Kapitel 21

Ich tanze in der Menschenmenge mit Liam, während Taylor uns von oben beobachtet. Langweiler, hier unten wäre es definitiv lustiger. Sein bester Freund ist mit Sicherheit nur zum aufpassen da. Aber damit habe ich ausnahmsweise kein Problem mit.

Der DJ spielt ein Hip Hop Lied und ich gehe richtig ab. Die Leute bilden ein Kreis um mich. Ich liebe es einfach zu tanzen.

Ein paar kommen immer in den Kreis und tanzen ebenfalls mit und wir haben einfach eine Menge Spaß.

Als das Lied vorbei ist sage ich Liam, dass ich etwas trinken möchte und zusammen gehen wir an die Bar.

Wir verstehen uns von Anfang an wirklich gut. Er ist super nett und hat wirkliches Interesse mich kennen zu lernen. „Du bist anders, als die anderen Mädels, die er sonst mitbringt", flüstert er mir ins Ohr. Ist das jetzt gut?

Taylor steht plötzlich neben mir. „Willst du auch endlich mal Spaß haben?", frage ich ihn.

„Mit dir immer", grinst er. Schleimer.  Ich nehme ihn an die Hand und ziehe ihn mit auf die Tanzfläche. „Ich tanze nie", flüstert er mir ins Ohr.

Ich bewege mich zum Takt der Musik und er beobachtet mich einfach dabei. Ich wirbel um ihn herum, doch er bewegt sich immer noch kein Stück.

„Ach, komm schon", quengel ich. Er legt seine Hände um meine Taille und zieht mich näher zu sich. „Was machst du nur mit mir", raunt er mir ins Ohr und bewegt sich ebenfalls.

Dafür, dass er nie tanzt kann er sich wirklich gut zur Musik bewegen. Er schaut mir die ganze Zeit tief in die Augen und ich merke wie uns viele anstarren, doch das stört mich gar nicht. Ich genieße einfach diesen Moment mit ihm.

Nach dem Lied gehen wir wieder zusammen nach oben, um die anderen Jungs zu holen. „Wir verlagern die Party zu mir", informiert Taylor alle.

„Kommst du mit?", will er von mir wissen. Ich bin viel zu aufgedreht, um jetzt nach Hause zu fahren und nicke. Ob das eine gute Idee ist weiß ich ja nicht.

Eine halbe Stunde später sind wir bei ihm zuhause mit einigen seiner Jungs. 

Kurze Zeit später riecht der Raum nach Marihuana. „Willst du auch?", hält mir einer einen Joint hin. Doch ich lehne dankend ab. 

Ich stehe auf und schaue mich im Raum um. Es ist super modern eingerichtet. „Weißt du, Kleines", flüstert Taylor mir ins Ohr. „Hmm?", drehe ich mich zu ihm um. „Ich würde dich jetzt am liebsten ganz viele Dinge mit dir anstellen", sein Ernst? Dennoch muss ich Grinsen, was stimmt mit meinem Körper nicht?

„Ganz sicher nicht", sage ich. „Du sagst zwar, dass du nicht willst, aber deine Augen sagen etwas ganz anderes", dabei kommt er einen Schritt auf mich zu und ich stehe nun mit dem Rücken zur Wand. Mein Herz schlägt so schnell und Gott was ist los mir mir?

„Taylor", schreit es plötzlich über die Musik und ich schaue erschreckend zur Tür, dabei schmeiße ich auch noch ein Bilderrahmen um, der in alle Einzelteile zerspringt. Wie peinlich.

Eine Frau mittleren Alters steht wütend in der Tür. Die Musik wird schnell ausgemacht. Taylor steht auf und geht zu der Frau. „Was machst du hier?", fragt er. „Ich wohne hier, Freundchen. Alkohol, Drogen, was denkst du dir dabei", schreit sie ihn an.

Die anderen stehen auf und räumen ihre Sachen schnell ein. Ich brauche einige Minuten, um einen klaren Gedanken zu fassen.

„Ich glaub, ich sollte dann gehen", sage ich zu ihm. „Entschuldigung", richte ich dann das Wort an die Frau, die höchstwahrscheinlich seine Mutter ist.

