Kapitel 12

Meine Gedanken kreisen um unserer Gespräch. Ich gehe alles noch einmal durch. Wieso? Warum habe ich nichts gemerkt.

Ich fühle mich so leer, wütend, traurig, einfach alles zusammen. Meine Gefühle überrennen mich und ich weiß nicht mehr weiter.

Automatisch hole ich aus meinem Nachttisch eine Rasierklinge raus. Ich sitze im Schneidersitz und schaue abwechselnd auf die Klinge und meinem Bein.

Mein Herz pocht bis ins Unermessliche und meine Atmung verschnelltert sich.

Ich gehe mit der Klinge über meine Haut. Nicht zu fest, aber so das ich einem Schmerz spüre. Dieser befreit mich auf eine Art und Weise, die ich nicht beschreiben kann.

Das Blut tupfe ich weg und gerade will ich nochmal als die Tür aufgeht. Vor Schreck halte ich meine Hand schnell hinter meinem Rücken. Fuck.

„Was machst du da?", schaut mich Jackson an. „Nichts", lüge ich. „Was hast du da hinter deinem Rücken?", fragt er weiter. Ich wiederhole nur die Antwort von eben.

Jackson lässt aber nicht locker und kommt aufs Bett und will nachsehen was ich in meiner Hand halte. Er darf es nicht rausfinden. Scheiße. Jackson liegt halb neben mir und sein Gesicht ist unmittelbar in meiner Nähe.

Ohne groß darüber nachzudenken lege ich einfach meine Lippen auf seine. Kurz scheint er verwirrt zu sein , dennoch erwiedert er diesen Kuss. Ich nehme die Klinge langsam in meine andere Hand und lasse sie unter dem Bett gleiten.

Seine Hände umfassen meine Hüfte und ich lasse meine zu seinem Nacken gleiten. Ich öffne langsam meinen Mund und unsere Zungen spielen miteinander.

Seine Lippen sind so weich und alles in mir kribbelt.

„Ivy", ruft jemand hoch und wir fahren auseinander. Verwirrt schaut Jackson mich an und raunt leise in mein Ohr:"Warum?". Ähm, jap okay. Läuft bei mir. Wie dämlich von mir, aber besser als wenn er mein Gehemnis kennt.

„Wir sollten runter gehen, aber ich zieh mich vorher noch um", meine ich nur und verschwinde schnell mit Klamotten in mein Badezimmer.

Im Bad klebe ich schnell ein Pflaster auf den kleinen Schnitt und ziehe mich dann um. Obwohl ich ihn eigentlich nur geküsst habe um ihn abzulenken hat es mir trotzdem gefallen. In Gedanken fasse ich mir an die Lippen.

Nachdem ich mich umgezogen habe laufe ich runter. Miri und die anderen sind auch da. „Hey", begrüsse ich alle.

„Wir wollten fragen, ob wir alle zusammen was essen wollen?", fragt mich Anni. „Okay", meine ich nur und schaue kurz zu Jackson. Er scheint ebenfalls in Gedanken zu sein.

„Was ist jetzt mit euch? Soll ich jetzt eine öffentliche Meldung rausgeben?", mischt sich meine Mutter ein. „Das machen wir selbst morgen über Instagram", bin ich wieder genervt. Wir sind alt genug, um das selber zu regeln.

Ich hole schnell meine Tasche und wir gehen raus. „Lena ist übrings nach Hause geflogen", informiert mich Zack. Ich nicke nur.

Wir gehen zusammen in eine Resturant. Die anderen lernen sich alle kennen. „Kann ich kurz mit dir reden?", will mein Bruder wissen. Wieder nicke ich und zusammen gehen wir raus.

„Also was hat er gesagt?", fragt er mich und ich erzähle ihm alles. „Was sagst du dazu?", löchert er mich weiter. „Ich weiß nicht, ob ich verliebt war. Es tut weh, was er getan hat, aber es ist gut die Wahrheit zu kennen", sage ich.

„Du weißt ich bin immer für dich da", sagt er und dann gehen wir rein.

Das Essen ist wirklich schön und wir haben alle Spaß, auch wenn das mit Zack immernoch nicht ganz geklärt ist. Es tut einfach verdammt weh.

„Wollen wir noch zu mir?", fragt Regina und schaut dabei nur Zack an. Die will doch nicht ernsthaft mit ihm?! Wundern würde mich das nun auch nicht.

Wir stimmen zu und laufen zu ihr. „Zack", meine ich und er bleibt kurz stehen. „Wenn du mit Regina schläfst werde ich dir das nie verzeihen", komme ich sofort auf den Punkt. „Werde ich nicht", sagt er. „Ich denke, es ist klar, dass wir nicht mehr zusammen sind", spreche ich es aus.

„Ja, aber bleiben wir noch Freunde?", will er wissen. Ernsthaft? Meint er nach allem kann ich noch auf Freundschaft machen? "Ich brauche erstmals Zeit", bin ich ehrlich.

„Warst du es denn? In mich verliebt?", fragt er noch.Zack, ich weiß es wirklich nicht. Du hast Recht mit dem was du gesagt hast, aber ich kann es dir gerade nicht sagen, ob es so war. Die anderen Gefühle überschatten einfach alles, dass ich keinen klaren Gedanken fassen kann", mit den Worten gehe ich zu Regina ins Haus.

Sie macht sofort Musik an und alle unterhalten sich. Ich setze mich zu Anni und wir unterhalten uns sofort. Meine beste Freundin habe ich so vermisst.

Regina hängt natürlich gleich bei Zack und lässt Jackson links liegen. Nicht ihr Ernst.

„Können wir kurz reden?", fragt er mich und ich folgen dem schwarzhaarigem Jungen.

„Hmm?", will ich wissen. „Wieso hast du mich geküsst?", war ja klar. Kann er es nicht einfach dabei belassen? Müssen wir wirklich darüber reden?!

„Einfach so", meine ich schulternzuckend. „Du kommst mir nicht so vor, als würdest du Jungs einfach nur so küssen, Ivy. Was wolltest du vor mir verstecken?", arrgh man.

„Gott, gar nichts. Vergiss es einfach", sage ich und gehe wieder zu den anderen. Mein Bruder ist mit seinen zwei Freunden schon gefahren.

„Ich hau dann auch ab. Kommt ihr morgen vorbei?", frage ich meine beste Freundin und sie nickt. „Wir kommen mit", sagt Zack und zusammen verlassen wir Reginas Haus.

„Wollen wir bei dir noch Mädelsabend machen?", will meine beste Freundin wissen.

Anni und ich sitzen bei mir im Zimmer. Zack und Cody sind zurück ins Hotel gefahren. Wir schauen kitschige Filme, essen Chips und trinken Sekt.

Natürlich quatschen wir auch die ganze Zeit über alles. Ab und zu gleiten meine Gedanken zu Jackson und diesem Kuss. Wieso? Ich sage zu ihm er soll es vergessen, aber ich mach mir Gedanken. Hallo? Ich wollte ihn doch nur ablenken, dass hatte nichts zu bedeuten. Rein gar nichts.

„Woran denkst du?", fragt Anni mich. „Hä, an gar nichts", antworte ich. „Du warst gerade voll weg", lacht sie. Ich stimme mit ein.

„Also Zack und du seit Geschichte?", will sie wissen. „Ja", und dann erzähle ich ihr alles von unserem Gespräch. Sie hört mir die ganze Zeit aufmerksam zu und es tut so gut einfach alles rauszulassen.

Irgendwann schlafen wir beide einfach ein.

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