(my) little prince
Cover:
Wörter:1550
Chan Pov:
Draußen war es schon lange dunkel. Das Entertainment war so ruhig, wie an keiner anderen Tages- beziehungsweise Nachtzeit und meine Member waren auch schon zu Hause im Dorm. Alle, bis auf Jeongin. Er wollte noch ein Cover aufnehmen und blieb deswegen heute etwas länger. Ganz recht war mir das nicht gewesen, da er in meinen Augen immernoch ein Kind war, welches seinen Schlaf brauchte. Mein Kind...
Chan reiß Dich zusammen! Ich musste aufhören, so zu denken! Jeongin war ein selbstständiger, junger Mann! In dem ich leider viel zu viel sah...
Ich wusste, dass ich ihm niemals sagen würde, wie viel er mir bedeutet. Es war mehr als zuviel. Doch das machte mir Tag für Tag zu schaffen.
Dazu kam, dass mein kleiner seit ein paar Wochen, sich immer mehr zurück zog und betrübter wirkte. Es zeriss mir das Herz, ihn so sehen zu müssen. Ich würde alles geben, nur damit er wieder sein wunderschönes Lächeln zeigte. Damit er wieder Lachen konnte, selbst wenn ich dafür meins verlieren würde.
Zwar hatte ich öfters versucht mit ihm zu reden, doch beteuerte er immer, es gehe ihm gut und er sei nur etwas müde.
Müde.
Dieses Wort passte genauso gut zu mir, wie Erdbeeren zu Mayonnaise, wie Ramen zu Vanilleeis, oder wie Changbin und Seungmin zu JYP.
Dank meiner Insomnie konnte ich bis in die frühen Morgenstunden an unseren Songs, oder Soundtracks arbeiten und somit den anderen etwas mehr Freizeit verschaffen.
Heute war es aber aus mit der Konzentration. Immer wieder verirrten sich meine Gedanken Richtung Jeongin. Ob er wohl immernoch im Tonstudio war?
Schnell speicherte ich alles ab, räumte zusammen und verstaute meinen Laptop im Rucksack. Dann ging ich bis zum Ende des großen Flurs, wo sich unser Vertonungsraum befand.
Leise öffnete ich die Tür und sah direkt, wie Jeongin vor dem Mikrofon stand. Noch hatte er mich nicht bemerkt. Er bemerkte auch nicht, wie ich mich setzte und Kopfhörer aufzog, um ihm zuzuhören.
Kaum hörte ich seine warme, vertraute Stimme, entfachte sich sogleich ein kleines Feuer in mir. Ich beobachtete ihn. Beim Singen sah er frei, ja glücklich aus. Und seine Stimme schwebte durch den Raum, der eines Engels gleich.
Ich begann zu klatschen, als er eine kleine Pause einlegte. Kurz zuckte unser Jüngster zusammen, doch kaum das er mich sah, breitet sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus.
»Und? Wie findest Du es bis jetzt? Ich bin mit dem Schluss noch nicht ganz zufrieden...« schüchtern, aber auch erwartungsvoll sah er mich an.
»Ich finde es klingt perfekt. Wenn Du das Ende aber nicht magst, kannst Du es einmal etwas höher versuchen. Und etwas größere Abstände.«
Er nickte und begann von neuem.
Ich hielt den Atem an, so fasziniert war ich von seinen vokalischen Fähigkeiten. Er traf jeden hohen Ton einfach perfekt und ließ so viele Emotionen mit einfließen, wie ein Wesen der Erde es nur konnte.
»War das gut?«
»Jeonginie. Wenn ich vorhin gesagt habe es sei perfekt - was definitiv auch der Fall war - dann ist es jetzt unverbesserlich! Du bist unverbesserlich! Du bist perfekt! Du-« ich verstummte und sah den jüngeren leicht erschrocken an. Was erzählte ich ihm denn? Da könnte ich gleich auf die Knie gehen und um seine Hand bitten. Könnte ich mir sogar vorstellen... CHAN! Du. Darfst. Nicht. So. Denken! Innerlich ohrfeigte ich mich selbst. Warum verdammt war es so schwierig, jemanden nicht zu lieben? Vielleicht war er doch ein Engelsprinz und ich bin vorhin in meinem Studio an Herzversagen gestorben... Dürfte man Engelprinzen denn küssen?
