Kapitel 29
Natürlich hat das Kissen nichts gebracht, denn als ich aufwache liege ich mit meinem Kopf auf seiner Brust und seine Arm um meine Taille. Er schläft noch, also schaue ich ihn einfach nur an, bis seine Augen aufgehen.
„Ähm, sorry", bemerke ich, wie dumm ich mir vorkommen und will gerade von ihm weg, aber er hält mich fest.
„Ivy", höre ich meine Mutter und danach geht auch schon direkt die Tür auf. Sie schaut mich ein wenig verwirrt an.
„Hat Taylor hier geschlafen?", will sie dann wissen. „Ähm ja, weil also falls was mit meinem Fuß ist. Nicht wegen was anderes", werde ich nervös.
„Okay, Ivy dein Vater möchte das du für ein paar Tage zu ihm kommst", informiert sie mich.
„Wieso? Und was ist mit der Schule?", will ich wissen. „Ich melde dich krank und Taylor wird dich hin fahren und die Tage wieder abholen", sagt sie.
„Aber wieso bleibt er nicht direkt mit da. Ist doch blöd, wenn er so lange fahren muss", meine ich dazu.
„Recht hast du. Ich bespreche das mal mit Steve", sagt sie und verschwindet dann wieder.
„Meinst du mein Vater will deswegen mit mir reden?", frage ich Taylor. „Ich glaube nicht, dass deine Mutter ihm alles erzählt hat. Aber kann schon sein", meint er. „Ach scheiße", fluche ich.
„Wird schon alles gut werden", sagt er.
Er trägt mich runter, als meine Mutter uns wieder ruft. Ich hätte auch laufen können, aber keine Ahnung er will das nicht.
„Also wir haben geredet und wir befreien euch beide für ein paar Tage von der Schule. Am Mittwoch kommt ihr aus New York zurück und am Donnerstag kommst du wieder in meine Klinik", informiert sie mich.
„Okay und warum will Dad, dass ich komme?", will ich wissen.
„Vielleicht erzählst du ihm ja mehr als mir", sagt sie nur. Ich verdrehe nur meine Augen. Muss das sein?
Taylor packt ein paar Sachen für mich und kurze Zeit später sitzen wir auch im Auto. „Können wir bei Mecces halten und ein Caramel Frappe holen?", will ich wissen.
„Ja", meint er. Eine viertel Stunde später halte ich meinen Kaffee in den Händen. Mein Handy habe ich mit seinem Audi verbunden und höre meine Musik.
„Sind wir wieder Freunde?", fragt er mich nach einiger Zeit. „Waren wir überhaupt mal Freunde", stelle ich eher eine Gegenfrage. „Was meinst du?", ist er jetzt verwirrt. „Ach egal, alles gut", meine ich.
„Jetzt sag schon", ist er weiter neugierig. „Ja, wir sind wieder Freunde", sage ich nur.
Bleibt mir eine andere Wahl? Wir sitzen jetzt sechs Stunden in einem Auto und verbringen die nächsten Tage zwangsweise zusammen. Außerdem hat er mir ja alles erzählt, dass war ja irgendwie die Bedingung und fern halten von ihm kann und will ich auch nicht.
„Sag mal, was macht ihr eigentlich genau in einer Gang?", frage ich ihn. „Hauptsächlich verkaufen wir Drogen und sowas", und sowas? Was ist und sowas?
„Und was ist mit der Polizei? Wieso hat sie nichts unternommen, als dein Vater gestorben ist?", will ich weiter wissen.
„Du bist aber neugierig. Die Polizei bekommt gar nicht mit von all dem. Wir haben es vor ihnen rausgefunden und haben ihn dann so beerdigt", erklärt er mir.
„Und dann hast du alles übernommen?"
„Ja genau"
„Hast du dich auch wieder gerecht?", frage ich.
„Nein, warum sollte ich auch. Der einzige der was dafür kann ist Paul und er wäre der einzige an dem ich mich rächen würde", sagt er.
