Kapitel 36: Taylors POV
Ich trinke den letzten Schluck Whisky und schmetter dann das Glas gegen die Wand. „Immer mit der Ruhe", steht mein bester Freund plötzlich in Raum. „Ich wollte nach dir sehen nachdem du nicht in der Schule warst. Hast du die ganze Nacht hier verbracht?", will er wissen. Ich nicke nur als Antwort.
„Warum will sie plötzlich nichts mehr mit mir zu tun haben?", frage ich mehr mich als ihn.
„Taylor, ich hab dir immer gesagt, dass ihr irgendwann bewusst wird, wie gefährlich es ist. Du wolltest sie da nicht mit reinziehen und trotzdem hat sie sich da selbst wieder raus geholt und sogar mehr, wegen ihr hat Jackson Stella wieder und auch heute in der Schule hat sie nach dir gefragt. Du hast sie noch nicht verloren, aber du solltest dir überlegen was dir wichtiger ist. Dieses Gangleben war von Anfang an nichts für uns und das weißt du. Der Club reicht doch völlig. Du solltest dir Gedanken machen", hält er mir eine Predigt.
Das weiß ich doch alles schon, aber wie soll ich jetzt aus diesem Leben wieder raus kommen?
„Regina wartet unten. Meld dich wenn was ist", dann schlägt er mit mir ein.
Ich räume die Scherben zusammen und gieße mir ein neues Glas ein. Die ganze Zeit wollte ich sie von mir fern halten, damit ihr nichts passiert, aber sie ist einfach eine Person von der man sich nicht fern halten kann.
Die Tür geht erneut auf und Stella kommt mit Jackson rein. Warte was? „Du solltest nicht hier sein Stella", sage ich. „Es geht um Ivy", sagt sie nur und setzt sich hin.
„Was ist mit ihr?", will ich wissen. „Also ich weiß nicht alles, aber mein Bruder und Ivy wollten sich heute treffen um irgendwelche Geschäfte zu besprechen, wegen mir damit ich wieder raus darf. Aufjedenfall ist sie zwar da gewesen, aber wohl nie bei ihm angekommen. Er hat die Überwachungskamaras durch gesehen und meinte du sollst zu ihm kommen, da du es auch sehen müsstest", erzählt sie mir.
Oh Gott, was ist da los. Warum hat sie mir nichts gesagt? Ohne groß weiter nach zu denken fahren wir zu Paul. Okay, doch ich denke die ganze Fahrt drüber nach. Was ist passiert, was hat er gesehen und warum kommt sie nicht als erstes zu mir, bevor sie was unüberlegtes tut?
Kurze Zeit später sitzen wir in eine Art Besprechungsraum. „Danke, dass du trotz unsere Differenzen hier bist. Ich spiele es dir jetzt einfach mal ab, was meine Kamaras aufgezeichnet haben", sagt er.
Ich schaue gespannt auf die Szenen die sich vor mir abspielen.
„Lässt Taylor dich echt nach all dem noch alleine raus?", stellt sich Ryan Ivy in den Weg. „Was willst du?", zischt sie ihn an. Er kommt einige Schritte auf sie zu, doch es scheint nicht so, als hätte sie Angst. „Du solltest mehr Respekt haben", sagt er. „Ryan, ich will zu Paul also lass mich durch", versucht sie es wieder.
„Noch nicht, Süße. Also was sagt dein Traumprinz dazu?", hackt er wieder nach. „Was interessiert es dich?", stöhnt sie. „Er weiß nichts davon, weil ich den Kontakt abbrechen musste. Meinst du, er hätte mich das hier machen lassen? Oder mich überhaupt aus den Augen gelassen, nach dem du mich entführen musstest? Nein, also musste ich tun, was ich tun musste", wird sie sauer.
Deswegen das Ganze. Es hat nichts mit ihren Gefühlen zu tun oder weil es zu gefährlich ist. Scheinbar hat sie immer noch keine Angst, was ihr eigentlich passieren könnte oder ist es ihr immer noch nicht bewusst.
„Och, Du arme. Würdest ihr einfach auch mal meinen Plänen nach gehen, hätte es gar nicht soweit kommen müssen, aber nein Paul und Taylor sind so ne Weicheier", schimpft er.
