8.Türchen: Die allseits bekannte weihnachtliche Stimmung**

8 Dezember (Samstag)

„FREYA!" rief plötzlich jemand. Erschrocken öffnete ich die Augen und sah mich verwundert um. Loki war verschwunden. „Hä? Loki wo bist du schon wieder hin?" fragte ich gähnend und schaute auf meinen Wecker. Es war acht. DAS war zu früh!

„Ich denke mal, dass ich unter der Decke bin ", hörte ich Gegrummel. Ich hob die Decke hoch. Loki sah mich mit hochgezogener Augenbraue da. „Was ist jetzt wieder? Ich möchte gern schlafen ", murmelte ich müde und ließ mich in mein weiches Kissen fallen. „Weißt du eigentlich wie sehr du strampelst? Man denkt du möchtest um Schlaf einen Marathon laufen", sagte Loki ernst und setzte sich an mein Kissen. Meine Augen fielen fast zu, deshalb nickte ich nur und drehte meinen Kopf zur anderen Seite.

Loki verschränkte seine Arme. „Ist das dein Ernst? Wie lange kannst du schlafen? Ich komme Tage ohne Schlaf aus ", sagte Loki laut. Ich hob den Finger. „Seih ruhig! Ich weiß du möchtest mich nur wach bekommen!" sagte ich und drehte mich wieder zu Loki, der amüsiert da stand. „Nun, ich erinnere dich an dein Versprechen, Freya." „Was für ein Versprechen?" grummelte ich. „Das Versprechen, das du mich jederzeit überall hingehen lässt ", erinnerte er mich. „Oh nein ", murmelte ich zu mir selbst.

Loki schmunzelte. „Du hast es versprochen." „Ja, geh weg! Ich möchte schlafen!" sagte ich und kuschelte mich ein. Ich hörte die Tür quietschen und leise Schritte. Hach, dass würde bestimmt noch spaßig werden!

Kaum wachte ich auf, musste ich Gähnen. Jetzt war es zehn und von Loki keine Spur. Bisher! Ich streckte mich und stand auf. Was hatte der Loli nur wieder angestellt? Ich schlich auf Zehenspitzen aus dem Zimmer und öffnete die Schlafzimmertür meiner Mutter. Sie schlief noch. Ich schloß sie wieder und lief leise nach unten. „Loki? Mein Gott! Komm her! Ich habe keine Lust auf dein morgendliches Scherzprogramm!" rief ich, allerdings mit einem fröhlichen Unterton und rannte suchend durch's Haus.

Ich trat an das Fenster und sah nach draußen. Es regnete! Nein. Einfach nein! Der wundervolle Schnee würde noch zermatschen! Dann würde nur noch diese Mischung aus Schnee, Wasser und Matsch herum liegen! Darauf hatte ich gar keine Lust! GAR KEINE! Ich wollte weiter suchen, sah draußen jedoch einen kleinen Gott. Ungläubig sah ich ihm zu. LOKI! Ich öffnete das Fenster und bekam eine Schicht Wasser ins Gesicht. Ich seufzte und zog meine Schuhe und eine Jacke an.

Schnell schloß ich die Tür auf. Mir war jetzt schon Kalt! Ich zitterte und sah mich um. Loki wank mir grinsend zu. Der würde alles in ein gewaltiges Chaos stürzten, wenn ich ihn nicht herein holen würde! Ich ging auf ihn zu. Meine Haare wurden nass. Das ich das alles für ihn machte!

„Was machst du denn Loki?" „Ein wenig spazieren gehen." „Bei dem Wetter?!" „Ja, siehst du doch ", sagte er ruhig. Ich verdrehte die Augen.

Ich rannte auf ihn zu. Meine Beine wurden pitschnass. Ich hockte mich hin und griff nach ihm. Er wich zurück. „Wieso so wütend?" fragte er belustigt. „Das weißt du!" rief ich und achtete nicht auf die Blicke der anderen Menschen. Bei dem Wetter um zehn Uhr nach Loki suchen! Keine gute Idee! „Du wirst noch nass!" „Nein, werd ich nicht." Ich griff nach ihm, doch meine Hand glitt durch ihn hindurch. Er leuchtete grün und verschwand. Sauer stampfte ich auf und stiefelte wütend zurück ins Haus, in dem mich ein grinsender Loki begegnete. Ich zog meine Sachen aus.

