Wanderkarte
Herbst 2019...
Bianca und ich waren auf eine 3 tägige Wandertour in einem von unserer beider Wohnorten weit entfernten Bundesland aufgebrochen. Die Landschaft war bildschön - hohe zerklüftete Felswände, üppige grüne Weiden und tiefblaue Bergseen. Ich kam schnell an meine Grenzen da der Wanderweg steil und von unwegsamen Stegen überseht war. Die Sonne knallte unbarmherzig auf uns hinunter und kein kleines Wölkchen war in Sicht, dies war der 1. Tag. Ein blassblauer Himmel über uns, ohne jedes Wölkchen. Wir kämpften uns immer höher und höher bis ich irgendwann glaubte dass wir bald die Wolken erreichen mussten. Ich merkte wie mich die Kraft verließ, meine Muskeln schmerzten und ich müde und gereizt wurde. Als wir endlich bei unserer Hütte ankamen brach ich auf den letzten Metern zusammen und sackte schwer auf die Knie. Bianca sah mich besorgt an und half mir mit ihrer Stütze und Magnesium. Als ich aufstand sah ich trotzdem noch einige schwarze Flecken vor meinen Augen tanzen und die bergwände wankten bedrohlich hin und her. Ich fiel todmüde und mit schweren Gliedern in mein Bett. Am nächsten Tag hatte ich noch einen mega Muskelkater und konnte mir gar nicht vorstellen heute den Bergpass zu überqueren und dann den nächsten Gipfel zu stürmen. Doch Bianca drängte zum Aufbruch da sie für heute Abend starke Gewitter ansagten. Tatsächlich war der Himmel heute wolkenverhangen und grau. Irgendwann gegen Mittag hatte ich ein schlechtes Gefühl was unsere Ortskenntnis anbelangt - der Weg dem wir angeblich folgten war unwegsam und steil. Angst und Unruhe machte sich in mir breit. Trotz Biancas Behauptungen sie sei sich sicher dass das hier der richtige Weg war zog ich unsere Wanderkarte hinaus und versuchte mich zu orientieren. Ich hatte etwas Mühe die Karte richtig zu lesen doch so gelang es mir wenigstens uns aus dem „Holzweg" auf dem wir uns verlaufen hatten wieder hinaus zu lotsen. Über uns wurde der Himmel immer dunkler. Als die ersten Regentropfen fielen waren wir keine 15 Minuten mehr von unserer Hütte entfernt. Ich war so erleichtert wieder im warmen und trockenen zu sein. Durch den Schock wegen dem Wetter und dem falschen Weg war mir anfangs gar nicht bewusst wie ausgelaugt ich heute war. Der letzte Tag verlief ohne weitere Vorkommnisse und am Abend Sassen wir entspannt auf der Terrasse des Hotels in das wir eingecheckt hatten. Die Sonne ging als roter Ball am Himmel unter und die Bergspitzen glänzten in Mattem Gold. Als die Dämmerung sich langsam über das Land senkte kamen auch langsam die ersten blassen Sterne zum Vorschein. Wir tranken kalten Aperol und quatschten und blödelten herum. Wenn Bianca wieder eine saublöde Aussage los ließ kriegten wir uns oft vor lachen fast gar nicht mehr ein. Wir blieben noch lange nach Einbruch der Dunkelheit draußen doch die schwärze der Nacht machte uns gar nichts aus - denn unsere Herzen leuchteten warm und hell in unseren Körpern. Ich liebte Bianca in diesen Momenten so sehr wie man eine Freundin nur lieben konnte. Ich war ihr nicht mehr böse wegen den Strapazen der letzten Tage sondern genoss einfach nur noch diese Momente jetzt hier mit ihr.
Findet ihr dass sich Desiree und Bianca gut ergänzen?
Über votes und Kommentare würde ich mich wie immer sehr freuen
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