Kapitel 35

Noch immer hatte er seine Arme neben meinem Kopf abgestützt.
Okay...
Seine Lippen die nur wenige Zentimeter von meinen entfernt waren, brachten mich völlig um den Verstand.

Sein unregelmäßiger Atem streifte meinen Hals und ich musste mich wirklich beherrschen nicht durch seine Haare zu streichen, die momentan wirklich fluffig aussahen.

'Okay Heaven... So niveaulos kannst auch nur du sein. In dieser mittlerweile wirklich kritischen Situation denkst du daran wie es wohl wäre durch seine Haare zu fahren..', nuschelte Grace in meinem Kopf. Und ganz ehrlich, sie hatte irgendwie recht...

»Ok... Ähm.. I-ich denke...«, fing ich an zu reden, unterbrach mich im selben Augenblick aber wieder, da ich extrem stotterte.
Meine Hände waren schwitzig, weshalb ich sie öfters an meinem Rock abwischte.

Auf seinen Lippen bildete sich ein breites Lächeln, welches seine perfekt positionierten Zähne zeigte.
»Ich mach dich nervös.«, raunte er in mein Ohr und hinterließ eine angenehme Gänsehaut.

Vorsichtig, als ob ich ihn verschrecken könnte, schüttelte ich meinen Kopf.
Das Lächeln wurde wenn es ging noch größer.

'Achtung, Achtung! Sehen sie hier den perfekten Vergleich für die Grinsekatze von Alice im Wunderland! Unglaublich süß, knuffiges Lächeln und beide können flauschig sein!', schrie Grace wie eine verrückte in meinem Kopf herum, weshalb ich mir am liebsten die Hände auf die Ohren geschlagen hätte. Nur brachte das leider nichts.

»Komm schon Süße... Machen wir uns beide nichts vor...« Das Lächeln verschwand augenblicklich und sein Gesichtsausdruck wurde wieder ernst.
»Wir beide wissen das ich dich nur zu gerne makieren würde, es aber nicht darf, da es sonst unglaublich großen Stress mit Tyler gibt... Also bitte reiß dich zusammen und mach keine Anspielungen darauf, dich obenrum nur mit BH zu sehen, ok?«
Sein Gesichtsausdruck wurde flehend und ich musste mir ein Schmunzeln verkneifen.
Leicht biss ich mir auf die Lippe um nicht zu lächeln und nickte stumm.

Sein Blick flog zu meinem Mund und instinktiv leckte er sich über die Lippen.
»Das lässt du bitte auch...«
Schnell hörte ich auf und sah in seine Augen.

»Ähm ja... Könntest du dann Tyler die Kontrolle wieder geben?«, nuschelte ich leise, in Angst irgendetwas falsches sagen zu können.
Schnell nahm er seine Hände zurück und nahm wieder seine Augenfarbe an, was hieß das Tyler wieder da war.

»Wir kommen zu spät zum Unterricht!«, fing ich gleich an zu meckern und sah ihn verärgert an.
Okay, eigentlich hatte ich wie immer keinen Bock da hinzugehen, aber ohne Fleiß kein Preis.

'Boar Heaven der war stark! Ohne Fleiß kein Preis!' In meinem Kopf nahm ich ihre Stimme mal wieder war.
'Würdest du diesen Spruch wahr machen, hättest du bessere Noten.'

Okay... Das ignoriere ich jetzt einfach mal.
Tylers Blick war leicht verständnislos, bis er auf die guckte und seine Augen aufriss.
»Scheiße!«, fluchte er und nahm seine große warme Hand in meine. Augenblick spürte ich wieder dieses wunderbare Kribbeln und starrte auf unsere Hände.

Sein Räuspern ließ mich nach oben schauen und sein lächelnder Ausdruck brachte mich auch zum Strahlen.

»Wir haben jetzt Musik...«, erklärte er schmunzelnd und ich sah ihn fragend an.
Langsam nickte ich mit meinem Kopf um ihm zu deuten das er weiterreden solle.

»Das ist Mr. Clark in freundlich«, lächelte er und zog mich zum Klassenraum.

Von außen hörte man nur die Stimmen die verzweifelt versuchten einen Ton zu kriegen.
Kurz warf ich meinem Freund einen quälenden Blick zu, bevor ich die Türklinke runterdrückte und mich im Klassenraum umsah.

Vorne am Lehrerpult stand eine kleine pummelige Frau. Ihre grauen Haare fahren strähnig und fettig, weshalb mir ungewollt Tränen in die Augen stiegen.

