Kapitel 45

»Wird Heaven wieder wach?«, hörte ich meine kleine Schwester fragen und sah wie sie ihren kleinen Kopf vorsichtig zwischen die Türspalte steckte.

Mein Mädchen lag neben mir. Immer wieder gab ich ihr einen Schluck Wasser oder einen kleinen Teelöffel Apfelmuse.

»Na klar! Sie ist ein starkes Mädchen. Komm her!«, antworte ich ihr und lächelte bei dem Anblick wie sie mit ihrem Schlafanzug in unser Zimmer tapste. In ihrer linken Hand hielt sie einen Teddy.
Mit einer geschickten Bewegung hob ich sie auf meinen Schoss.
Ihr Blick galt einzig und allein den Teddy den sie nun in den Armen hielt.

»Von wem ist der?«, fragte ich sie und piekte ihr leicht in die Seite.
»Von Bryan. Er soll mir Glück bringen.«, murmelte sie in den Kopf des Stofftieres und sah mich durch ihre großen Augen an.
»Aber Heaven brauch das jetzt viel mehr als ich.«, sagte sie entschlossen und legte den Bären neben das Mädchen.

Auf meinen Lippen bildete sich ein riesen Lächeln.
»Gott Lena, du bist so süß.«, murmelte ich und umarmte sie fest.
»Du bist auch süß. Wie du dich um sie kümmerst und so. Das ist einfach so niedlich. Und wenn du denkst dass das peinlich ist das du weinst, es muss dir nicht peinlich sein! Jeder hat seine Schwächen und Ängste. Und bei dir ist es halt sie. Und ich finde das perfekt. Dieser beschützter Instinkt.« Und damit wischte sie mit ihrem Daumen über meine Wange und lächelte mich warm an.

»Oh shit. Ich wollte nicht weinen. Nicht schon wieder...«, murmelte ich beschämt und sah sie entschuldigend an.
»Alles gut.«, kicherte sie und drückte mir vorsichtig einen Kuss auf die Wange. Danach gähnte sie und rieb sich die Augen.

»Ich bin im Bett... Wenn irgendwas ist, komm zu mir...« Und dann sprang sie von meinem Schoss und lief in ihr Zimmer.
Staunend sah ich ihr hinterher.
Sie war so hilfsbereit. Mit ihren jungen sieben Jahren, war sie so reif wie kein anderes Kind in ihrem Alter.

Mein Blick huschte kurz zur Uhr und verriet mir somit das es kurz nach halb elf war.
Schnell zog ich mich bis auf die Boxer aus und legte mich zu ihr.
Vorsichtig wie immer zog ich sie zu mir und vergrub meinen Kopf in ihren Haaren.
Mein gleichmäßiger Atem prallte gegen ihren Hals und ihr Geruch kam mir mit jedem neuem Atemzug intensiver in die Nase.

»Ich liebe dich Sonnenschein...« Und danach fiel ich in einen traumlosen Schlaf.

POV.: Heaven

Immer wieder spürte ich schwach wie sein Atem gegen meinen Hals prallte.
Mein ganzer Körper kribbelte und leise hörte ich die Worte 'Ich liebe dich Sonnenschein'.
Wie gern ich diese einfache Geste erwidert hätte.
Einfach sagen können 'ich liebe dich auch' oder etwas ähnliches.
Aber nein. Ich muss in dieser kack Dunkelheit stecken! Gefangen in Schwarz!

Immer wieder versuchte ich meine Augen zu öffnen oder irgendetwas zu sagen, beziehungsweise zu murmeln.
Doch das Gewicht welches auf mir lag war einfach zu schwer.
Zu gerne würde ich einfach meine Augen öffnen und ihm um den Hals fallen.
Ihn wach rütteln und seine Lippen auf meinen spüren.
Diese Bindung stärker spüren als in den letzten Tagen.
All diese Zärtlichkeiten von ihn in vollen Zügen genießen. Einfach bei ich sein um ihm zu zeigen das es mir gut geht. Dass er wegen mir nicht mehr weinen muss.

Alleine der Fakt das er wegen mir traurig war gab mir ein schlechtes Gewissen. Ich sollte für ihn da sein und ihn trösten wenn es ihm schlecht ging. Ihm die Hand halten in guten wie in schlechten Zeiten.

Doch egal wie sehr ich mich anstrengte, es ging nicht.. Ich war einfach zu schwach.
Und somit genoss ich einfach die Nähe meines Mates und verschwand wieder im unendlichen nichts.

POV.: Tyler

Es waren jetzt schon knappe sechs Tage vergangen, seitdem wir Heaven gerettet hatten. Immer das gleiche Spiel. Ab und zu wusch ich ihren Körper, reinigte ihre Wunden, wechselte ihre Klamotten. Selbst die Unterwäsche.
Ich hatte mich an den Blick ihres Körper gewöhnt, in den wenigen Malen in den ihn in voller Pracht gesehen hatte.
Nur noch leicht sah man ihre extremen Stichwunden an ihren Beinen. Die Blutergüsse waren schon längst weg. Das Schlimmste war noch immer die Schusswunde.
Diese verheilte zwar auch ganz gut, würde aber auf Garantie eine riesen Narbe hinterlassen.

Heavens Haare lagen verteilt auf dem Kissen.
Das Essen und Trinken welches ich ihr täglich gab, zeigte echte Wirkung. Ihre Wangen waren leicht rosé und ich glaubte einfach das sie es schaffen würde. In den letzten Tagen wuchs in mir die Zuversicht einfach so sehr.
Immer wieder wenn ich sie sah lächelte ich und sah sie vor meinen Augen wie sie ihre Lider öffnete und mich umarmte. Ihre Lippen auf meine drückte und wir einfach wieder zusammen waren. Doch dann sah ich wieder dieses zerbrechliche Mädchen im Bett liegen, welches gleichmäßig atmete, einen stabilen Puls hatte und einfach zu mir hörte.
Und allein das zu wissen machte mich unglaublich fröhlich.

Unten in der Küche trank ich gerade meinen Kaffee, als ich etwas in mir explodieren spürte.
Etwas, was Angst wie auch Erleichterung spürte.
Und danach hörte ich einen Schrei.
Einen markerschütternden Schrei.

Wie von selbst sprang ich auf und lief in unser Zimmer.
Dort sah ich mein Mädchen welches weinend durch unser Zimmer rannte und immer wieder meinen Namen flüsterte.
Überall sah sich um, bis ihr Blick an mir hängen blieb.
Ihr Gang war zwar wackelig, jedoch stark genug dass se gehen konnte.

So schnell sie konnte lief sie in meine Arme und drückte ihr Gesicht in meine Brust.
Danach entfernte sie sich von mir und gab mir eine Backpfeife.

»Du warst nicht hier als ich aufgewacht bin! Ich hab gedacht du wärst abgehauen!«

Heyy!

OMG! Wir haben die 100K reads geknackt! Das ist so krass!

Dankeee!

Und auch noch mal danke für die Hilfe im letzten Kapitel im Referat! :)

Ihr seid einfach die Besten!

Bis dann,
Fiona :)

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top