Kapitel 18

Plötzlich stehen zwei Jungs vor mir und blockieren mir den Weg um weiter zu joggen.

„Ehy Puppe, so früh ganz alleine unterwegs", spricht mich einer an.

„Verpiss dich", bleibe ich ernst.

„Na, na so eine hübsche Frau und solche hässlichen Worte", ich drehe mich stumm um und will gerade wieder zurück laufen.

Doch der eine Typ baut sich mir wieder in den Weg.

„Was wollt ihr?", zische ich nun.

„Dich. Du machst Dich gut in meiner Sammlung", daraufhin mache ich nur Kotzgeräusche. Die beiden sind ungefähr zehn Jahre älter als ich, was denken die sich bitte.

„Cole, lass sie in Ruhe", höre ich eine weiter Stimme und kurze Zeit steht Taylor bei uns.

„Mensch, Taylor lass uns doch unseren Spaß", grinst er immer noch dreckig.

„Nein und jetzt geht bevor ich es bereue euch so gehen zu lassen", baut er sich vor den beiden auf. Diese verschwinden auch endlich wieder.

„Danke", flüstere ich. Das zweite Mal, dass er mir hilft. Hoffentlich wird das nicht zur Gewohnheit.

„Kleines, so früh solltest du hier nicht alleine joggen. Hier sind nur Idioten unterwegs", klärt er mich auf.

„So wie du", muss ich lachen.

„Oh, das tat weh", fässt er sich gespielt an die Brust.

„Alles klar, wir sehen uns", will ich mich verabschieden.

„Wollen wir einen Kaffee trinken gehen?", fragt er bevor ich weg bin.

„Na gut", wieso nicht. Er ist schließlich mein Retter, da kann ich auch einen Kaffee mit ihm trinken.

Zusammen gehen wir zu einem Cafe in der Nähe. Auf dem Weg dahin sagt keiner von uns ein Ton. Ich frage mich dennoch woher er diesen Typen kannte, will ihn aber auch nicht fragen.

Im Cafe bestellen wir und setzen uns auf einen freien Platz.

„Und wie sehr hat Jackson dich vor mir gewarnt", grinst er plötzlich.

„Wieso hasst ihr euch so?", stelle ich eine Gegenfrage.

„Hassen ist schon ein hartes Wort findest du nicht? So würde ich es nicht sagen. Wir haben einfach nur andere Ansichten", sagt er.

„So sehr, dass er nicht will, dass ich etwas mit dir zutun habe?", will ich wissen.

„Ach, er ist eben eigen. Habt ihr was miteinander?", fragt er nun mich.

„Nein", ist meine Antwort.

„Dann habe ich ja freie Bahn", grinst er und aus irgendeinem Grund muss ich es ebenfalls tun. Hallo, Erde an Ivy bist du eigentlich komplett bescheuert? Soll er vielleicht denken du willst mit ihm ins Bett oder so.

„Also was ist jetzt mit der Party am Freitag?", er fragt mich echt nochmal?

„Was soll ich denn da?", will ich von ihm wissen.

„Meine hübsche Begleitung sein", wieder dieses Grinsen.

Ich verdrehe nur meine Augen: „Ach komm schon. Mit mir hat man eine Menge Spaß".

„Na gut, ich komm mit, aber jetzt muss ich zur Schule", gebe ich mich geschlagen. Warum weiß ich auch nicht, aber dieser Typ hat was bei dem mein Gehirn einfach aufhört richtig zu funktionieren.

„Kleines, bleib doch hier und wir verbringen einen schönen Tag zusammen", sagt er nun.

„Willst du mich wirklich zum schwänzen anstiften?", frage ich ihn ernst.

Er zuckt nur mit den Schultern und obwohl jede Faser meines Körpers mich vor ihm warnt, bleibe ich sitzen.

Wir sitzen dort bis wir unseren Kaffee ausgetrunken haben, reden und lachen viel. Oberflächlich kommt er wie ein Bad Boy rüber, aber ich merke, dass da viel mehr in ihm steckt und ehrlich gesagt würde ich auch nur zu gern wissen was sich unter diesem Machogehabe verbirgt.

