Kapitel 16

POV.: Tyler

Ich hörte noch einen schmerzvollen Schrei.
Ich blieb kurz stehe und lauschte den Geräuschen der Nacht.
Nach weiteren Sekunden in denen ich meinem Werwolfgehör Arbeit geleistet hatte, hörte ich eine männliche Stimme und ein Schluchzen. Und dieses Schluchzen war definitiv von meinem Sonnenschein.
Ich ran los und bog in die nächste Seitenstraße ein, damit ich vor mir ein grausames Bild sah.
Heaven lag nur in Unterwäsche auf dem kalten, dreckigen Boden und weinte vor sich hin. Auf ihr saß ein erwachsener Mann der sich vergnügte und einzelne Schnitte in ihren Rücken mit einem Taschenmesser schnitt. Außerdem lagen auf dem Boden verteil ihre Klamotten. Ihr wunderschönes Oberteil war in zwei gerissen und ihre Hot Pants lag neben ihr.
In mir kochte die Wut und ich musste mich beherrschen, nicht die Kontrolle zu verlieren und mich zu verwandeln.
»Ich liebe dich doch auch..«, hörte ich sie leise murmeln.
Und genau da war es um mich geschehen.

Meine Beine trugen mich wie von selbst zu dem Monster vor mir und rissen ihn von meinem Engel.
»Was fällt dir eigentlich ein meine Freundin zu belästigen?«, schrie ich den mir unbekannten Mann an.
Er sah mich wütend an und erhob sich wieder von dem kalten Boden, auf dem er gerade noch lag.
»Und was willst du jetzt machen? Mhh? Mich töten?«, fragte er mich provozierend und kam mir bedrohlich nahe.
»Das würde ich nur zu gerne.«, knurrte ich in meiner Alpha Stimme.
Sofort hielt der Typ an und sah mich erschrocken an.
Meine Augen färbten sich von dem sonst so schönen blau in das bedrohliche schwarz, welches ich wirklich nur annahm wenn ich extrem wütend war.
Er ging einen Schritt zurück und wollte gerade anfangen zu laufen, als ich ihn festhielt und ihm eine schallende Ohrfeige gab und er einen Tritt in seine Weichteile bekam.
»Ich hoffe du kriegst nun keine Kinder mehr.«, knurrte ich und sah zu wie er mit einem schmerzerfüllten Blick nach unten auf die Knie sank.

Ich wand mich wieder meinem Engel zu, der nun zusammen gekrümmt auf dem Boden lag und ununterbrochen vor sich hin weinte.
»Schsch.. Ich bin hier. Alles ist gut. Du bist in Sicherheit.«, flüsterte ich und drückte sie gegen meine Brust. Sie beruhigte sich nur sehr langsam. So langsam merkte ich, wie sie anfing zu zittern.
»Gut. Wir gehen jetzt nach Hause.«, sagte ich und löste mich von ihr um mein Shirt auszuziehen um es ihr zu geben.
Sie zog es an schmiegte sich an dieses.
Ich hob sie im Brautstyle auf meine Arme und fing an zu laufen.
Gerade als ich mich wieder orientieren konnte, fing sie wieder an zu weinen.
»Wir sind bald wieder zu Hause«, nuschelte ich gegen ihre Haare und küsste ihren Scheitel.

'Ich bin fahre wieder nach Hause. Heaven ist bei mir. Ihr könnt noch auf der Party bleiben.', teilte ich meinen Freunden über Mind Link teil.
Sie antworteten noch kurz alle mit einem kurzen 'Okay', bevor ich Heaven auf den Beifahrersitz absetzte, wo wir gerade angekommen waren. Ich schnallte sie kurz an und joggte dann zu der Fahrer Seite und startete das Auto.

Bei unserem Haus angekommen, schnallte ich sie ab und trug sie ins Haus wo ich sie anschließend ins Bett legte und zudeckte.
Ich hatte sie gerade zugedeckt, als sie sich wieder aufdeckte und mit zittrigen Beinen aufstand.
»Danke... Ich geh mich kurz duschen...«, murmelte sie und ging ohne mich eines Blickes zu würdigen ins Bad. Ich holte ihr kurz ein Shirt und eine Jogginghose von mir und legte es vor die Tür.
»Klamotten liegen vor der Tür.«, sagte ich und machte mich dann auch Bettfertig und legte mich auf das Boxspringbett und starrte die Decke an und ging den heutigen Abend noch einmal durch.