„Bin gleich da ", brummte ich und ging hoch. Ich machte mich fertig und zog eine gemütliche Jogginghose an. Als Oberteil zog ich den grünen Pullover an auf dem Loki's Helm war. Das war mein Lieblings Pulli! Der war weich und warm! Zu guter letzt schlüpfte ich ihn meine Kuschel-Socken und kämmte meine Haare.

Wütend ging ich nach unten und trat Loki gegenüber, der auf der Fensterbank stand und für einen Augenblick meinen Pullover musterte. „Was denkst du dir?! Du bist so ein nerviges Etwas! Mach das NIE wieder!" rief ich sauer und zeigte warnend auf ihn. Ich fühlte mich wie eine strenge Mutter, die ihr chaotischen Kind beschimpfte. Schnell räusperte ich mich. Loki sah mich erwartungsvoll an. „Jetzt schau mich nicht so an! Du weißt das es echt niedlich aussieht!" rief ich und musste lachen. Loki's Gesicht verfinsterte sich. „Ich bin nicht niedlich. Das ist absurd." „Für mich nicht. Jetzt bleibst du erst mal bei mir ", stellte ich klar und setzte ihn auf meine Schulter.

Mama kam gähnend die Treppe herunter. „Was schreist du so rum?" fragte sie und begann das Frühstück zu servieren. „Ich....ich hab mich nur aufgeregt ", murmelte ich. „Das habe ich gehört ", grinste sie.

Der Herd wurde angestellt und kurze Zeit später aßen wir zusammen unser Frühstück. „Was hast du heute vor?" fragte Mama kauend und las ihre Zeitung nebenbei. Man konnte das Geräusch des prasselnden Regens hören, der auf unsere Fenster klatschte. „Ich mach mir Kakao, nehme den Lebkuchen und verbarrikadiere mich in meinem Zimmer ", lachte ich und stellte meinen leeren Teller weg. „In Ordnung. Dann bis heute Abend!" lachte sie. Ich lachte mit und kramte den Lebkuchen und ein paar andere Leckereien heraus. Danach mache ich das Päckchen auf. Darin war eine Tüte Mandeln. „Lecker ", murmelte ich und steckte sie mit ein.

Ich machte mir einen großen, warmen Kakao und nahm eine Flasche Wasser mit. Ich grinste Mama zu und hampelte mit dem Stapel Sachen nach oben. Dort stellte ich alles auf meinen runden Teppich und schnappte mir meine kuschelige Decke. Diese warf ich über mich, wie einen Umhang und stellte die Heizung eine Stufe weiter nach oben. Ich machte die Lichterkette an und zündete die Kerze des Adventskranzes an. Ich schaltete das Licht aus und setzte mich hin.

Zufrieden nahm ich mir einen Lebkuchen und kaute darauf herum. Loki saß gegenüber von mir und sah mich einem typischen dein Ernst?! Blick an. Ich kicherte und lehnte mich an mein Bett. Ich holte seine kleine Tasse hervor und stellte sie zu ihm. „Auch ein bisschen Kakao?" fragte ich kauend. „Von mir aus ", sagte er. Die Antwort verwunderte mich zwar, aber ich gab ihm ein bisschen ab. Der Kakao roch genüsslich nach Schokolade. Mir gefiel das weihnachtliche Gefühl das sich in mir breit machte.

