Nervig...

Vollkommen verschwitzt aber glücklich kam Tommy nach zwei Stunden intensiven Trainings wieder im Internat an. Dass er komplett nass vom Regen war störte ihn nicht, hauptsache seine Kopfhörer und sein IPhone blieben trocken. Als er vor dem Internatsgebäude stand in dem sich seine Gruppe befand bemerkte er dass er keinen Schlüssel dabei hatte um die Gruppe betreten zu können. Leise schimpfend betätigte er den Klingelknopf des rot verklinkerten Backsteingebäudes und wartete ungeduldig bis ihm jemand öffnete. Nach einer halben Ewigkeit - so kam es dem Teenager zumindest vor - wurde ihm schlussendlich von Frau Berger, einer weiteren Betreuerin die Tür geöffnet. "Du ist ja ganz nass, wo warst du denn?" meinte sie besorgt. " Ich war eine Runde laufen" gab Tommy knapp zurück und schob sich an ihr vorbei in die Garderobe der Heimgruppe, welche er gemeinsam mit sieben anderen, teils erheblich jüngeren, Jugendlichen bewohnte. Seine Pläne nach oben zu verschwinden und zu duschen, wurden ihm jedoch von besagter Betreuerin zunichte gemacht, die ihn mit harscher Stimme aufforderte umzukehren. "Was ist denn jetz schon wieder" gab er genervt zurück, ein deutliches blitzen in seinen Augen gab unmissverständlich zu erkennen, dass man sich jetzt besser nicht mit ihm anlegen sollte, tat man es doch, könnte das sehr schnell sehr ungemütlich werden, war Tommy doch als sehr impulsiv bekannt. "Du hast dich nicht bei mir abgemeldet, außerdem war dein Küchendienst noch nicht erledigt." resümierte Christa Berger ihre Ausführungen. "Erstens hab ich mich bei Maddy abgemeldet und zweitens steht auf meiner Stirn nicht Depp vom Dienst drauf, sodass man alles was am Küchendienst angeblich nicht richtig gemacht wurde, mir in die Schuhe schieben kann..." gab Tommy ihr aufgebracht kontra.
Die Augen der Mittvierzigerin verengten sich zu schmalen Schlitzen. Jeder andere der ihr in diesem Moment gegenüberstand hätte weiche Knie bekommen, doch nicht so Tommy.
Vollkommen unbeeindruckt, ja sogar fast belustigt über das obskure Theater was über so ein unwichtiges Thema gemacht wurde, erwiderte der Leistungssportler jetzt ruhig: „Ich bin nich der einzige im Küchen TEAM...und nur weil ich mal nicht da bin, andere Dinge ausm Küchendienst mach, für die ich ja angeblich ned zugeteilt bin, nur um anderen arbeit abzunehmen, nur um dann zu hören was ich alles falsch gemacht hätte, ganz ehrlich, ohne mich, dann machts euern Müll allein...entweder ich darf selbst entscheiden was ich mach oder ich mach nix mehr. Dieses ständige „Das ist aber mein Part, das haben wir immer schon so gemacht" und dann endlos beleidigt sein wenn man mal mitdenkt und arbeit abnimmt kotzt mich an..."
Gelassen sah er Frau Berger an, einziv und allein seine Augen wiesen ein gefährliches blitzen auf.
„Du kommst später ins Büro".
Herausfordernd verschränkte Tommy provozierend die Arme vor der Brust: „Ach? Und was wollt ihr mir da sagen?! Wie oft ich die Spülmaschine falsch eingeräumt hab? Die Teller falsch gestapelt hab oder sonst was?! Nein danke, ich verzichte, bin bedient für heut, Beschwerden bitte nur schriftlich, Bürozeiten sind von 8:00-16:00."
Mit diesen Worten verschwand Tommy nach oben, wurde aber bald darauf von Sammy aufgehalten „Junge was krakeelst du da unten so rum? Hat dich die Bergerin wieder geärgert."
Tommy grinste „ne, eher ich ihr die Meinung gesagt, was ihr garnich passt, ach und...wir zwei müssen später auch noch n Wörtchen reden." meinte der Teenager zu seinem Mitbewohner, der gut einenhalb Köpfe kleiner als Tommy war.