Kennt ihr das? Ihr seht irgendwas wirklich ekelhaftes oder ähnliches und auf einmal steigen Tränen in eure Augen?

Als sie und sah, verformte sich ihr Ausdruck in ein breites Lächeln.
»Da sind Sie ja endlich!«, flötete sie fröhlich und deutete uns Platz zu nehmen.
Wow, die ist ja mal gut drauf...
Schnell gab sie uns einen Zettel und setze sich auf den Tisch um ihre zu falten.

Geschickt zog sie ihre Brille auf und lächelte dann mich und Tyler an.

»Wisst ihr? Ob ihr es glaubt oder nicht, ich war auch mal so jung wie ihr und war frisch verliebt. Es war alles perfekt...«, fing sie an zu reden und ihre Augen fingen leicht an zu glitzern.
Fängt sie jetzt an zu weinen?

»Naja... Es war wirklich alles gut, wir waren nach einigen Dates auch zusammen und führten eine echt tolle Beziehung. Bis zu dem einen Abend... Ach, was erzähl ich denn hier? Wir sind hier um zu lernen und nicht um die Geschichte einer alten Frau zu hören. So, wir singen jetzt noch mal ab Zeile zehn.«
Schnell wischte sie sich über die Wange und stand dann auf.
Mit ihren Fingern nahm sie einen Dirigentenstab und gab uns ein Zeichen zum ansetzen.
Immer noch verwirrt über das Ereignis was sich gerade ereignet hatte, fing auch ich an zu singen.

Nachdem die Musikstunde, wie auch die beiden Englischstunden im letzten Block zu Ende waren, gingen Tyler und ich zu seinem Auto.

Schnell warf ich meine Tasche in seinen Kofferraum und setzte mich auf den Beifahrersitz.
Auch er setze sich und startete den Motor.

Entspannt lehnte ich meinen Kopf gegen die Fensterscheibe und sah den vorbeirauschenden Bäumen zu, die darauf hinwiesen das wir schon längst losgefahren sind.

Als wir wieder zu Hause waren, stiegen wir aus und gingen ins Haus.
Hüpfend kam Lena auf uns zu und sprang in meine Arme. Lachend hob ich sie hoch und trug sie mit ins Wohnzimmer, wo ich auch meine Schultasche abstellte und mich schlussendlich auf die Couch niederlies.
Fröhlich sah mich das kleine Mädchen an.

»Was ist los?«, fragte ich sie und nahm einer ihrer kleinen Hände in meine.
»Kannst du dich noch an Bryan erinnern? Er kommt heute zu Besuch!«, trällerte sie voller Freude.

»Cool, wann denn?«, fragte ich sie, als ich eine ihrer blonden Haarsträhnen um meinen Finger wickelte.
»Uff... Er wollte heute kommen.. Wann konnte er nicht genau sagen, da sein großer Bruder ihn bringen muss...«, sagte sie und sah mich weiterhin durch ihre blauen Augen fröhlich an.

Sachte nickte ich und setzet sie dann neben mir auf die Couch.
»So Lena... Ich würde ja gerne noch etwas mit dir machen, nur muss ich meine Englisch Hausaufgaben machen...«, sagte ich und sah sie entschuldigend an.
Vorsichtig gab ich ihr einen Kuss auf die Stirn um danach meine Schultasche zu nehmen.

»Heaven?« Sie sah mich durch ihre wunderschönen blauen fragend an.
»Ja Prinzessin?«, fragte ich sie zurück, weshalb sie kurz kicherte.
»Wenn wir dann in den Pool gehen, kannst du mit Tyler dazu kommen?« Ihr Ausdruck wandelte sich in fragend und schließlich beinahe in flehend.
Zur Antwort nickte ich kurz.
Doch bevor ich anfangen konnte zu reden, unterbrach mich Tylers Stimme.

»Na klar kommen wir mit in den Pool!«
Schnurrend schlang er seine Arme von hinten um meine Taille und legte seinen Kopf auf meine Schulter.

Fröhlich klatschte die Kleine in ihre Hände.

Vorsichtig löste ich mich dann auch aus Tylers Griff und wedelte mit den Hausaufgaben, die ich schon aus meiner Tasche geholt hatte.
Seiner Kehle entkam ein Seufzen, doch er ging mit mir in die Küche.

Dort legte ich alles auf den Tisch und fing gerade an zu schreiben, als es an der Haustür klingelte.
Schnell erhob ich mich und ging zur Tür um diese zu öffnen.

Doch als ich sah wer angeblich Bryans großer Bruder sein sollte, riss ich meine Augen auf.

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