Fernglas

Herbst 2017...

Einmal nahmen Bianca und ich an einer Art spielerischer Safari auf dem Land teil - es ging größtenteils darum durch ein Fernglas Vögel zu beobachten die in der Nähe des großen Sees in den steppenlandschaften wohnten. Doch leider meinte das Wetter es nicht gut mit uns und wir erwischten einen regnerischen grauen Tag, doch leider ließ sich unsere Anmeldung nicht mehr kostenfrei umbuchen. Es war ein konstanter kalter Regen der gegen das autodach unseres Kleinbusses schlug und der Himmel war von dicken Wolken übersät. Es kam eine seltsame herbstliche kühle auf und Bianca und ich froren unter unseren dürftigen Westen - alle anderen Teilnehmer einschließlich der Rangerin hatten Regenjacken an. Die Sicht ließ bei einem solchen Wetter natürlich auch ein wenig zu wünschen über was das Fernglas aber einigermaßen kompensieren konnte. Wir stapften über den staubig schlammigen Feldweg auf der Suche nach einem Platz wo man womöglich etwas weiter in das Schilf des Sees hinaus sehen konnte. Tatsächlich sahen wir noch einige Vögel, klein und unscharf, ganz weit weg. Die Zeit bis wir wieder zurück ins Auto durften erschien mir unendlich lang - und drinnen war es nicht mal viel wärmer. Meine Haut war kalt und nass, mein Körper zitterte und mein Herz stolperte seinen schwachen Takt durch die Kälte. Ich sah Bianca an dass es ihr genauso ging, doch sie ließ sich die Freude an diesem Abenteuer nicht verderben. Am liebsten wäre ich jetzt sofort zurück nachhause gefahren doch das war nicht möglich - wir waren irgendwo im nirgendwo, kilometerweit weg von jeglicher menschlicher Zivilisation. Das letzte „ortsschild" was ich gesehen habe war das des Nationalparks hier gewesen. Und doch musste auch ich zugeben dass es alles in allem ein schöner Ausflug war, trotz der eisigen kälte, trotz der unspektakulären Vögel. Es lohnte sich schon allein deswegen im Auto neben Bianca sitzen zu können und mit ihr über den unebenen Feldweg stolpern zu können. Es war mir wert sie glücklich und zugleich frierend zu sehen. Und dann ganz gegen Ende, schon fast auf dem Rückweg kam noch einmal ein Bisserl die Sonne raus - schwach und doch warm, ein blasser gelber Schein. Als wir aus dem Auto ausstiegen waren meine Beine steif, vom sitzen und von der Kälte. Bianca lächelte und umarmte mich, wir wärmten uns gegenseitig mit der Sonne um die Wette. Und irgendwie war dieser Tag perfekt, vielleicht nicht dieser Ausflug, aber dieser Tag mit Bianca. Wenn sie nicht da gewesen wäre wäre meine Sorge mir einen noch ärgeren husten zu holen als ich eh schon hatte mein dominierendster Gedanke gewesen an diesem Tag bei diesem Ausflug. Ich hätte mich geärgert und wäre unzufrieden gewesen. Ich wäre unleidlich geworden und hätte Leute gekränkt die ich eigentlich liebe. Doch mit Bianca an meiner Seite war keine Hürde zu groß, kein Tag zu schlecht und kein Abenteuer zu krass. Sie war mein Licht der Hoffnung an dunklen Tagen und in grausamen Nächten. Am liebsten wäre ich nie wieder ohne sie. Ich würde sie jedenfalls nicht kampflos gehen lassen. Ich würde auf sie achten wie auf mein Augenlicht.

Seit ihr schon gespannt auf die nächsten Kapiteln die wieder im hier und jetzt spielen werden? Das heißt keine Erinnerungen mehr an gemeinsame Momente sondern wirklich wieder der aktuelle Lauf von Desirees leben

Über votes und Kommentare würde ich mich wie immer sehr freuen

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