Kapitel 6
-unbearbeitet
Nachdem Harry sein Auto vor unserem Apartment Gebäude geparkt hatte, stiegen wir zusammen aus und betraten den hellen Flur.
Neben ihm kam ich mir die ganze Zeit so klein vor, irgendwie. Er ist nicht übermenschlich groß und ich bin auch nicht wirklich klein, aber ein gewisser Größenunterschied ist trotzdem vorhanden.
"Also kommst du nun mit am Wochenende ?" Neugierig sah er mich an, während ich bloß ein Seufzen unterdrückte. "Was würde denn deine Freundin davon halten, wenn ich mitkäme ?", stellte ich ihm eine Gegenfrage, auf die er bloß verwirrt die Stirn kraus zog.
"Sarah ? Was sollte sie davon halten !?" Als wir auf unserer Etage ankamen, blieben wir kurz vor seiner Tür stehen. "Weiß ich ja nicht. Ich meine.. Ich bin bloß deine neue Nachbarin und sie ist dein feste Freundin.. Kommt sie auch mit ?"
Irgendwie kam ich mir ziemlich blöd vor, ihn dies zu fragen. Immerhin ging es mich nichts an, aber wenn sie auch mitkommen würde, wäre mir das denke ich nicht so angenehm.
"Ich denke nicht, dass sie mitkommt. Sie hat viel im Krankenhaus zutun und deswegen nie so viel Zeit.. Müsste sie noch fragen" Scheinbar betreten strich er sich über den Nacken. Deswegen wollte ich ebenfalls nicht fragen.
Zwischen den beiden scheint es wohl nicht so gut zu laufen.
Den Gedanken kaum merklich wegschüttelnd vergrub ich die Hände in den hinteren Taschen meiner Hose.
"Achso. Ich frage ja auch nur, weil sie mich nicht kennt. Wir kennen uns ja nicht mal richtig" Ich lachte leise, während Harry mich bloß ruhig ansah.
"Nicht das sie.. das missversteht oder so, wenn du mit deiner neuen Nachbarin auf eine Party gehst, während sie arbeiten muss. Verstehst du ?"
Harry nickte leicht und fuhr sich durch die langen Locken. "Ja, verstehe ich. Aber sie wird damit kein Problem haben. Immerhin bin ich mit ihr zusammen und dich möchte ich bloß mehr Leuten bekannt machen"
Leicht angespannt zuckte er mit den Schultern. "Keine große Sache also"
Ich merkte ihm an, dass etwas nicht stimmte, doch ich hielt meinen Mund diesbezüglich.
"Wenn du das sagst. Ich werde darüber nachdenken, es sind ja noch ein paar Tage" Um ihn ein wenig aufzumuntern lächelte ich sanft und siehe da, dass Grübchen Lächeln kam wieder zum Vorschein.
"Das freut mich. Also es würde mich wirklich freuen, wenn du mitkämst. Louis ist ja ein netter Kerl, die anderen sind.. Ja, ungefähr genau so wie er" Seine Lache hallte an den weißen Wänden wieder und brachte mich ein wenig zum schmunzeln.
Dieser Typ verbarg irgendwas und das war mit Sicherheit nichts schönes, doch er konnte immer wieder lachen.
Hoffentlich vertat ich mich auch nur mit der Annahme, dass ihn das Gespräch über seine Freundin ein wenig unruhig gemacht hatte.
"Naja, ich muss noch ein bisschen was erledigen. Danke für das Frühstück, es war wirklich sehr lecker" - "Das freut mich, dass es dir gefallen hat. Können wir ja jetzt öfters machen" Zwinkernd kramte er seinen Haustürschlüssel hervor und ging zu seiner Tür. "Man sieht sich"
Ich nickte noch kurz, bevor auch ich in meiner Wohnung verschwand.
Heute wollte ich noch ein wenig aufräumen und mich mal nach einem großen Regal für meine Bücher umsehen.
Dieser einsame Karton in den hinteren Ecke meines Wohnzimmers zog immer wieder meinen Blick auf sich.
