Kapitel 14

Als ich aus dem Restaurant stürme ist es schon dunkel und ich laufe los in Richtung nach Hause. Doch bevor ich überhaupt vom Fleck komme laufe ich in einem Typen rein.

„Kleines, nicht so stürmisch", grinst er mich an. Ich verdrehe die Augen und murmel nur: „Sorry".

„Wohin willst du denn so schnell?", fragt er mich. „Einfach weg von hier", verschränke ich meine Arme.

„Soll ich dich fahren, Kleines?", zeigt er auf sein Motorrad. „Wieso nennst du mich, Kleines?", will ich wissen. „Weil du kleiner bist als ich. Außerdem kenne ich deinen Namen nicht", lacht er los.

„Witzig", meine ich nur.
„Also?", fragt er dann. „Was?", bin ich verwirrt. "Soll ich dich fahren?", meint er dann.

Also laufen will ich jetzt nicht unbedingt. Er wird ja jetzt schon kein Mörder sein. „Warum nicht", steuere ich sein Mottorrad an.

Er setzt sich und ich nehme hinter ihm Platz. Er lässt das Mottorrad an und wir fahren los. „Wo musst du überhaupt hin?", fragt er whärend der Fahrt und ich sage ihm meine Adresse.

Kurze Zeit später halten wir vor meinem Haus und ich steige ab.

„Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt um danke zu sagen", grinst er nun wieder. Sein Lächeln zieht ein direkt mit, dass man nicht anders kann, als auch zu grinsen.

„Wollte ich gerade tun. Danke und Ciao", gehe ich zur Tür.

„Wie heißt du denn nun?", ruft er mir noch hinter her. Ich drehe mich um und mustere ihn das erste Mal richtig.

Von seinen dunklen, etwas längeren Haaren liegen ein paar Strähnen in seinem Gesicht und wie er da steht in seiner Lederjacke, verschränkte Arme und dann dieses Grinsen. Süß und irgendwie extrem cool.

Dennoch entscheide ich mich dazu ihm nichts zu sagen und verschwinde in meinem Haus. Höchstwahrscheinlich kennt er mich doch sowieso schon. Aber dafür weiß ich jetzt nichtmal wie er heißt.

Ich gehe in mein Zimmer und lege mich ins Bett. Genau eine Stunde später höre ich die Tür aufgehen.

„Ivy Sophie, komm sofort runter", natürlich bekomme ich für meinem Abgang noch Ärger. Hätte auch zu schön sein können.

„Was ist?", trotte ich runter.

„Das frage ich dich, Ivy. Was sollte das? Du kannst dich nicht so in einem Restaurant aufführen", meckert sie mich an.

„Siehst du doch, dass ich das kann", schreie ich sie an.

„Vielleicht sollten wir uns alle erstmal beruhigen", und jetzt sehe ich, dass meine Mutter diesen Typen echt mit nach Hause gebracht hat.

„Du hast mir gar nichts zu sagen", maule ich weiter.

„Ivy, es reicht jetzt", wird meine Mutter sauer.

„Ist er der Grund warum wir hier her ziehen mussten?", frage ich sie.

Doch von ihr kommt keine Antwort und das reicht mir als einer.

Ich gehe zurück nach oben auf mein Balkon und stecke mir eine Zigarette an.

Da hatte ich so ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber wegen Papas Äffare und dabei hat sie selber schon einen Typen am Start? Ich hätte auch in New York bleiben können. Mein ganzes Leben ist wegen was auf dem Kopf gestellt worden? Ich versteh hier gar nichts mehr.

Man, ich könnte so los schreien, einfach durchdrehen. Meine Wut und Enttäuschung muss einfach aus mir raus.

In meinem Zimmer schaue ich unter mein Bett und hole das, was ich dort letztens versteckt habe raus, setze mich darauf und...

Dieser Schmerz tut mir einfach so gut. Es lässt dadurch einfach alles nach, die innerliche Wut, dieses Gefühl, einfach alles.

Wieder und wieder wiederhole ich diesen Vorgang bis ich gar keine Wut mehr in mir spüre. Ich tupfe das Blut ab und verstecke die Klinge in meinem Schrank.

Danach lasse ich mich in mein Bett fallen und schließe meine Augen.

Kurze Zeit später klopft es an der Tür. Ich richte mich auf und meine Mutter steht dort. „Darf ich rein kommen?", und ich nicke.

Sie setzt sich zu mir auf das Bett. „Ich möchte mich nicht mit dir streiten", beginnt sie.

„Das will ich auch nicht", stimme ich ihr zu.

„Ich weiß, dass es für dich überraschend kommt. Aber nach dem du dein Vater mit seiner Äffare erwischt hast, wollte ich dir nicht noch das mit Steve zumuten. Dein Vater und ich sind schon länger nicht mehr zusammen und nur wegen dir und der Presse haben wir so getan. Aber als du es mit ihm rausfandest, wollten wir das Richtige tun. Das was wir schon vor langer Zeit hätten tun sollen", klärt sie mich auf.

„Ich... ihr... aber warum? Ich dachte, ich war so wütend auf ihn, aber dann hat er eigentlich nicht falsch gemacht", oh gott, ich sollte mich wohl dringend bei ihm entschuldigen. Ich hab ihn damals solche Schimpfwörter an den Kopf geknallt.

„Ich weiß du musst das alles erstmal verdauen, aber ich würde mich freuen, wenn du Steve eine Chance gibst", nimmt sie mich kurz in den Arm und dann verschwindet sie wieder nach unten.

Nach zwei Mal tuten hebt mein Vater ab. „Hey Prinzessin", begrüsst er mich.

„Es tut mir so Leid, wie ich damals beschimpft habe. Ich wusste ja nicht. Oh, Dad", sprudelt es aus mir raus.

„Sie hat es dir gesagt?", hackt er nach.

„Ja, hab Steve kenne gelernt", meine ich.

„Und wie ist er so?", fragt er.

„Keine Ahnung, bin aus dem Resturant gestürmt", erzähle ich ihm alles.

„Ich bin froh, dass du es weißt", sagt er.

„Ist sie eigentlich deine Freundin?", will ich dann wissen.

„Nein, Schatz", danach reden wir noch ein bisschen.

Was für ein Tag, Gott noch mehr Überraschungen brauch ich dann auch nicht mehr.

Mein Magen meldet sich, denn zum Essen kam ich ja leider nicht. Also beschließe ich runter zu gehen.

Im Wohnzimmer sitzen meine Mutter mit ihrem Freund.

„Ähm, tut mir Leid wegen vorhin, aber ich war etwas überfordert", spreche ich ihn an.

„Alles gut. Wir haben dir dein bestelltes Essen mitgebracht. Du hast ja sicherlich Hunger", und ich nicke nur.

In der Küche mache ich es mir warm und setze mich an den Tisch. Zu den beiden sage ich nichts mehr, ich wüsste auch nicht was und ich muss das Ganze wirklich noch verarbeiten.

Immer dachte ich, dass mein Vater der böse in der Geschichte ist, aber anscheinend täusche ich mich in letzter Zeit ziemlich oft in Menschen.

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