Loki trank einen Schluck. Ich musterte in beim Trinken. „Wie ist es so in Asgard?" fragte ich nach einer Weile, da ich ein Gespräch anfangen wollte. Loki sah auf und schaute danach wieder auf seine Tasse. „Groß, golden und langweilig." „Langweilig? Du hast dort gewohnt, du hast es als zuhause gesehen." „Habe ich. Allerdings war ich damals fast nur im Zimmer und habe gelesen." „Gab es nichts anderes?" „Nun, was hätte ich machen sollen? Mit Thor spielen?" fragte er und runzelte die Stirn. Ich lachte. „Aber du...nie und nimmer, hast du die ganze Zeit gelesen." „Sehr oft. Als ich noch klein war habe ich mit Frigga geübt." „Was geübt?" „Jedenfalls nicht kochen." „Witzig. Sag schon! Ich bin neugierig!" „Das merk ich. Ich habe das geübt, mit dem ich dich, sehr schön ärgern kann." „Ach, dass ganze Illusion's Zeug?" „Ganz genau." Loki trank noch einen Schluck.

Ich schnappte mir einen Bonbon und kaute darauf herum. „Was ist eigentlich mit Thor?" Loki ob eine Augenbraue. „Was soll mit ihm sein?" „Naja, du hast ihn als Bruder gesehen. Du mochtest ihn bestimmt und höchstwahrscheinlich immer noch." Loki ließ sich Zeit. „Nein. Er war immer schon dumm, arrogant, gefährlich und überaus....nett." Das letzte Wort sprach Loki sehr widerwärtig aus, als wäre es eine Spinne die man angeekelt anschaute. „Und was bist du dann?" Loki musterte mich und verengte die Augen. „Wie bitte?" „Nur ein Spaß, aber ganz ehrlich: arrogant bist du auch und jeder ist in irgendeiner Hinsicht....dumm. Das muss nichts schlechtes heißen, nur....jeder wird mal von jedem als dumm bezeichnet,„ ich hatte Angst man könnte das falsch verstehen. Es sollte auf gar keinen Fall beleidigend sein,„ UND gefährlich bist du auch ", fügte ich nickend hinzu.

„Soll das negativ oder positiv sein?" „Liegt ganz an dir." „Dann nehm ich das "gefährlich sein" als Kompliment. Was diese Dummheit angeht: in gewisser Hinsicht hast du recht, nur ich bin der Auffassung dass ICH nicht dumm bin. Manche Personen sind dümmer als andere und Thor ist nunmal doofer als ich." Ich verdrehte die Augen. Das stimmte schon. Loki war nicht dumm, doch Thor auch nicht. „Das kommt drauf an wie du Dummheit siehst." „Das geht nur mich was an ", sagte er ernst.

„Ist auch egal. Was machst du in Asgard so?" „Habe ich gerade erzählt." „Ja, aber du hast da eine Zelle. Bist du noch nie auf die Idee gekommen auszubrechen?" „Natürlich, doch was sollte ich machen wenn ich draußen bin? Nein, ich warte auf den passenden Augenblick.......erzähl das bloß niemandem! Wehe du plapperst das vor Odin, Thor oder Frigga aus!" Ich schmunzelte. „Hm, was gibst du mir dafür,„Er sah schon etwas erschrocken aus. Ich lachte,„ war nur ein Spaß! Natürlich erzähl ich das niemandem." Loki rollte mit den Augen.

„Ich glaube mein Charakter färbt auf dich ab ", murmelte Loki grinsend und trank noch einen Schluck. Ich tat es ihm gleich und biß ein Stück Lebkuchen ab, nachdem ich den Bonbon herunter geschluckt hatte. „Da hab ich nichts gegen. Schließlich fände ich es nicht schlimm so schlau und flink zu sein wie du." Loki schmunzelte. „Ich schon. Ich fände es nicht so toll, wenn jeder so denken würde wie ich. Dann gibt es keine Leute mehr über die Ich herrschen kann." „Ja klar. Also du kannst nicht bestreiten das du schon...manchmal...ziemlich arrogant bist." Loki sah mich an.

„Tja ", machte er mich nach. Ich lachte. „Bonbon? Oder Lebkuchen?" fragte ich und hielt ihm die Tüte hin. „Wo denkst du hin? Ich werde so einen riesigen....was auch immer, doch nicht aufessen. Außerdem bevorzuge ich es mit Gabel und Messer zu essen." „Mein Gott, du verwöhnte Nervensäge, dann teilen wir halt", lachte ich und brach ein Stückchen ab, das ich Loki überreichte.