„Welche Pläne?", fragt sie nach. „Das ich endlich über die Gang herrsche und zwar über beide", grinst er. „Ich hätte die Gang nach Keith übernehmen sollen und nicht sein Neffe. Ich war die ganze Zeit an seiner Seite, habe ihn beraten, aber nein auch er wollte nicht hören, also musste ich ihn töten und wer kommt an meiner Stelle an die Macht Paul der Idiot, aber ich habe geduldig gewartet.
Aber nein statt sich zu rächen wollte er es dabei belassen um seine Schwester zu schützen.
Also hab ich das selbst in die Hand genommen und Taylors Dad getötet.
Und wieder passierte einfach nichts. Also musste ich weiter warten und dann kamst du die perfekte Chance, aber auch hier wollte Paul nicht auf mich hören.
Jetzt hab ich aber die Schnauze voll. Wir haben keine Lust mehr zu warten. Also nehme ich es wieder selbst in die Hand, um an die Macht zu kommen", hält er einen Vortrag.
Er hat meinen Dad getötet. Schockiert schaue ich in die Runde. Ich weiß gerade weder was ich denken noch sagen soll.
Doch es geht noch weiter.
„Was hast du vor?", und nun kann man auch ihre Angst in den Augen sehen. „Tja, ich werde so lange töten bis ich bekomme was ich will und ich fang bei deiner neuen Freundin an, mal sehen was Paul dann mit dir macht", sagt er.
„Okay, warte. Das muss doch nicht so laufen. Wie wäre es mit deinem Deal", Versucht sie es.
„Ich höre", sagt er.
„Was willst du einer Gang hier in dieser kleinen Stadt. Denk größer und ich kann es dir bieten. Eine Unterkunft, Startkapital und Kontakte. Die einzige Bedingung ist, dass du und alle die zu dir gehören nie wieder hier her kommen und uns alle in Ruhe lasst", versucht sie es.
„Und Sex mit dir", sie schaut ihn geschockt an. „Was? Warum?", fragt sie. „Taylor wird es umbringen, wenn er weiß, dass ich der erste war. Vielleicht wird aus euch auch nie was werden. Natürlich muss ich ihm ein Beweis Video schicken", sagt er. „Was hast du so sehr gegen Taylor?", will sie wissen. „Sein Dad hat mit meiner Mutter eine Affäre gehabt und deswegen sind meine Eltern nicht mehr zusammen, obwohl sie perfekt für einander waren. Deshalb soll er dich nicht bekommen", erzählt er. „Kein Video. Ich sag es ihm selbst, aber danach verschwindest du aus unserem Leben! Haben wir ein Deal?", fragt sie und er nickt.
Zum Schluss sieht man sie nur noch raus gehen, mit einigen Leuten seiner und meiner Gang.
Das sind einfach viel zu viele Informationen für mich. Okay, ich muss mich erstmal aufs wesentliche konzentrieren.
Ich stehe auf und hole mein Handy raus. „Sie ist bei sich zuhause", informiere ich die anderen. Seit dem letzten Mal lasse ich ihr Handy rund um die Uhr orten. Von unterwegs rufe ich Steve an. Gott, sei dank ist er auch zuhause und versucht das sie auch dort bleibt. Doch leider ist sie weg, als wir ankommen.
„Er hat mein Vater getötet", informiere ich ihn während wir nach oben gehen. Er nimmt mich kurz in den Arm, doch ich Versuch den Schmerz runter zu schlucken. Ivy ist gerade wichtiger als alles andere.
In ihrem Zimmer liegt ihr kaputtes Handy. Er hat es durchschaut, dass ich sie wohl Orte. Gott, scheiße und jetzt? Ihr darf nichts passieren. Das würde ich mir nie verzeihen.
Steve bekommt ein Anruf von Ivys Mutter. „Beruhig dich. Es ist alles gut. Nein, erlaub es. Sie wird uns sicher erzählen was da los ist. Ich fahr hin und hole sie", dann legt er auf.
„Sie ist bei der Bank", informiert er uns und wir machen uns auf dem Weg.
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