»Channie Hyung? Alles in Ordnung?« holte mich seine Stimme aus den gefährlichen Tiefen meiner Sehnsüchte.
»Ach Innie... Ich hab Dich lieb.«
Der lockere Ausdruck wich langsam aus seinem schönen Gesicht. Nun wirkte er wieder etwas niedergeschlagen. Toll gemacht Chan, ehrlich!
»Kann ich Dir etwas sagen Chan?« Er sah mich nicht an, starrte leiber auf seine Hände.
»Klar, alles was Du willst! Komm, setzt Dich.« einladend klopfte ich auf den Stuhl neben mir.
Nachdem Jeongin sich gesetzt hatte, begann er leise zu sprechen:
»Also... Ich, ich glaube, ich habe mich verliebt.«
Stich!
»In ein Mädchen? Wo hasst Du sie denn kennengelernt? Ist es die neue Stylistin?« Nur nicht zusammenbrechen, nur eine stabile Stimme aufrecht erhalten!
»Es... Es ist kein Mädchen...«, er wurde immer leiser. Ach nicht? Kein Mädchen? »Es ist... Es«, er begann zu weinen. »Bitte, hasse mich nicht Chan. Du kannst mich rausschmeißen, aber bitte hasse mich nicht.« Worauf wollte er hinaus? Er meinte doch nicht etwa mit dem Jungen mich? Das konnte nicht sein, oder?
»Ich könnte Dich niemals hassen mein kleiner. Dafür bist Du mir zu sehr ans Herz gewachsen.« Ich sah ihm tief in die Augen.
Er sah zurück.
Langsam beugte ich mich etwas vor.
Er kam mir auch langsam entgegen und:
Umarmte mich. Er UMARMTE mich! Warum umarmte er mich bitte, wenn wir doch beide das selbe empfanden?
»Danke, dass Du immer für uns da bist Hyung!«, Ist doch selbstverständlich! Aber was ist jetzt zwischen uns? »Meinst Du, er mag mich auch?«
»Ja! Ja, ic- Wie bitte? Er?« Wieder ein kleiner Stich. Wen meinte er denn jetzt schon wieder mit 'er'?
»Naja Seungmin. Glaubst Du, Seungmin sieht vielleicht mehr in mir, als nur einen Freund?«
Wo kam denn jetzt das zweite Messer her? UND WARUM ZUR HÖLLE TAT ES SO WEH? Ich atmete innerlich einmal tief durch und antworte:
»Wenn Du möchtest, kann ich ja mal mit ihm sprechen.« ein nervöses Lachen entfuhr mir. Und schon lag unsere Maknae wieder in meinen Armen.
»Danke Chan!«
Ich habe selbst gesagt, ich gebe alles für einen glücklichen Jeongin, aber mit dem hätte ich nicht gerechnet...
Zu Hause angenommen, verschwand Jeongin direkt auf sein Zimmer. Ich hingegen, sah im Wohnzimmer nach Seungmin.
»Oh, hey Felix! Have you seen Seungmin?«
»Hey mate! Yes, I'm sure, he's in his room. Warum fragst Du?«
»Ich wollte noch etwas mit ihm besprechen. Danke!« Und schon verschwand ich. Auf dem Weg zu Seungmin musste ich mich wirklich anstrengen, um keine Tränen zu verlieren.
Vor seiner Zimmertür blieb ich noch einmal stehen, legte meinen Kopf gegen die kühle Wand und klopfte. Von innen kam ein Murren. Darauf folgte ein schlurfendes Geräusch und im nächsten Moment stand der zweit jüngste mir gegenüber.
