dolche mit der Weißeichenasche aufbewahrte. Das letzte, was ich spürte, bevor alles dunkel wurde, war ein stechender Schmerz in meiner Brust, der sich immer weiter ausbreitete und meinen gesamten Körper lähmte, bis ich bewusstlos in Niks Arme fiel.
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