Paul? Ihm gehört wohl die andere Gang. Hat er seinen Vater getötet? Aber ich will ihn auch nicht weiter nerven mit meinen Fragen.
Mein Handy klingelt und ich gehe ran. „Ivy, was ist gestern passiert? Wie geht's dir", höre ich Reginas Stimme. „Hey Süße, ach ich bin ungeknickt und hab mein Fuß verstaucht", kläre ich sie auf.
Im Hintergrund höre ich eine Jungenstimme. „Ist das Liam?", frage ich. „Ja", antwortet sie. Oha. Das ging aber schnell, wundert mich bei Regina aber nicht.
„Kann ich ihn mal sprechen?", mischt sich Taylor ein.
„Taylor? Habt ihr euch vertragen?", will sie wissen. Doch sie wartet gar nicht auf die Antwort und schon ist Liam dran.
„Hey Bro", begrüßt er ihn. „Ich bin mit Ivy bis Mittwoch in New York", informiert er ihn. „Okay, ich Regel hier alles", Jungs, die brauchen nicht viele Worte.
Danach legen wir auf und ich lausche meiner Musik weiter.
Doch kurze Zeit später klingelt wieder mein Handy. Jackson. „Sag mal spinnst du? Wieso machst du sowas? Hast du deswegen, damals mich", ich unterbreche ihn direkt bevor er was falsches sagt
„Ich bin mit Taylor im Auto und mein Handy ist verbunden", sage ich.
„Wie?", will er wissen. „Wir fahren nach New York. Mein Vater will mich sehen", sage ich.
„Was war damals?", will Taylor wissen. „Gar nichts", meine ich. Oh mein Gott, kann es noch schlimmer werden?
„Jackson, ich mach das nicht mehr versprochen und ich erkläre es dir, wenn ich wieder da bin", meine ich.
„Einfach so willst du damit aufhören? Wie lange machst du das?", hört er nicht auf mir Fragen zu stellen. „Seit einem halben Jahr", antworte ich ihm.
„Was war denn jetzt?", fragt Taylor erneut.
„Wir reden später ok?", verabschiede ich mich von Jackson.
„Verrätst du es mir?", hackt er wieder nach.
„Muss nicht unbedingt sein", sage ich. „Ivy, ich hab dir auch alles gesagt", meint er.
„Oh man, ich hab mich damals geritzt, als mein Ex Freund in der Stadt war und ich habs gemacht, weil ich mit dem ganzen Gespräch nicht klar kam. Jackson hätte mich fast erwischt und dann hab ich ihn geküsst", kläre ich ihn auf.
„Ihr habt euch geküsst?", hackt er nach. „Ja schon", meine ich.
Er sagt einige Zeit gar nichts mehr. „Bist du jetzt sauer?", will ich wissen. „Wieso sollte ich?", fragt er nach. „Wegen dem Kuss", meine ich. „Nein", sagt er nur.
„Ich wollte nicht das es rauskommt. Ich wollte das es niemals jemand erfährt", sage ich.
„Ich find es gut, dass es rausgekommen ist. Du musst lernen mit deinem Gefühlen klar zu kommen. Dir Schmerzen zu zufügen macht es nicht besser. Ich möchte dir dabei helfen und ich Wette Jackson auch", meint er dazu.
„Ich mach es doch nicht mehr", sage ich.
„Aber wenn du das Gefühl hast es machen zu müssen, dann komm zu mir bitte", legt er seine Hand auf meine.
Sofort macht sich dieses Kribbeln in mir breit. Und ich bin mir inmernoch nicht sicher, ob er Gefühle hat oder nur so tut, weil er eh nicht mir zusammen sein kann beziehungsweise will, weil es zu gefährlich ist. Aber ich will auch nicht mehr groß drüber nach denken.
Bald sind wir in New York und dann muss ich mich den Fragen meines Vaters über alles ergehen lassen.
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