Sammy nickte erschrocken „Naja solang ich nix angestellt hab..." widerte der 17-jährige ein.
Tommys grinsen nach dem Motto „na das wirste noch sehen" war, zum Glück für ihn, unter der Maske nicht zu sehen.
„Aber jetz geh ich erstmal mein Zeug ausräumen und duschen." beendete Tommy das Gespräch und begab sich an Sammy vorbei in sein Zimmer.
In dessen Gesicht waren alle möglichen Enotionen zu sehen, der Wunsch mit Tommy Zeit zu verbringen, zu kuscheln, seine Nähe zu spüren.
Tommy hingegen wurde das oft zu viel, dies lag jedoch keinesfalls an Sammy als Person, sondern einfach an der Tatsache dass Tommy, nach dem was mit Lea und Sahra passiert war, extrem verunsichert war und er dementsprechend keine Beziehung eingehen konnte und wollte.
Genervt betrat er sein Zimmer, dieses war relativ spartanisch eingerichtet, was Tommy aber voll und ganz ausreichte. Ein Tisch, ein Bett und ein Spind, mehr brauchte man nicht zum Leben .
Der junge Metalhead hatte ein paar Poster und eine Flagge an seiner Zimmerwand hängen, was das ansonsten triste Zimmer etwas wohnlicher machte.
Wie aus dem nichts wurde die Tür aufgerissen, in derselbigen stand Frau Berger: „Unangekündigte Spindkontrolle zum Zimmerputz" bellte sie energisch.
Genervt drehte Tommy sich um //was wollte die denn schon wieder hier...//
„Ja und? Ich hab ihn gemacht, kontrolliert ist schon, also raus jetz..." schnauzte er die Betreuerin an. Irgendwann war auch mal gut, alles ließ er sich auch nicht bieten.
Doch die, mehr als deutliche, Ansage von Tommy schien Christa Berger nicht sonderlich zu beeindrucken. Unbekümmert machte sie sich an Tommys Spind zu schaffen. „Was wird das wenns groß ist?" maulte er ungehalten und taxierte seine verhasste Betreuerin mit wütendem Blick.
„Ich prüfe ob in deinem Spind auch alles so ist wie es sein soll, die Leitung darf schließlich auch zu jeder Zeit unangekündigt in die Zimmer und die Schränke schauen."
Tommy zuckte zusammen im Anbetracht seiner gehorteten Snus Dosen die er im Tresor untergebracht hatte.
„Ach und wir sind hier beim Bund?!" schimpfte er
„Das ist PRIVAT! da haben sie verdammt nochmal NICHTS drin zu suchen, und mir ist es scheißegal ob eine Frau sonst wer, nur weil sie Leitung ist, in meinem Spind grundlos rumschnüffelt. Gehts eigentlich noch?!"
„...und deine Pfandflaschen räumst du auch demnächst weg, dekne Wäsche ist auch nicht ordentlich verstaut...." beendete Frau Christa Berger, jetzt für Tommy nurnoch OStFw Berger, ihren Appell.
Mit einem wütenden „Ausführen, du hast fünf Minuten." verließ sie den Raum.
Genervt brachte Tommy seinen Spind und seine komplette Stube auf Ordnung, „baute" sein Bett und Spind auf Bundeswehrniveau wie es ihm sein Dad mal gezeigt hatte und ging nachdem das erledigt war runter um Meldung zu machen.
„OStFW Berger, Schüler Prager, melde Stube drei mit einem Kamerad besetzt, gereinigt und gelüftet, zur Durchsicht bereit."
Frau Berger nickte leicht irritiert und folgte Tommy auf sein Zimmer, seine Stube, wie er sie nannte und begann den Spind erneut zu inspizieren, konnte jedoch nichts an den ordentlich auf Din-A4 zusammengelegten Klamotten aussetzen und verließ das Zimmer nach kurzer Zeit wieder.
Tommy grinste und freute sich wie ein Schneekönig Frau Berger eins ausgewiscvt zu haben.
Anschließend gibg er ins Bad und beendete den stressigen und nervigen Tag mit einer kalten Dusche

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