POV.: Heaven

Ich zog die wenigen Sachen die ich anhatte aus und stellte mich unter die lauwarme Dusche. Ich ließ das Wasser über meinen Körper prasseln und wurde das Gefühl von Ekel einfach nicht los.
In Gedanken ging ich den heutigen Abend durch und merkte wie mir erneute Tränen die Wange runterflossen die sich mit dem Wasser der Dusche vermischten. Tränen der Wut auf Tyler und des Ereignisses von heute Abend.
Ich meine.. Ich weis das es nicht seine Schuld war mit der Schlampe zu knutschen. Doch hätte er sie nicht einfach wegdrücken können? Diese Tatsache brach mir das Herz...

Nach einer halben Stunde stellte ich die Dusche ab und trocknete mich ab. Ich föhnte meine Haare und zog die Sachen die er mir hingelegt hatte an.
Danach ging ich zu ihm ins Bett und bemerkte das er noch nicht schlief.
»Warum schläfst du noch nicht?«, fragte ich ihn und deckte mich zu.
»Weil ich noch auf dich warten wollte... Hör zu Heaven. Das sollte heute nicht so ablaufen, okay? Ich liebe nur dich. Und ich werde niemand anderen lieben können.«, sagte er und klang ein wenig verzweifelt.
»Aber dich von der Schlampe küssen lassen und sie nicht wegdrücken kannst du, oder was?«, fragte ich ihn zickig und legte mich auf die Seite.
Er stöhnte einmal genervt auf und knipste seine Lampe an.
»Können wir das jetzt besprechen?«, fragte er mich und lehnte sich zu mir rüber um mir in meine Augen sehen zu können.
»Ich weis was ich jetzt kann.«, zischte ich und schubste ihn leicht von mir weg.
Er deutete mir mit einem fragenden Ton fortzufahren.
»Ich kann jetzt in Ruhe schlafen«, meinte ich und zog die Decke etwas höher.
»Können wir denn bitte später darüber reden?«, fragte er flegend.
»Vielleicht.«, meinte ich und schloss meine Augen um endlich zu schlafen.
Er gab noch ein kurzes 'Okay', von sich, bevor er seine Lampe ausschaltete und sich zu mir drehte. Danach spürte ich wieder wie sich zwei Arme um meinen Bauch schlangen.
»Kannst du bitte deine Hände da weg nehmen?«, fragte ich ihn und versuche nicht auszurasten.
»Aber...«, fing er an, wurde jedoch von mir unterbrochen.
»Kein 'aber'. Und jetzt Pfoten weg.«, zischte ich. Kurz nachdem ich dies gesagt hatte nahm er seine Hände zögernd weg und drehte sich auf den Rücken.
»Schlaf gut, Engel...«, flüsterte er.
»Du auch.«, murmelte ich und fiel danach in einen tiefen Schlaf.

POV.: Tyler

Ich lag lange wach und beobachtete meinen kleinen Sonnenschein. Es hatte mich ein wenig verletzt, dass ich sie nicht in meinen Armen halten durfte.
Wieso musst mich Scarlett auch nur küssen?
Ich konnte sie nicht wegdrücken... Sie hätte sich danach noch mehr an mich rangemacht.
Gerade als ich Heaven weiter musterte fiel mir auf, dass sie sich leicht panisch bewegte und ihre Atmung schneller wurde. Kurz danach drehte sie sich mit einem Ruck auf den Rücken und hatte Tränen in den Augen.
Sollte ich sie wirklich wecken?
Doch als sie einmal lauthals 'Nein!' schrie, setzte ich mich ruckartig auf und rüttelte an ihrem Körper.
Nach wenigen Sekunden öffnete sie ihre Augen, welche die pure Angst widerspiegelten.
»Pscht.. Alles ist in Ordnung. Ich bin bei dir.«, flüsterte ich und drückte sie gegen meine Brust.
Sie beruhigte sich langsam und legte sich wieder hin. Nur diesmal hatte sie ihren Kopf auf meine Brust gelegt und ich meinen Arm um ihre Taille.
So schlief auch ich nach einer Weile ein.

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