Kapitel 8
Immer wieder lief ich auf und ab. Die Arme hatte ich vor der Brust verschränkt. „Beruhige dich", sagte ich mir. „Es wird alles gut werden." Da ging die Tür auf und Legolas trat ein. „Bereit, Nienná?", erkundigte er sich bei mir. Nachdem ich tief Luft geholt hatte, bestätigte ich dies mit einem Nicken. „Bereit, mellon nin." Der Elb reichte mir seinen Arm und ich hakte mich unter. Wir verließen das Zimmer und traten aus dem Haus. Folgten dem Pfad bis zu einer Lichtung. Dort, unter einem Torbogen aus lauter Lilien, standen Gandalf und Aragorn. Die Hobbits Frodo, Sam, Merry und Pippin links davon. Gimli auf der rechten Seite. „Atme", wies ich mich an. „Atme einfach." Mein Herz beschleunigte einen Achteltakt und ich ließ die Luft zittrig aus meiner Lunge. Meine Augen fanden Gandalfs und er lächelte einfach nur. Automatisch hoben sich meine Mundwinkel und ich spürte, wie Legolas etwas schneller ging. Schweigend passte ich mich an. Gandalf streckte eine Hand nach mir aus und ich ergriff sie, sobald ich nah genug war. Legolas ließ mich los und trat zu Gimli hinüber. Gandalf und ich drehten uns zu Aragorn um. „Lasst uns alle Zeugen dieser Eheschließung sein", verkündete er mit lauter Stimme. „Gandalf, willst du die hier anwesende Nienná heiraten? Sie lieben und ehren bis zu deinem letzten Tag?" „Ja, das möchte ich", entgegnete der weiße Zauberer. „Nienná, willst du den hier anwesenden Gandalf heiraten? Ihn lieben und ehren bis zu deinem letzten Tag?", fragte Aragorn nun mich. „Ja, ich will", erwiderte ich mit fester Stimme. Der König von Gondor nickte. „Hiermit erkläre ich euch zu Mann und Frau. Gandalf, du darfst Nienná nun küssen." Der Angesprochene nahm meine Hände und gab mir einen langen Kuss. Hinter uns applaudierten die anderen, besonders die Hobbits. Strahlend löste ich mich von Gandalf und ich konnte sehen, dass sich Frodo ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Es gab keine Feier danach. Gandalf und ich kehrten in mein Zimmer zurück. „Nienná, ich habe über Valinor nachgedacht", eröffnete er mir, nachdem ich die Tür geschlossen hatte. „Zu welchem Entschluss bist du gekommen?", forschte ich nach und ließ mich neben ihm auf das Bett niedersinken. „Mein Auftrag mag erfüllt sein, aber ich sehe keinen Grund dafür Mittelerde hinter mir zu lassen", teilte er mir mit. Was das bedeutete, war mir klar. „Bist du dir sicher, dass dies deine endgültige Entscheidung ist?", hakte ich nach. „Du wirst dann nicht nach Hause können und ich möchte dies nicht für dich." Gandalf lächelte und nahm meine rechte Hand. „Mein Zuhause ist bei dir, Nienná. So wird es immer sein. Das darfst du mir ruhig glauben." Tränen traten in meine Augen bei seinen Worten. „Du bist zu gütig, Gandalf. Ich liebe dich so unglaublich." Er hob eine Hand, um meine Tränen fortzuwischen. „Das macht mich so unbeschreiblich glücklich, Nienná. Wann immer du Rat brauchst, bin ich für dich da."
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