Kapitel 42

„Es wird alles gut", nimmt mich Taylor in den Arm. Er weiß einfach, dass ich mir schon wieder zu viele Gedanken mache.

Wie stehen vorm Gericht. Heute, sechs Wochen nach dem Vorfall ist der Prozess gegen Ryan. Taylor zusammen mit seiner Mutter und Paul treten als Nebenkläger mit an und ich bin eine der wichtigsten Zeugen. Ehrlich gesagt geht mir den Arsch auf Grundeis. Ich hab so Angst etwas falsches zu sagen.

Taylor hat den selben Anwalt wie ich und Gott sei dank hat er nur eine Verwarnung bekommen, wegen der Beerdigung seines Vater, mehr konnten sie ihm nicht nachweisen. So hat er auch eine Chance später an einem Collage angenommen zu werden. Aber er und Liam haben sich dazu entschieden, dass letzte Jahr an der Highschool zu wiederholen. Das heißt wir sind nächstes Jahr zusammen in einer Klasse.

Unsere Freunde kommen auch gerade alle um uns zu unterstützen. Ich nehmen kurz alle zur Begrüssung in den Arm. „Dann gehen wir mal rein", sagt meine Mutter.

Taylor, seine Mom und Paul neben vorne mit den Anwälten Platz. Wir anderen setzten alle erstmal nach hinten zu den Zuschauern, wenn man es so nennen darf. So viele sind nicht gekommen,  noch ein paar von der Gang, die Presse und einige die ich nicht kenne.

Natürlich hat die Presse Wind davon bekommen, dass ich mit drin hänge und naja schreiben halt wie immer was sie wollen. Obwohl es jetzt nicht unbedingt so negativ für unsere Familie war, aber wer weiß was noch alles kommt.

Der Richter kommt rein und nach ihm die Jury. Als alle sitzen wird Ryan rein gebracht. Er schaut einmal alle an und sein Blick bleibt bei mir hängen. Mir läuft es eiskalt den Rücken runter.

Die Anklageschrift wird als erstes vorgelesen: Mord in zwei Fällen, schwere Körperverletzung, Entführung und Erpressung. Das schlimmste Urteil wäre lebenslänglich.

Zuerst wollen sie Ryan Fragen stellen, aber dieser will keine Aussage machen.

„Okay, dann rufen wir Ivy Harrington in den Zeugenstand", sagt der Richter.

Ich atme einmal tief durch und gehe dann nach vorne.
Mir werden meine Rechte vorgelesen und dann noch ein paar Fragen zu meinen Personalien gestellt.

Als erstes darf der Anwalt von Paul und Taylor mir Fragen stellen. Darauf bin ich natürlich vorbereitet. Das haben wir geübt , stundenlang. Das Video von der Entführung was er Taylor geschickt wird als erstes gezeigt und danach noch das andere. Als er fertig ist fragt der Richter, ob Ryans Anwalt auch Fragen hätte.

„Also Miss Harrington wann haben sie meinen Mandanten kennen gelernt?", fragt er.

„So zwei Wochen vor der Entführung", antworte ich.

„Und wo?"

Ich schaue ihn skeptisch an worauf will er hinaus? Oh, jetzt weiß ich es. Er will das Taylor noch Schwierigkeiten bekommt. „Im Club", meine ich trotzdem. Lügen kann ich nicht, aber ich hab es bei der Polizei auch schon erwähnt.

„Sie sind noch keine 21, wieso sind sie in einen Club?", will er wissen.

„Es geht ums Tanzen. Die Barkeeper geben mir da kein Alkohol raus, falls sie das wissen wollen", sage ich nur.

„Aber hier auf dem Bild sieht man das sie etwas trinken", und zeigt ein Foto auf dem Bildschirm.

„Den hat Ryan geholt", meine ich nur dazu. „Einspruch, Relevanz für den Fall", springt der Anwalt auf. „Stattgegeben. Weiter mit anderen Fragen", stimmt der Richter ihm zu.

„Okay, sie sagen Herr Hill hat sie entführt, weil er was von Herr Sanderson wollte, was war das?"

„Den Club oder so. Ich weiß es nicht genau"

„Was hätte er sonst bieten können?"

„Wie gesagt, ich weiß es nicht"

„Und danach den Deal mit dem Haus und dem Geld, dass war ihre Idee oder nicht?"

Langsam nervt mich der Typ. „Ja".

„Warum sind sie nicht danach zur Polizei?"

„Weil ich Angst hatte, um mein Leben, das von meinen Freunden und meinem Freund. Dieser Mann hat schon zwei Leute auf dem Gewissen und ich glaube einer von uns wäre danach der nächste gewesen. In dem Moment dachte ich nur, dass nichts auf der Welt wichtiger ist als zu Leben. Das Geld spielt keine Rolle oder eine Haus, hauptsache wir sind alle in Sicherheit. Mehr wollte ich nicht", eine Träne fließt mir runter. Ich hab es wieder direkt vor Augen, wie wir da standen. Wie ich vorher Taylor gesagt habe das ich nichts mehr mit ihm zu tun haben will...

„Brauchen sie eine Pause Miss Harrington?", fragt mich der Richter. „Nein geht schon", sage ich.

„Warum waren sie überhaupt nochmal dahin zurück gekehrt? Das ist der Ansitz von Mrs Hill und trotzdem behaupten sie, dass er nichts mit der Entführung zu tun hatte woher wollen sie das wissen?"

„Also ich war dabei als er erfahren hat, dass ich da bin und er war wirklich überrascht, dass kann man nicht spielen und er hat mich gehen lassen ohne irgendwas von Taylor oder meinen Eltern zu verlangen. Es spielte vielleicht dort statt, aber er hat nichts damit zu tun. Und ich war nochmal da, weil wie gesagt er nett zu mir war und wir etwas essen wollten. Ich wollte mich mit ihm und seiner Schwester anfreunden", erkläre ich.

„Obwohl sie wussten das mein Mandant ebenfalls anwesend ist und nichts gutes von ihnen wollte?"

„Nenn sie mich naiv, aber ich soweit habe ich nicht nach gedacht", bin ich ehrlich.

„Keine weiteren Fragen", sagt er.

Ich steh auf und gehe wieder zurück. Endlich ist meine Aussage vorbei. Als Nächstes kommen noch Taylor und dann Paul dran. Ryans Anwalt versucht mit aller Macht die beiden auch schuldig dastehen zu lassen, aber ich denke das schafft er nicht.

Nach ein paar Stunden ist alles vorbei und die Jury berät sich, solange gehen wir alle was essen.

„Das war heftig", meint Liam. Ich nicke nur und bekomme kaum etwas runter. Das Handy vom Anwalt klingelt. „Sie haben schon ein Urteil", informiert er uns.

Kurze Zeit später sind wir wieder im Gericht. „Zu welchem Urteil sind sie gekommen?", fragt der Richter.

„Wie befinden ihn in allen Anklagepunkten für schuldig", sagt sie Sprecherin.

„Hiermit verurteile ich sie zu lebenslanger Haftstrafe", und dann wird er abgeführt. Wir nehmen und alle in den Arm und ich laufe zu Taylor.

„Endlich ist alles vorbei", grinse ich. „Oh, Ja jetzt will ich nur noch die Zeit mit meiner Freundin genießen", gibt er mir ein Kuss.

So sehr ich diesem Umzug nach Richmond nie gewollt hatte, kann ich jetzt kaum glücklicher sein.

———————— Ende ————————————————

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