Kapitel 3

-unbearbeitet

Nachdem Harry gegangen war, hatte ich mich zu Ende eingerichtet. Aber natürlich nicht, ohne vorher etwas zu essen. Dieser Hunger war wirklich unerträglich. Immerhin hatte ich auch seit dem vorherigen Nachmittag, nichts mehr gegessen.

Nun war es Abends und ich saß mit einem Buch auf der Couch. Ich liebe es einfach zu lesen. Da kann man so richtig schön abschalten und alles um sich herum vergessen.

Gerade als es spannend wurde und ich mich voll und ganz in die Story vertieft hatte, hörte ich ein Poltern.
Erschrocken sah ich auf und horchte, ob es noch mal kommen würde.

Einen kurzen Augenblick später kam es erneut. "Was ist das !?" Meine Frage wurde beantwortet, als ich ein lautes Stöhnen vernahm und wurde schlagartig knallrot.

Wer hat denn so lauten Sex !?

Kurz die Augen schließend, atmete ich tief durch. "Ok, ich ignoriere es einfach" Es war zwar schwer, aber es ging.

Jedenfalls so lange, bis die Frau noch lauter wurde und fast schon schrie. "Herr Gott nochmal, dass kann doch nicht angehen!" Dezent gereizt, legte ich das Buch zur Seite und stand auf.

"Man kann ja seinen Spaß haben, aber man muss dabei doch nicht das ganze Haus vollstöhnen, oder !?" Kopfschüttelnd ging ich zur Tür, schnappte mir meinen Schlüssel und schlüpfte in meine Hausschuhe.

Draußen auf dem Flur konnte ich auch direkt vernehmen, woher das laute Gestöhne kam. Aus Harry Styles' Apartment. Na super, dass würde ja nun witzig werden.

Entschlossen lief ich zu seiner Tür rüber und atmete erneut tief durch. Sollte ich das wirklich machen ? Ihn und diese Frau beim Sex stören !?

Ach scheiß drauf, ich muss ihm klar machen, dass ich als seine Nachbarin meine Ruhe haben möchte.

Mit dem Finger auf den Klingelknopf drückend, sah ich die hölzerne Tür vor mir an. Beim ersten Klingeln kam keine Reaktion, genau so wenig wie bei den weiteren Malen.

"Dann halt anders.." Diesmal drückte ich auf den Knopf und ließ den Finger dort. Nach einiger Zeit vernahm ich ein genervtes Stöhnen und dann Schritte in Richtung Tür.

Als diese sich öffnete stand ein verschwitzter Harry Styles vor mir, lediglich mit einer Boxershorts bekleidet.

Mein Blick hing für einen Moment an seinem Oberkörper, der von schwarzer Tinte bezeichnet war. Das waren wirklich eine Menge Tattoos, die er da hatte.

Doch um seinen Körper zu bestaunen, war ich nicht hier. Sondern um den Lärmpegel zu drosseln.

Meine Augen trafen also wieder auf seine grünen, die mich neugierig musterten. "Guten Abend. Ich wollte euch eigentlich nicht stören, aber.. Ihr seid ein wenig zu laut" Mit dem Finger in Richtung meiner Wohnung zeigend, zog ich eine Augenbraue hoch.

"Es wäre nett, könnte deine Dame ein wenig leiser sein" Harry machte große Augen als ich ihm dies sagte und fuhr sich einmal durch die langen Haare. Sie so offen zu sehen, war schon ein Unterschied zu dem Dutt.

Aber ich musste zugeben, dass ihm auch diese Frisur stand. Nun konnte ich auch sehen, dass er Locken hat.

Harry begann zu grinsen und hielt sich die Faust vor den Mund. "Tut mir leid, Brooks. Aber meine Dame übertreibt immer ein wenig. Ich werde dafür sorgen, dass sie leiser ist" Ich nickte bloß und drehte mich wieder um, um zu meiner Tür zu gehen.

Kurz davor, hörte ich meinen Namen erneut. "Brooks" Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich zu ihm. Harry war immer noch am grinsen, so das seine krassen Grübchen zu sehen waren. "Schlaf gut"

Kurz danach war er auch schon wieder verschwunden. "Schlaf gut !?" Stutzend ging ich ebenfalls wieder in meine Wohnung und setzte mich auf's Sofa.