„Und was machen wir jetzt?", frage ich ihn.

„Komm mit", hält mir die Hand hin und zieht mich mit sich.

Wir halten an einem Tattoostudio. „Ich muss kurz was erledigen", meint er und wir gehen zusammen rein.

Er bequatscht was mit dem Typen und setzt sich dann auf die Liege.

„Du lässt dir jetzt wirklich ein Tattoo stehen?", bin ich verwundert.

„Das eine muss noch fertig gemacht werden", sagt er nur und zieht sein Shirt aus.

Ich mustere ihn, was er natürlich direkt merkt und mich an grinst. „Gefällt dir, was du siehst?", ich verdrehe zur Antwort nur meine Augen.

Mein Handy piept und ich schaue rauf. Eine Nachricht von Miri: wo bist du denn?

Ich antworte ihr, dass es mir heute nicht so gut geht.

„Wieso hast du das selbe Tattoo, wie Jackson?", frage ich ihn.

„Haben wir gar nicht", mault er mich an. Okay, war nur eine Frage. Dreh nicht direkt durch.

Nach einer halben Stunde ist sein Tattoo fertig und wir verlassen wieder den Laden. „Mir gefallen deine Tattoos", sage ich.

„Woher kanntest du die Typen heute morgen eigentlich?", traue ich mich dann doch diese Frage zu stellen.
„Von der Gang", antwortet er kühl. „Gang?", hacke ich nach. Also existiert die wirklich? „Nicht so wichtig, Kleines", antwortet er mir. Natürlich nicht.

„Na gut, jetzt wo ich mit bei deinem Tattoo war, können wir ja jetzt was schönes zum Anziehen für Freitag für mich kaufen", grinse ich und ziehe ihn in Richtung Einkaufszentrum.

Jungs hassen shoppen, also werde ich ihn mal ein wenig quälen.

Im ersten Laden probiere ich zehn verschiedene Outfits an und lasse ihn entscheiden welches ich nehmen soll. Doch keins ist wirklich dabei.

Das geht so weiter bis wir im fünften Laden stehen und er mir ein Kleid gibt, dass ich anprobieren soll.

Es ist wirklich traumhaft. An der Oberweite ist es tief ausgeschnitten mit Spitze und unten rum hat es einen blauen Stoff und es geht mir knapp über den Po.

Als ich aus der Kabine komme sehe ich Taylor an, dass es ihm ebenfalls gefällt. Er steht auf und kommt einige Schritte auf mich zu. „Du siehst so heiß aus", raunt er mir ins Ohr. Meine Nackenhaare stellen sich auf und ich schaue ihm tief in die Augen. „Ich würde dich gern küssen", flüstert er und legt eine Hand auf meine Wange.

Nein, oh nein bloß nicht!

Doch weder sage ich etwas oder bewege mich. Mein Herz klopft so schnell und mir wird extrem heiß.

„Wie gefällt Ihnen das Kleid", stört uns eine Mitarbeiterin und wir fahren auseinander.

„Ähm, ja super", stottere ich vor mich hin und verschwinde wieder in die Umkleide.

Als sich mein Puls beruhigt hat gehe ich zurück zu Taylor und bezahle das Kleid.

„Ich bring dich nach Hause", informiert er mich. Gute Idee. Das war strange. Ich kenne ihn kaum und direkt passiert sowas. Gott, am Ende hat Jackson Recht. Wieso wollte er mich denn sonst direkt küssen? Oder?

Nebeneinander schlendern wir zu mir. Meine Gedanken sind noch immer bei diesem einem Moment. Was wäre passiert, wenn sie uns nicht gestört hätte?

„Wir sind da", unterbricht er meine Gedanken.

„Danke, fürs nach Hause bringen", sage ich.

Als ich ihn umarme flüstert er mir ins Ohr,: „Bis Freitag, Kleines".

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top