Kapital 19
„Mom, du bist zuhause?", bin ich erschrocken.
„Die Schule hat mich angerufen. Wo warst du heute?", fragt sie mich.
„Mir ging es nicht so gut", lüge ich.
„Deshalb konntest du shoppen gehen und dich mit einem Jungen treffen", wird sie böse. Scheiße, erwischt.
„Tut mir Leid, Mom", versuche ich es.
„Nächstes Mal gibt es Hausarrest und such die keinen Jungen, der einen schlechten Einfluss auf dich hat", mahnt sie mich. Na, super.
Es klingelt an der Tür und ich öffne sie. „Hey Miri", begrüße ich meine Freundin an der Tür.
„Ich wollt dir die Schulaufgaben bringen", meint sie.
„Komm rein", und zusammen gehen wir in mein Zimmer.
„Was hattest du denn?", will sie wissen.
„Kannst du es für dich behalten?", warum sollte ich ihr nicht die Wahrheit sagen.
„Na klar", grinst sie.
„Ich bin nicht krank. Hab heute morgen Taylor getroffen und wir haben den Tag zusammen verbracht", und ich erzähle ihr alles haargenau was passiert ist.
„Dein Ernst?", ist sie schockiert.
„Was denn?", bin ich irritiert. Ist doch jetzt nicht schlimm. Jeder hat mal Schule geschwänzt.
„Oh man, Ivy. Du solltest nicht wegen ihm schwänzen. Jackson, Jason und alle mögen ihn eh nicht. Sie meinten doch nicht ohne Grund, dass du dich fern halten sollst", meint sie.
„Ich hab es nicht wegen ihm gemacht, sondern weil ich es wollte. Und die anderen, ist mir doch egal. Ich mag ihn", grinse ich.
Komisch es laut zu sagen, aber es ist so. Ich mag ihn und will ihn besser kennen lernen. Vielleicht ist er wirklich ein Arsch, aber es könnte auch sein das er mich überrascht. Oder nicht?
„Er will dich nur ins Bett bekommen", bleibt sie hart. Oh man, ihr Ernst? Warum kommen alle damit?
„So wie Jason dich?", bin ich zickig. Und auch er sieht jetzt mehr in ihr.
„Was? Das will er überhaupt nicht", ist sie stur.
„Jackson hat mir selbst gesagt, dass die beiden uns ins Bett bekommen wollten, als sie erfahren haben, dass wir Jungfrauen sind", beginne ich, doch sie unterbricht mich direkt.
„Nur weil du eifersüchtig bist, musst du das nicht Jason schlecht machen", dann steht sie auf und geht.
„Miri", rufe ich ihr hinterher, doch sie hört nicht.
Man, scheiße. Was hab ich jetzt wieder gemacht. Fuck. Hätte ich einfach den Mund gehalten. War doch klar, dass sie sauer ist. Sie ist schließlich verliebt. Aber dennoch war es nur die Wahrheit. Er hat sie nur deswegen näher kennen gelernt und will jetzt mehr.
Frustriert schreie ich auf. Verdammt. Jetzt ist meine erste richtige Freundin hier auf mich sauer. Ich bin so wütend auf mich.
Ich gehe auf den Balkon und rauche eine Zigarette. Dabei versuche ich Miri anzurufen, die mich aber direkt weg drückt. Also schreibe ich ihr eine Nachricht: ich meinte es doch nicht so, Sorry.
Ich denke, aber nicht, dass sie darauf jetzt antworten wird.
Ich nehme meine Tasche und gehe runter. „Wo willst du hin?", fragt mich meine Mutter. „Raus spazieren", antworte ich ihr. „Hast du alle deine Aufgaben gemacht?", bohrt sie nach. Ich stöhne auf. „Die mache ich später", dann gehe ich einfach zur Tür raus. Was nervt sie mich jetzt mit Schulaufgaben? Interessiert sie doch eh nicht. Nur weil sie mich erwischt hat beim schwänzen muss sie nicht gleich so ein Aufstand machen.
Ich gehe zu Jackson und klingel in der Hoffung, dass er da ist.
„Was machst du denn hier?", öffnet er mir die Tür. „Ich hatte Streit mit Miri", erzähle ich ihm. „Komm rein", und in seinem Zimmer kläre ich ihn auf. Okay, ich verheimliche ihm das mit Taylor. Ich brauch keinen dritten Anschiss heute.
„Hmm, ich hab dir gleich gesagt, dass du ihr nichts sagen solltest", meint er dazu.
„Ja, toll bringt mir jetzt auch viel", bin ich beleidigt. „Das wird schon wieder. Sie kann dir sicher nicht lange böse sein", nimmt er mich tröstend in den Arm.
Nach dem Gespräch geht es mit ein wenig besser und ich versuche es bei Miri zuhause. Ich will das einfach so schnell wie möglich aus der Welt schaffen, aber sie macht mir nicht die Tür auf. Also gehe ich wieder nach Hause.
Beim Abendessen darf ich mir von meiner Mutter wieder was übers Schuleschwänzen anhören. „Ich hab es verstanden. Es kommt nie wieder vor", bin ich genervt. „Wer war überhaupt dieser Junge? Der ist doch viel älter, als du", will sie dann wissen.
„Er geht auf unsere Schule und heute morgen beim joggen hat er mir geholfen, weil da so komische Typen waren. Wir waren dann halt ein Kaffee trinken und haben die Zeit vergessen und weil es eh zu spät für Schule waren, haben wir halt noch was gemacht", verteidigte ich mich.
Damit ist das Thema auch vom Tisch. Nach dem Essen mache ich noch schnell alle Aufgaben, damit meine Mutter nicht noch ein Grund hat mir Ärger zu geben.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top