Katz und Maus

Y/N POV

Ich summte leise unter der Dusche vor mich hin und es störte mich nicht im Geringsten, dass das Wasser eiskalt war.

Meine Gedanken wirbelten in meinem Kopf wie die Rädchen an einem bunten Windrad im Wind und wiederholten immer wieder Botschaften, wie 'Jungkook sucht nach mir' oder 'er wird mich hier heraus holen'.

Obwohl ich ihn kaum kannte, vertraute ich darauf. Er war schließlich verrückt genug dazu. Ich lächelte und drehte den Hahn zu. Ich sah nach unten zu meinem verletzten Bein, da ich ein Ziehen spürte und erschrak, denn unter dem Verband lief ein dünnes rotes Rinnsal heraus, an meinem Bein hinab, wurde heller, als es mit dem Wasser, das noch in der Dusche stand, weil es noch nicht abgeflossen war, vermischt wurde und plötzlich musste ich wieder an den toten Professor Seong denken. Wie das Blut aus der Wunde zwischen seinen Augen lief...

Ein Schauer ergriff mich. Nun war mir doch kalt. Eiskalt. Vielleicht war es doch nicht so gut, dass Jungkook nach mir sucht? Was würde das für mich bedeuten? Ich schluckte.

Dann griff ich schnell nach meinem Handtuch und versuchte diese trüben Gedanken abzuschütteln. Schlimmer als hier, kann es ja schließlich nicht werden. Ich muss hier raus so viel stand fest und wenn Jungkook mir dabei helfen kann, umso besser. Ich besah mein Bein, die Verletzung muss wieder aufgerissen sein, wie ist das nur jetzt wieder passiert? Schöner Mist auch, der Wolf macht eben auch nichts richtig. Hätte er es mich mal selbst verarzten lassen oder mal einen Arzt geholt.

Ich wischte das Blut ab und trocknete mich ab, dann schlüpfte ich in die neue Unterwäsche.

Und ich traute meinen Augen kaum! Sie passte wie angegossen, bei dem Gedanken, dass Yunho sie gekauft hatte, bekam ich rote Wangen, und ich fragte mich, wie er das hinbekommen hat, das war doch wohl voll der Glücksgriff. Wenn ich im Laden war, tat ich mich meist schwer damit, welche auszusuchen, die gut sitzt, naja egal. Ich wischte den Gedanken fort und besah mich im Spiegel.

Dieses Modell hätte ich mir im Laden nie im Leben ausgesucht, aber um ehrlich zu sein, gefiel es mir ganz gut. Es war ein weißer Cup-BH mit je zwei zarten aufgestickten blaurosa Blumen auf jeder Seite am oberen Rand der Cups, der Slip war sehr schmal und sexy geschnitten und war passend zum Oberteil ebenfalls weiß, naja schon fast durchsichtig und hatte am Rand oben drei ähnliche zarte Blumen aufgestickt.

Ich lächelte, dann hüllte ich mich in mein Handtuch und wollte zurück in mein Zimmer um mir was von den neuen Sachen überzuziehen. Ich hatte da so ein schönes dunkelblaues T-Shirt mit weißem Kragen gesehen und mehrere coole Hoodies.

Ich öffnete also gut gelaunt die Tür zum Nebenraum und erstarrte.

Da saß ein Typ direkt vor mir auf meinem Bett und grinste mich breit an.

"Hey, Lady, da bist du ja endlich, ich hatte schon überlegt, zu dir reinzukommen..."

Ich blieb wie erstarrt stehen und umgriff das Handtuch fester.

"Wer bist du?" fragte ich. Den hatte ich hier noch nie gesehen und mir gefiel sein Grinsen nicht. Ganz und gar nicht.

Sein intensiver Blick lag auf mir und scannte mich von oben bis unten. Ich war mir noch nicht ganz sicher, was dieser Typ hier wollte, wusste aber instinktiv, dass ich es lieber gar nicht wissen wollte. Ich sah rüber zu der Tüte mit den Klamotten, die direkt neben ihm auf dem Bett lag.

Er folgte meinem Blick und sah dann wieder zu mir.

"Die brauchst du nicht Süße" Er schüttelte leicht den Kopf und gab der Tüte einen Stoß, sodass sie zu Boden fiel, ein Teil der neuen Sachen fiel dabei aus der Tüte auf den schmutzigen Boden. Na toll. Ich ballte eine Hand zur Faust, wurde aber gleich von meinem Ärger darüber abgelenkt, denn er stand auf und kam auf mich zu.

Ich wich zurück und wollte ihm die Badtür vor der Nase zuknallen, doch er war verdammt schnell und verdammt stark. Er hatte seinen Fuß schon dazwischen und drückte die Tür mit nur einer Hand auf, ich stemmte mich voll dagegen, merkte aber, dass ich keine Chance hatte.

Er wusste das auch. "Verausgabe dich nicht. ...Noch nicht."

Bah. Der Typ sieht zwar gut aus mit seinen dunklen Haaren, die ihm seitlich in die dunklen Augen fielen, aber er ekelt mich echt an mit seinem Verhalten.

Ich ließ die Tür los und wich noch weiter zurück.

