Das kleine Haus an des Weges Rande - Ein Gedicht

Geh ich durch die Straße, genieße das laue Wetter,

Seh ein kleines Haus am Wegesrand, alt und voller Blätter.

Wie eine kleine Siedlung, umgeben von großen Gebäuden,

Kuschelig aneinandergeschmiegt,

Groß und schön und unbesiegt.

Mauer an Mauer,

Alt, Wunderschön und doch voller Trauer.

Verlassen sind sie, ohne Fenster,

Starren hinaus, das kleinste in der Mitte,

Mit leeren Augen und stummer Bitte.

Doch keiner erhört sie, erst recht nicht das kleinste,

Zusammengezwängt, und doch ist es das reinste.

Die anderen - beschmiert, verdreckt und spinnenbehaust,

So wie ein Rabaukenkind verlaust.

Was mögen sie wohl alles gesehen haben?

Verschreckt wirken sie, im Angesicht des Krieges.


Kälter wird es, der Winter bäumt sich auf,

Versucht zu fangen der Welten Lauf,

Doch das Jahr entgleitet ihm mehr und mehr,

Übrig blieb nur ein heimatloser Eisbär.

Der Rauhreif schmilzt, das Eis zerbricht,

Und uns Menschen interessiert alles nicht.


Ein Jahr ist vorüber, ein Jahr mit kurzem Winter,

Warm ist es, doch heiß im Sommer.

Ich schaue zum Wegesrand und sehe das Häuschen,

Die andren sind weg, verfallen, gebrochen, von Menschen zerstört.

Nur das kleinste ist geblieben, endlich heraus aus der Enge,

Doch als ob das Schicksal es ihm aufzwänge...

Wie Schatten liegen die Abdrücke der andern

Auf den Wänden, als Schatten, die niemals wandern.

Das kleine Häuschen wird den Menschen nicht entkommen,

Allen anderen haben sie auch alles genommen.


Es wird Zeit, zu gehen.

Lebe Wohl, du kleines Haus an des Weges Rande.

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