Kapitel 27
• I S A A C •
3 Wochen später...
"Alter, du hast ja schon wieder die Milch leer gemacht!", schnauzt mich Dylan wütend an und deutet auf die leere Packung. Augenverdrehend nippe ich an meinem Kaffee, während ich ihn nicht allzu sehr beachte. "Reg dich ab, ich gehe nachher sowieso einkaufen." "Wie lange willst du hier eigentlich noch wohnen? Suchst du überhaupt eine Wohnung oder willst du dich hier absichtlich breit machen?"
Jeden Tag dieselbe Leier. Ich kann es echt nicht mehr hören. Doch was er nicht weiß ist, dass ich bereits drei Besichtigungen hatte, habe aber den Fehler gemacht, überall Emma mitzunehmen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie gar nicht möchte, dass ich ausziehe.
Man soll das jetzt nicht falsch verstehen, ich bin ihr überaus dankbar, dass ich in den letzten Wochen hier wohnen durfte. Auch, wenn ich Dylan damit ertragen musste.
Die Hotelkosten wären sonst ziemlich hoch gewesen.
Aber irgendwann hatte ich auch vor, wieder auf eigenen Beinen zu stehen.
"Guten Morgen, meine Lieben!", begrüßt uns meine beste Freundin, als sie die Küche betritt. Als würde sie die Spannung zwischen uns spüren, seufzt sie genervt auf. "Was ist denn jetzt schon wieder das Problem?" "Dein Süßer weint, weil er keine Milch mehr abbekommen hat." "Gott Dylan, du kannst dich manchmal echt anstellen. Er wollte heute doch sowieso einkaufen gehen." Triumphierend grinse ich meinen Gegenüber an, der schmollend von seinem Brötchen abbeißt.
Emma setzt sich zwischen uns auf den leeren Stuhl und mustert mich neugierig. "Und, was hast du sonst noch alles heute vor an deinem freien Tag? Mir hat ja ein Vögelchen zugezwitschert, dass du dich heute mit einem gewissen Exfreund triffst..."
Das ist ja aber nett von dem Vögelchen...
"Kay und ich treffen uns lediglich im Park, um mit Tyler auf den Spielplatz zu gehen-" "Ist es nicht ein bisschen seltsam, wie oft er in letzter Zeit auf Ty aufpassen musste?", fragt sie grinsend und wackelt mit den Augenbrauen. "A-also so oft haben wir uns jetzt auch nicht getroffen-" "Schätzchen, allein deswegen habt ihr euch bereits vier Mal gesehen. Heute ist es das fünfte Mal. Und wenn es mal nicht wegen Tyler war, dann wegen etwas anderem." "Ey, er hatte nunmal keine Ahnung, was er seinem Bruder zum Geburtstag schenken soll!", verteidige ich mich, weiß aber, dass es sowieso keinen Sinn macht.
"Und deshalb hat er dich gefragt?" "Ich bin ein guter Freund von Kendall", erwidere ich und zucke hoffentlich gleichgültig mit den Achseln. "Und er sein Bruder?!"
Isaac, gib auf, du wirst so oder so verlieren.
"Und nicht zu vergessen, dass ihr euch vor ein paar Tagen, als er dich hier abgesetzt hat, geküsst habt", schaltet sich Dylan auf einmal wieder ein. "Wie bitte?!" Ich werfe ihm einen vernichtenden Blick zu, den er aber ausdruckslos erwidert. "Du könntest doch bei ihm einziehen, jetzt wo es wieder so gut zwischen euch läuft." "Dylan, halt die Klappe. Und du", Emma deutet auf mich, "erzählst mir sofort alle Einzelheiten! Und warum weiß ich überhaupt nicht davon? Und weshalb weiß er das überhaupt?!"
Wir schauen beide zu ihrem Verlobten, der nur gleichgültig mit den Achseln zuckt. "Ich habe es am Fenster gesehen." "Du spionierst uns nach? Jetzt mal im Ernst, Dy, wenn dich das so anturnt, es gibt auch ganz akzeptable Schwulenpornos....oder Du leihst dir mal ein paar meiner DVD's, da sind auch ein paar Klassiker wie 'Brokeback Mountain' oder 'I love you, Philipp Morr-" "Ich habe nur aus dem Fenster geschaut, weil ich mir an dem Abend eine Pizza bestellt habe, Arschloch. Als ob mich interessiert, was ihr treibt."
Grinsend werfe ich einen Blick auf die Uhr. "Mist, ich muss los!" "Stimmt, du darfst ja nicht zu spät zu deinem Date kommen", zieht mich Emma schmunzelnd auf, während ich mein Geschirr in die Spüle stelle. "Es ist kein Date." "Rede dir das ruhig weiter ein, mein Süßer. Aber nur noch eine Sache, bevor du gehst, und das kannst du Kay auch ausrichten, ich werde das nächste Mal gefälligst informiert, wenn sich eure Lippen mal wieder berühren. Oder sonst welche Körperteile-" "Emma, es reicht!", unterbricht Dylan sie mit gequälter Miene.