Eine Weile blieben wir still und aßen (oder tranken), dann blickte sich Loki um. „Genug von mir." „Von Dir kann man doch nicht genug bekommen ", sagte ich und grinste. Loki schüttelte schmunzelnd den Kopf. „Ich spüre schon wie mich deine Fröhlichkeit festhält. Das ist unerträglich. Ich denke genau deshalb hat mich Thor zu DIR geschickt." Ich zuckte mit den Schultern. „Da kann ich auch nichts dran ändern. Ich bleib so wie ich bin." Loki nickte.

„Erzähl etwas von dir ", forderte er streng. Ich musterte in. „Auf Kommando? Ich bin kein Hündchen!" „Was sonst?" „Hey!" lachte ich. „Nun, erzähle. Diese Stille die sonst herrscht ist erdrückend." Ich lächelte ergeben. „Okay....und was soll ich sagen?" Nun war es Loki der mit den Schultern zuckte. „Irgendwas." „Na dann.....ich liebe Weihnachten." Loki seufzte. „Ja, dass ist mir auch schon aufgefallen."

Ich lachte. „Meine Lieblingsfarbe ist rot UND blau UND grün UND violett. Was ist deine?" fragte ich neugierig. „Grün ", antwortete er schlicht. „Uuund mein Lieblingstier ist....sind Hunde, Katzen, Nagetiere....Ähm, ich mag Raubkatzen UND Giraffen. Ich finde deren Hals irgendwie witzig. Wenn man sich vorstellt wie der so hin und her schwabbelt ", grinste ich. Loki lächelte. Er lächelte! Und es sah nicht falsch aus! Er lächelte ehrlich! Jetzt konnte ich stolz auf mich sein! „Du hast sehr merkwürdige Vorstellungen von Tieren. Ich mag schwarze Tiere." „Ja? Passt finde ich. Schwarze Tiere haben sowas mystisches. Genau wie du." „Danke?"

Die Stimmung die gerade im Raum lag war sehr schön. Ich konnte mich richtig mit Loki unterhalten. Und er hatte gelächelt! Es war interessant, da er sonst er verschlossen war.

Nach einiger Zeit des Redens stellten wir uns ans Fenster das ich aufmachte und heraus sah. Alles war nass. Kein Mensch war draußen. Der Schnee war braun und matschig, dafür waren die Eiszapfen umso schöner! Und die ganzen Lichterketten in den Gärten oder den Fenstern! Es war kalt. Sehr kalt, aber ich kuschelte mich in meine Decke. Loki sah nach draußen.

„Ich bin froh, dass ich morgen keine Schule habe. Lange halte ich Herr Mason nicht mehr aus ", seufzte ich. „Ich auch. Ich finde: solch ein Tag wie heute war tausendmal angenehmer als eine Stunde mit deinem....Lehrer." Loki schluckte seine Beleidigung herunter. „Ja, sogar sehr."

Danach hüpfte ich nach unten. Der Kamin war an und brachte das Wohnzimmer zum leuchten. Die Flammen schwangen elegant nach oben. Das orang war hübsch, auch wenn ich die Farbe nicht so sehr mochte. Es war wohlig warm. Mama saß auf dem Sofa und las. Ich gesellte mich zu ihr. „Na? Wie war der verbarrikadierte Tag?" fragte sie. „Schön. Ich freu mich so auf Weihnachten!" „Ich auch. Möchtest du einen Film aussuchen?" Ich lächelte fröhlich. „Gern!" Ich überlegte kurz. „Eine Idee?" „Ja! Wie wäre es mit dem Grinch! Der ist cool! Und witzig!" Mama stimmte zu und schaltete den Film ein. Zu meiner Überraschung holte sie Pizza, die wir während des Filmes aßen. Selbst Loki schaute mit.

Er war vielleicht nicht sooo begeistert, aber immerhin saß er neben mir und sah gelangweilt auf den Bildschirm.

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