»Was will der alte Chan denn von mir?« gespielt gelangweilt sah er mich von ober bis unten an. In normalen Situationen hätte ich vielleicht gelacht, aber diese war nicht normal.
»Ich bin wegen Innie hier« Bei der Nennung von Jeongins Namen hellte ich das Gesicht unseres zweiten Vokalisten sofort auf und er ließ mich eintreten.
»Was hältst Du von Jeongin?«
»Wie meinst Du das? Er ist ein netter, aufrichtiger Teamkollege-«
»Das mein ich doch garnicht! Ich meine, ob Du ihn vielleicht auf eine andere Weise nett findest.« Skeptisch sah Seungmin mich an.
»Wenn Du darauf hinauswillst, ob ich ihn mehr als freundschaftlich mag, ...«, er seufzte. »Dann hast Du recht.«,
Und Messer Nummer drei war am Start. Oder besser gesagt, bis zum Anschlag in meinem, kleinen Herzen.
»Warum fragst Du?«
»Jeongin hat mich gebeten, weil er sich nicht traut Dich anzusprechen...« Ich sah erst wieder von dem überaus interessanten Teppichboden auf, als Seungmin einen Quicklaut ausstieß, der einem Meerschweinchen Konkurrenz machen konnte.
»Aww Innie! Danke Channie Hyung!« damit sprang der glückliche auf und rannte vermutlich zu meinem kleinen Engelprinz. Ach ne, jetzt war es wahrscheinlich sein Prinz. Warum musste mich mein Leben nochmal so hassen?
Es klopfte an die Tür.
»Hm?«
»Hi Seungmin, ich wollte fragen, ob Du Bangchan gesehen hast. Ach so, Du bist Bangchan... Naja, was ich sagen wollte- was ist denn mit Dir los?« Minho war ins Zimmer gekommen und sah mich verwirrt an.
»Mir geht es gut, keine Sorge! Was wolltest Du mir sagen?«
»Und weil es Dir so gut geht, siehst Du aus, als hättest du drei Kilo Zwiebeln geschnitten?«
Also erstens ignorierte er meine Frage, und zweitens: warum sollte ich Zwiebeln geschnitten haben?
»Was meinst Du damit?«
»Vielleicht, das Du komplett verheult aussiehst?«,
Ich? Verheult?
»Da fließen ja immernoch Tränen!«, damit setzte Minho sich neben mich, und begann mit seinem Jackenärmel mein Gesicht zu trocknen. »Die Jacke möchte ich dann aber ersetzt haben.«, meckerte er gespielt und brachte mich somit, leise zum Lachen. »Und jetzt erzählst Du mir, was es wert war kostbares Wasser zu verschütten.«
Ich begann im Entertainment, dem Tonstudio und Jeongins Geständniss, bis ich schließlich wieder hier ankam.
»Autsch! Ja, also das tut wirklich weh...«
Dankeschön, hätte ich doch glatt vergessen. (Ironie!)
Trotzdem tat das Reden mit unserem Tänzer gut. Er brachte mich sogar hin und wieder kurz zum Auflachen.
»Und seh es doch mal so: Jeongin ist glücklich, Seungmin ist glücklich und wenn die beiden glücklich sind, dann steckt das an! Außerdem hast Du ja immernoch die Traum- und Fantasiewelt.« er grinste verschmitzt.
»Minho!« ich schlug im leicht auf die Schulter. Was dachte er sich denn dabei, so etwas auch nur zu denken?
Auch wenn es am Anfang schwieriger war als gedacht, die jüngsten so vergnügt zusammen zu sehen, schaffte ich es meistens den Drang zu unterdrücken, mich einfach wieder im Studio ein zu schließen.
Und ein bisschen hatte Minho recht gehabt, als er meinte, die zwei machten mit ihrer Anwesenheit auch andere glücklich. Süß waren sie nämlich schon zusammen.
Und ich hatte ja noch meinen Laptop...
(I'm so sorry XD, Ich wollte den letzten Satz nicht schreiben, aber es ging nicht anders)
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