Lachend drücke ich ihr einen Kuss auf die Wange, stecke meinen Schlüssel und Handy ein, und verlasse dann die Wohnung. Noch bevor ich die Tür hinter mir schließe, höre ich das Liebespaar bereits diskutieren.
Jaja, DyDy, ich weiß, dass du mich nicht leiden kannst. Keine Sorge, es beruht auf Gegenseitigkeit.
Unten angekommen halte ich Ausschau nach Kay und seinem Neffen.
Okay, vielleicht haben wir uns in letzter Zeit ziemlich oft getroffen. Riley hat sich auch schon desöfteren gewundert, warum ihr Bruder ständig auf ihr Kind aufpassen wollte. Und als sie mitbekommen hat, dass wir gemeinsam etwas mit ihm unternehmen, hat sie uns immer öfter angeboten, auf ihn aufzupassen.
War uns nur recht.
Familie ist doch etwas tolles, wenn sie so unterstützend ist.
"Isaac!"
Ich drehe mich um, und augenblicklich schlägt mein Herz schneller, als ich die beiden auf mich zukommen sehe. Kayden sieht heute wieder unfassbar gut aus.
Lächelnd gebe ich Tyler einen High-Five und strubble ihm dann durch die Haare. "Na mein Großer, wollen wir wieder in den Park?" "Wir können auch etwas anderes machen!" "Und was?" "Keine Ahnung, aber nur fällt schon noch etwas ein", meint der 7-Jährige und grinst uns beide an.
Ich wende mich seinem Onkel zu, der mich ebenfalls angrinst. "Hey du." "Hi." "Wollt ihr euch nur dumm angucken oder euch richtig begrüßen?", hören wir Tyler sagen. Kay's Wangen verfärben sich etwas, während er ihm auf die Schulter boxt. Als er sich wieder mir zuwendet, leuchten seine Augen. "Schön, dich zu sehen." "Kann ich nur zurückgeben", erwidere ich und beuge mich dann zu ihm vor. Als unsere Lippen aufeinander treffen, macht mein Bauch regelrecht Purzelbäume.
Nein, wir sind nicht wieder zusammen. Es ist...eher ein Zwischending. Wir haben noch nicht darüber geredet. Deshalb genieße ich jede Sekunde, die ich mit ihm verbringe.
"Wollen wir einfach erstmal in die Stadt und ein Eis essen gehen?", schlage ich vor, als wir uns voneinander gelöst haben. "Ohja, das klingt gut!", ruft Tyler begeistert aus und läuft schon mal vorraus.
Kayden und ich sehen ihm lachend hinterher, während unsere Hände wie von selbst die des anderen finden. "Dylan hat uns letztens gesehen." "Wobei?" "Als wir uns unten geküsst haben." Er schaut verdutzt. "Wenn er sich so dafür interessiert, soll er sich doch einen Schwulenporno angucken...ist ja pervers, dass er uns beobachten muss." Schmunzelnd streiche ich mit meinem Daumen über seinen Handrücken. "Wie hat Emma reagiert?" "Du kennst sie doch." "Also müssen wir ihr noch ein Es-tut-uns-leid-dass-wir-dir-nichts-gesagt-haben-Geschenk kaufen", meint er daraufhin grinsend.
Ich krame mein Handy aus meiner Hosentasche und schicke Emma eine Nachricht, in der ein einzelner Emoji drinsteht.
Isaac [10:08]: 😘
"Was machst du?" "Ach, ich habe sie nur gefragt, ob sich Dylan beruhigt hat, er ist vorhin schon wieder ausgerastet." "Oh Nein, was hast du denn dieses Mal angestellt?", fragt er lachend. "Er hatte keine Milch mehr für seinen Kaffee." "So ein Drama!", meint er schmunzelnd.
Tyler wartet an einer Ampel auf uns. Als sie grün wird, rennt er auch schon wieder los. Das Piepen meines Handys unterbricht unsere Unterhaltung.
Emma [10:12]: Ihr kleinen Schlawiner! 😏
Grinsend stecke ich es wieder ein. "Und?" "Emma konnte ihn beruhigen." Er verzieht sein Gesicht. "Bähh, ich will mit gar nicht vorstellen, wie sie das gemacht hat." Kopfschüttelnd drücke ich ihm einen Kuss auf die Wange und ziehe ihn dann lachend an meiner Hand hinter mir her.
Hiiiiiii 😜
Ich habe das Kapitel jetzt in einer halben Stunde geschrieben, da ich Zeit hatte (habe die ersten beiden Stunden frei 😁)
Was sagt ihr zum Kapitel? Ich mag es ja persönlich 🤣
Unsere Babys sind wieder vereint 🤗
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