Während ich horchte, aber nichts hörte, drifteten meine Gedanken wieder zu Harry.

Wie bereits vermutet ist er durchtrainiert, nur das was mich ein wenig verwunderte, waren tatsächlich diese vielen Tattoos.

Den Tag über hatte er ein langärmliges Oberteil getragen, so das ich sie nicht sehen konnte. Doch das waren schon erstaunlich viele.

Interessant ist er auf jeden Fall und das er die Weiber um den Finger wickeln kann, wie gedacht, schien auch zu stimmen. Allerdings könnte die Frau auch wirklich seine feste Freundin sein, wovon ich einfach mal ausging. Ich wollte ihn ja nicht gleich als Womanizer abstempeln. 

Er hat zwar das Aussehen, aber nicht wirklich den Charakter eines Aufreißers.

Kopfschüttelnd nahm ich mein Buch. "Worüber denke ich da überhaupt nach ? Er ist mein Nachbar, mehr nicht" Wir sind ja schließlich nicht in irgendeinem Liebesfilm, in dem sich der Bücherwurm und der gut aussehende, heiße Typ, ineinander verlieben und glücklich bis ans Lebensende zusammen leben. 

Aber Harry hatte sein Versprechen gehalten. Es war den Rest des Abends über still.

*Am nächsten Morgen*

Die zweite Nacht hatte ich bereits sehr gut geschlafen, jedoch die Art, wie ich geweckt wurde, war nicht sonderlich angenehm.

Jemand klingelte im Sekundentakt an meiner Tür und mit einem genervten Grummeln erhob ich mich aus dem Bett.

"Wer auch immer das ist, hat echt ein Rad ab" Mir ein Auge reibend, öffnete ich die Tür und begrüßte die grünen Augen meines Nachbars.

"Mr. Styles !?" Mein Gegenüber lachte bloß und drängte sich stumpf an mir vorbei, in mein Apartment. Verdutzt sah ich ihn an und schloss die Tür wieder.

"Guten Morgen, Schlafmütze" "Morgen. Warum klingeln Sie so viel  ? Oder eher, was tun Sie hier !?" Bei meinen Fragen begann er zu grinsen.

"Das war die Retourkutsche von gestern Abend" Als er mir zuzwinkerte, weiteten sich meine Augen. Was ein Blödmann, mich deswegen aus dem Bett zu klingen. "Und weiter ?" "Wir gehen jetzt frühstücken. Los, mach dich schnell fertig und dann geht's in die Stadt"

Selbstverständlich verschränkte er die Arme vor der Brust und sah ich abwartend an. So, als wäre das, was er gerade gesagt hatte, dass normalste der Welt.

Verwirrt sah ich ihn an. "Frühstücken ? Wir zwei !?" Er nickte und stricht sich durch die Haare. Heute trug er sie offen, so das man wirklich genauestens sah, wie lang sie sind. Letzte Nacht hatte ich nicht so wirklich auf die Länge geachtet. 

"Ja genau. Wir zwei. Also los" Er legte eine seiner großen Hände an meinen Rücken und begann mich in Richtung meines Schlafzimmers zu drücken. Widerwillig ließ ich es zu und begann mich umzuziehen.

"Wieso sollte ich mit ihm Frühstücken gehen ? Er hat doch eine Freundin. Kommt sie etwa mit !?" Vor mich hin murmelnd lief ich ins Bad und frischte mich ein wenig auf.

Während ich meinen geflochtenen Zopf zuband, lief ich zurück dorthin, wo ich Harry vermutete. Dieser war allerdings nicht mehr im Flur, sondern wanderte durch mein Wohnzimmer.

Mit vor der Brust verschränkten Armen, lehnte ich mich an den Türrahmen und sah ihn an. "Ähem" Bei meinem gefakten Räuspern zuckte er kurz zusammen und drehte sich erschrocken um.

"Da bist du ja schon, komm wir fahren" Mit großen Schritten kam er auf mich zu, so das ich erneut leicht hoch gucken musste. "Machen Sie das immer so ?"