Er lächelte siegessicher und kam auf mich zu, ich nutzte die Gelegenheit um schnell an ihm vorbei aus dem Bad raus zu huschen.

Ich freute mich, als ich es tatsächlich an ihm vorbei geschafft hatte, ohne dass er mich zu packen bekommen hatte, da spürte ich, wie er von hinten mein Handtuch griff und noch ehe ich mich versah, stand ich ohne Handtuch da.

Ich schrie panisch auf und wollte schnell rüber zur Tüte mit den Klamotten, doch er packte mich am Handgelenk. "Lass mich los!" fauchte ich ihn an und fuhr zu ihm herum.

"Ruhig Kätzchen, ruhig. ich will dich doch nur näher kennenlernen?" Er zog mich näher an sich und mir entging nicht, wie sein Blick mich dabei von oben bis unten musterte.

Ich kniff die Augen zu Schlitzen zusammen "Ich dich aber nicht! Also hör auf zu starren und lass mich mir was anziehen!"

"So gefällst du mir aber viel besser" hauchte er mir nun in mein Ohr und seine Lippen streiften dabei mein Ohrläppchen.

Ich schrie und wollte ihn wegstoßen, doch sein Griff war plötzlich stahlhart. Er drückte mich gegen den Türrahmen.

"Du kannst so viel schreien, wie du willst, diese Zellen sind gut schallisoliert." Er säuselte mir diese Worte in mein Ohr und ich begann zu zittern.

Das war doch jetzt nicht sein fucking Ernst. Ich rammte ihm mein Knie zwischen seine Beine und versuchte erneut zu entkommen, doch sein eiserner Griff lockerte sich trotz meiner Attacke nicht genug, damit ich mich hätte losreißen können. Er fluchte nur und riss mich herum. Dann drückte er mich wieder hart gegen den Türrahmen. Die Kante des Rahmens drückte gegen meine Wange.

Ich stand jetzt mit dem Rücken zu ihm. Er presste sich ganz nah an mich. Seine Hose, mit der Stelle, die ich eben getroffen hatte, drückte gegen meinen Hintern.

"Eine kleine Kratzbürste also, ..was?" Er hauchte die Worte nah an meinem Nacken, und obwohl die Worte nur gehaucht waren, klang es überhaupt nicht zärtlich.

"Ich glaube, du hast was wieder gut zu machen" Er drückte sich noch mehr gegen meinen Hintern. Seine rechte Hand hielt noch immer mein Handgelenk eisern fest und drückte es gleichzeitig fest gegen das Holz des Türrahmens, mit der anderen Hand umfasste er nun meine nackte Taille und zog mein Becken an sich ran. Ich fuhr zusammen, zum einen weil ich seine Berührungen nicht ertrug, zum anderen, weil sich seine große Hand auf meiner nackten Haut saukalt anfühlte.

Ich musste hier weg. Ich konnte das nicht ertragen. Panik ergriff mich. Ich trat ihm mit voller Kraft auf den Fuß, da ich aber noch barfuß war und er Stiefel trug, lachte er nur über meine Bemühungen. Sein Lachen klang rauh, kehlig und lüstern.

"Du scheinst ja ganz schön wild zu sein, kein Wunder, dass Jungkook auf dich steht."

Seine Lippen waren schon wieder dicht an meinem Ohrläppchen, die Hand, die bis eben mein Handgelenk umfasst hatte, ließ es nun los und strich mir die Haare zur Seite um meinen Nacken frei zu legen. Ich erschauderte, der Griff der anderen Hand um meine Taille wurde fester. Er fuhr mit seinen kühlen Fingern über meinen Nacken und ich war kurz vorm durchdrehen.

Ich drehte mich ruckartig und mit so viel Schwung wie möglich um und stieß ihm meinen Ellbogen direkt in den Magen, ich schien einen guten Moment erwischt zu haben, denn er war tatsächlich kurz überrumpelt und ließ mich los. Ich quetschte mich schnell zwischen ihm und dem Türrahmen durch und rannte zur Tüte, ich griff nach einem Hoodie und rannte damit in die am weitesten entfernte Ecke meines Verließes. Das war in diesem Fall die Ecke gleich vorne links neben der Stahltür.

Mit zittrigen Händen streifte ich mir schnell den Hoodie über, da es ein Mädchen Hoodie war, bedeckte er leider nicht so viel wie Seonghwa's Jacke, mein Slip blitzte immer noch leicht darunter hervor, aber ich fühlte mich trotzdem besser, als nur in Unterwäsche. Punkt für mich.

Als ich zu ihm sah, wich dieses triumphierende Gefühl jedoch sofort wieder planker Panik.

Ich schrie um Hilfe und sah verzweifelt zur Stahltür. Doch sie war zu. Das rote Lämpchen blinkte und ließ keinen Zweifel daran, dass die Lage für mich echt nicht gut aussah. Ich hatte keine Chance ihm zu entkommen.

Er stand noch immer im Türrahmen vom Bad und sein intensiver Blick sagt mir, dass er es nicht dabei belassen würde. Er neigte leicht den Kopf.