„Wieso bringst du dieses Mädchen hier her?", wieso wird sie denn noch wütender? Was habe ich denn damit zu tun? Ich bin hier mit Abstand die vernünftigste Person im Raum, naja nach ihr.

„Sie ist eine Freundin", rechtfertigt er sich. „Weißt du überhaupt wer ihre Eltern sind? Ihr Mutter ist praktisch meine Chefin. Meinst du ich habe Lust gefeuert zu werden, wegen deiner Scheiße. Ganz zu schweigen von ihrem Vater", schreit sie ihn an und jetzt schauen mich alle verwirrt an.

„Hä?", fragt er nur. „Sie ist Ivy Harrington. Jeder kennt sie und ihre Eltern", schimpft sie. Wusste er es nicht? Ich meine, wie könnte er nicht? Selbst seine Mutter weiß wer ich bin.

„Ich verstehe nur Bahnhof", meint Taylor. „Mein Vater ist Derek Harrington, der Politiker aus New York. Er wird vielleicht Senator und meine Mutter ist eine berühmte Ärztin. Wusstest du das nicht?", kläre ich ihn auf. Gefühlt jeder auf meiner Schule wusste sofort wer ich bin und er nicht?

Er schaut mich immer noch an, wie ein erschrockendes Reh. Ich versteh das nicht. „Du solltest jetzt gehen Ivy", sagt seine Mutter mehr zu ihm und ich gehe der Bitte nur allzu gerne nach.

Draußen stecke ich mir eine Zigarette an. Puh, was war das denn? Wie komm ich denn jetzt nach Hause? Ich beschließe Jackson anzurufen.

„Hey Ivy, was ist denn? Es ist drei Uhr nachts", geht er ans Telefon.
„Könntest du mich abholen? Ich bin bei Taylor", gebe ich kleinlaut zu. Das gibt gleich nochmal Ärger.
„Bin in fünfzehn Minuten da", dann legt er auf.

Kurze Zeit später kommt Taylor raus. „Hast du großen Ärger bekommen?", frage ich ihn.
„Sie hat mich rausgeworfen", meint er schulterzuckend.
„Scheiße und jetzt? Weißt du wo du hin sollst?", frage ich ihn und überlege, ob ich ihn nicht anbieten sollte heute bei mir zu übernachten.

„Heute schlafe ich bei Liam. Morgen rufe ich mal meinen Patenonkel an. Wieso hast du mir das nicht gesagt? Mit deinen Eltern?", will er wissen.

„Ich dachte, du weißt es und außerdem sind das meine Eltern, damit habe ich doch nichts zu tun", meine ich.

„Halte dich lieber von mir fern", und mit den Worten lässt er mich stehen. Sein Ernst? Wegen meinen Nachname? Was haben meine Eltern damit zu tun?

Jacksons Auto hält vor mir und ich steige ein. „Wieso bist du bei Taylor?", will er sofort wissen. „Ich bin mit ihm zu seiner Party", meine ich. „Und wieso fährt er dich dann nicht wieder nach hause?", hackt er nach und ich erzähle ihm alles.

„Ich hab dir gleich gesagt, dass du dich von ihm fern halten sollst", sagt er.

„Ich weiß", meine ich nur.

„Hast du und Miri euch vertragen?", will er dann wissen, als er vor unserer Tür hält.

„Nein, sie redet nicht mit mir", bin ich traurig.

„Ich rede mal mit ihr", und dann verabschieden wir uns voneinander.

Zuhause lasse ich mich ins Bett fallen. Was für eine Nacht. Wieso ist Taylor nur so abweisend geworden, als er es erfahren hat?

Es versetzt meinen Herzen einen Stich, wenn ich daran denke. Will er jetzt nichts mehr mit mir zu tun haben? Irgendwie mag ich ihn, auch wenn alle mit vor ihm warnen.

Ich will diese Gefühle nicht haben und auch nicht diese Gedanken.

Aus meinem Nachtisch hole ich die Klinge, wenn ich es tue, denke ich an nichts mehr.

Kurze Zeit später ist es wieder besser und ich lege mich hin zum schlafen.

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