Verwirrt zog er eine Augenbraue nach oben. "Was meinst du ?" "Na, einfach so in fremden Wohnungen herumspazieren" Seine Augen wurden für einen Moment groß, doch dann zeigte er bloß wieder seine Grübchen.

Ich glaube, ich habe ihn bis jetzt noch kein einziges Mal, nicht lächelnd oder grinsend gesehen.

"Ich dachte bloß, ich gucke mich mal ein wenig um. Deine Wohnung ist so ähnlich wie meine aufgebaut. Nur diese Steinwand ist wirklich krass. Richtig altmodisch" Seine Augen fingen begeistert an zu leuchten, was mich zum kichern brachte.

Er wirkte wie ein Kind, dass gerade ein tolles Spielzeug sah.

"Das stimmt. Ich bin auch echt froh, diese Wand zu haben. Sie ist das i-Tüpfelchen der Wohnung" Harry nickte und sah kurz zu der Wand. "Auf jeden Fall. Aber genug davon, jetzt geht's was essen"

Eigentlich war es mir ein wenig unwohl zumute, mit einem praktisch Fremden frühstücken zu fahren, jedoch konnte ich ihn wahrscheinlich eh nicht abschütteln.

"Was ist denn mit deiner Freundin ?" Wir liefen gerade alleine die Treppen runter, weshalb ich mich wieder fragte, was wohl mit ihr sei.

Harry winkte bloß ab. "Die hat Frühschicht, also ist sie schon weg, als ich noch geschlafen habe" Ja, dass ergibt Sinn. Aber irgendwie schien ihn das nicht weiter zu stören.

Er ging wohl lieber mit seiner neuen Nachbarin, als alleine Frühstücken.
Ich fragte mich, ob die beiden wohl Probleme in ihrer Beziehung haben. Aber darauf sprach ich ihn besser nicht an. Immerhin kannten wir uns gerade mal einen Tag, da musste ich mich nicht direkt in sein Privatleben einmischen.

Draußen blieben wir stehen und ich sah zu ihm hoch. "Treffen wir uns in der Stadt, oder-" "Wir fahren mit meinem" Und schon lief er zu einem Auto, was mich staunen ließ. "Ein Oldtimer ?"

Mit großen Augen ging ich zu dem Auto und besah es mir einmal genau. Solche Autos sind einfach wunderschön, aber auch total teuer. Augenblicklich fragte ich mich, was für einen Job er wohl hat.

"Schön, nicht wahr ? Mein ganzer Stolz" Grinsend lehnte er sich mit den Unterarmen auf das Dach und sah mich ruhig an. Ich nickte stark.

"Wirklich sehr schön. Da kann man auf jeden Fall stolz drauf sein" Auf seinen pinken Lippen erschien ein Schmunzeln, was ebenfalls wie sein Lächeln, einfach hinreißend aussah.

Er ist vergeben, Grace. Vergiss das nicht.

Weiß ich doch, aber ein wenig schwärmen darf man ja wohl. "Endlich mal eine Frau mit gutem Geschmack. Komm steig ein" Ich tat wie er sagte und schnallte mich an. Selbst die Innenausstattung sah klasse aus.

Wenn ich könnte, hätte ich auch gerne so ein Auto. "Was meinen Sie mit endlich ? Mag Ihre Freundin das Auto denn nicht ?" Harry startete den Wagen und begann ihn aus der Parkbucht zu lenken.

"Nein. Sie steht eher auf schicke Sportwagen. Meiner ist ihr zu unmodern" Erneut klang er so distanziert, als wolle er nicht darüber reden. "Aber das ist ja auch ihre Sache. Ich liebe dieses Auto und werde es auch behalten"

Das Lächeln, was er nach diesem Satz aufsetzte, wirkte nicht echt. Eher wie eines, dass um keine weiteren Fragen zu diesem Thema bat.



Wow, dieses Kapitel ist mal länger geworden, aber wenn die beiden sich richtig kennenlernen wollen, muss eben so einiges passieren.

Ich hoffe -erneut- das euch das Kapitel gefallen hat :3


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