Nachdem ich also den Rest an Deko und anderen Gegenständen die ich noch hatte, an ihren neuen Platz gestellt hatte, nahm ich meinen Laptop und setzte mich mit diesem auf's Sofa.
"So, dann wollen wir mal sehen, in was für einer Preisklasse sich das Ganze befindet.." Murmelnd suchte ich nach einem in der Nähe gelegenen Möbelhaus und filterte meine Suche ein wenig.
Nun musste ich erst mal wissen, wie groß er denn nun sein konnte. "Ich hatte doch irgendwo einen Zollstock von Papa.." Mir nachdenklich an die Lippe tippend, lief ich in die Küche.
In einer Schublade in der Ecke fand ich schlussendlich auch den Zollstock und begann somit die freie Fläche zwischen den Fenstern auszumessen.
Die Maße notierte ich auf einem Block, welchen ich dann neben meinen Laptop legte.
Und da der letzte Kaffee nun schon etwas her war, lief ich in die Küche um mir einen neuen zu machen.
Mit der dampfenden Tasse setzte ich mich also erneut auf's Sofa und begann meine Suche.
Es gab viele Schränke, die wirklich hübsch waren und auch die passende Größe hatten. Jedoch waren sie alle so astronomisch teuer, dass ich darüber nachdachte mir einfach selbst einen zu bauen.
Da ich handwerklich allerdings nicht so begabt bin, verwarf ich den Gedanken schnell wieder und suchte weiter.
Nach knapp fünf Möbelhaus Seiten und über einer Stunde, hatte ich einen Schrank gefunden, der von den Maßen und dem Preis her perfekt war.
Allerdings wollte ich erst morgen hinfahren.
Nachdem ich mir die Artikel Nummer des Schrankes notiert hatte und alles weggeräumt, nahm ich meine Tasche und fuhr in die Innenstadt Londons.
Es überraschte mich immer wieder, wie groß diese Stadt doch ist.
Sie ist so vollgestopft mit Leuten, Geschäften und allem was man sich vorstellen kann. Teilweise frage ich mich wirklich, wie man so viel Geschehnis auf solch einen Raum quetschen konnte.
Doch ich war nicht hier, um mir darüber Gedanken zu machen, sondern um ein paar neue Klamotten zu kaufen.
Ab nächster Woche würde ich nämlich meinen Bürojob bei einem großen Unternehmen beginnen und dafür brauchte ich noch angemessene Kleidung.
Vollgepackt mit Tüten stapfte ich die Treppen hoch zu meiner Wohnung.
"Deswegen hasse ich shoppen.." Ich mag zwar nicht so aussehen, doch ich hasste so was wirklich.
Dieses ganze an- und ausziehen, dass schleppen und all das Geld was man ausgibt, ist wirklich nicht das, was ich gerne in meiner Freizeit tue.
Während ich die eine Hälfte der Tüten vor der Tür fallen ließ, pustete ich mir eine meiner hellbraunen Strähnen aus dem Gesicht.
Mit der nun freien Hand schloss ich meine Tür auf und schob einfach alles mitten in den Flur und ließ ebenfalls den Rest fallen.
"Geschafft.." Erleichtert schloss ich die Tür hinter mir und zerrte alle Tüten ins Schlafzimmer, wo ich die ganzen Sachen auf dem Bett auskippte und dann fein säuberlich weg räumte.
Hauptsächlich hatte ich mir Blusen, Röcke, ein paar Kleider, neue Unterwäsche und noch ein paar andere schlichte Kleidungsstücke gekauft.
Dazu noch ein neues paar Ballerinas und ein wenig dezenten Schmuck.
Von dem ganzen Stress war ich ziemlich hungrig geworden, also machte ich mir Nudeln mit einer leckeren Soße, guckte Fern und ging, nachdem ich mich fertig gemacht hatte ins Bett.
Und komischerweise fragte ich mich, ob Sarah wohl auch heute bei Harry übernachtete.
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