"Ich wollte sanft zu dir sein, aber ich glaube, ich habe es mir eben anders überlegt."

Er klang angepisst. Oh nein, ich hatte ihn auch noch wütend gemacht. Anderseits, machte das wirklich noch einen Unterschied?

Er kam langsam auf mich zu, aufreizend langsam. Er weidete sich sichtlich an der Angst in meinen Augen. Ich zwang mich wegzusehen, suchte fieberhaft nach etwas , das ich hätte als Waffe benutzen können. Doch es gab nichts. Der Stuhl wäre das Einzigste, und der stand hinter ihm.

Ich hämmerte gegen die Tür und schrie mir die Seele aus dem Leib, dicke Tränen rollten über mein Gesicht, gleich hatte er mich erreicht.

Ich ließ von der Tür ab und wich weiter in die Ecke zurück, vielleicht konnte ich mit ihm Katz und Maus spielen, bis er die Lust verlor, im wahrsten Sinne des Wortes. Ha, wem wollte ich hier eigentlich was vormachen?

Ich zitterte am ganzen Körper. Ich zitterte so sehr, dass ich Angst hatte, meine Beine würden jeden Moment nachgeben und ich würde vor ihm zusammenbrechen.

Er grinste und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.

Ich saß hier in der Falle. Er stand nun zwischen mir und der Stahltür und schnitt mir damit den Weg ab. Die einzige Möglichkeit jetzt von ihm weg zu kommen, wäre über das Bett zu krabbeln, über das Bett hin zum Stuhl oder zurück ins Bad in der Hoffnung die Tür rechtzeitig zu zu bekommen und sie auch zu zu halten. Ich könnte auch versuchen ihn im Bad mit heißem Wasser zu verbrühen...

Ok.

Ich fing also an über das Bett und von ihm weg zu krabbeln.

"Genau da will ich dich haben, Babe." Hörte ich ihn dicht hinter mir giggeln. Die Spannung in seiner Stimme, war dennoch nicht zu überhören.

Er griff nach meinem Fuß, doch ich konnte ihn knapp wegziehen und sprang aus dem Bett. Mein Bein schmerzte beim Aufkommen. Schnell schnappte ich mir den Stuhl und zog ihn zwischen ihn und mich.

Doch für mehr war keine Zeit, denn schon stand er vor mir und schleuderte den Stuhl so heftig an die Wand, dass dieser zerbrach.

Ok. So viel dazu.

Er griff nach mir, ich schrie und kratze ihn und rannte weg. Leider war ich so in Panik, dass ich nicht ins Bad rannte, sondern wieder vor zur Stahltür. Wahrscheinlich, weil ich so wieder den größtmöglichen Abstand zwischen uns brachte.

"Es reicht langsam, Kätzchen." Ohja. Er war angepisst. Seine Augenbrauen zwei dunkle, zusammengezogene Striche.

Ich hämmerte erneut gegen die Stahltür und schrie mir die Seele aus dem Leib, Tränen liefen über meine Wangen. Ich wich wieder in die Ecke neben der Tür zurück.

Ich sah ihn auf mich zu kommen, und meinte zu wissen, dass er wieder sein ekliges Grinsen im Gesicht hatte, erkannte es unter meinen Tränen aber kaum noch richtig.

Meine Beine zitterten mittlerweile wie Espenlaub und ich fürchtete wirklich jeden Moment zusammenzubrechen. Da ließ ich mich an der Wand nach unten rutschen und umfasste mit den Armen meine Beine. "Bleib weg!" schrie ich und schluchzte.

"Das nützt dir alles nichts" hörte ich ihn mit fester Stimme sagen und er griff nach meinem Arm und zog mich zu sich hoch. Er drückte meinen Arm fest gegen die Wand, die andere Hand legte er wie selbstverständlich auf meinen nackten Oberschenkel. Ich schrie erneut.

In diesem Moment piepte die Tür. Durch meinen Schrei, war ich mir nicht sicher, ob wirklich jemand an der Tür war, oder ob ich mir das leise Piepen nur eingebildet hatte.

Aber auch der Typ schien es gehört zu haben, denn er presste mir nun eine Hand auf den Mund und starrte ebenfalls zur Tür.

Ich zitterte am ganzen Körper und hoffte auf Yunho oder Seonghwa, ich wusste zwar nicht, ob sie mir helfen würden, aber ich hoffte es zumindest.

HongJoong trat ein. Das konnte doch nicht wahr sein. Ausgerechnet der. Jegliche Hoffnung verließ mich. Er sah überrascht zu uns und als sich unsere Blicke trafen, sackten meine zitternden Beine in sich zusammen und ich rutschte an der Wand nach unten.

Der Typ, der durch Hongjoongs Eintreten wohl ebenso geschockt war wie ich, hatte mich losgelassen.

Mein Blick war von meinen Tränen so verschwommen, dass ich nur schemenhaft sehen konnte, was als nächstes passierte. Hongjoong schlug dem Typen zweimal fest ins Gesicht und zerrte ihn anschließend nach draußen.

Ich blieb in der Ecke hocken, umfasste meine Knie mit beiden Händen und heulte Rotz und Wasser.

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