3.Türchen: Schneeflöckchen Weißröckchen**

3 Dezember (Montag)

Mein Wecker klingelte los und sein schriller Klang dröhnte durch mein Zimmer. Müde schlug ich die Augen auf. Schule! Och nö. Plötzlich verstummte mein verhasster Wecker. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und sah Loki, der kopfschüttelnd neben ihm stand. „Danke ", murmelte ich und schloß wieder die Augen.

„Freya! Aufstehen!" rief meine Mutter. Ich setzte mich grummelnd auf. Loki dachte anscheinend nach. „Ich geh mich fertig machen. Du bleibst hier ", gähnte ich und streckte meine Arme aus, darauf hüpfte ich ins Bad und kämmte meine Haare, zog mich an und ging danach wieder in mein Zimmer.„Komm du schlecht gelaunter Scherzkeks ", trällerte ich und ließ Loki auf meine Schulter. Dort setzte er sich wieder so typisch hin und überlegte weiter. Meine Güte, was war denn jetzt schon wieder bei ihm?! „Was ist los?" F
fragte ich. „Ich denke nur nach." „Über was?" „Das würdest du nicht verstehen ", verwundert runzelte ich die Stirn. „Sag schon." „Ich überlege ob es Möglichkeiten gibt, wieder nach Asgard zurück zu kommen-" „Und dich an Odin und Thor rächen?" lachte ich und machte mich auf den Weg nach unten.

Loki musterte mich. „Gut geraten." Schmunzelte er. Ich verdrehte die Augen und lief in die Küche, dort aß ich mein Frühstück und wünschte Mama einen guten Morgen. „Du kommst heute mit zur Schule ", flüsterte ich Loki zu, der mich nur kurz anschaute und wieder seinen Gedanken nachging. Als ich aufgegessen hatte schlürfte ich in den Flur. Lächelnd machte ich das dritte Türchen auf und zog eine Schneekugel heraus. Sie war klein. In ihr stand ein tanzen Schneemann. „Danke Mama!" rief ich in Richtung Küche. „Darf ich fragen, was der Sinn hinter den vielen Päckchen an der Wand ist?" fragte er. „Das ist ein Adventskalender. Er soll helfen die Tage, bis Weihnachten durchzuhalten, indem es kleine Geschenke gibt, die meistens etwas Süßes oder zu Essen sind ", erklärte ich knapp und setzte ihn auf den Boden, um mir meine Jacke, Stiefel, Handschuhe, Mütze und den Schal an zu ziehen, danach warf ich meinen Rucksack über die Schulter und half Loki wieder auf meine Schulter.

„Möchtest du auch irgendwas was dich warm hält? Es ist ziemlich kalt draußen ", fragte ich ihn. „Nein, damit komme ich aus ", winkte er ab und lehnte sich gegen meinen Schal.„Tschüssi, Mama! Ich bin dann mal weg!" „Ja, viel Spaß!" antwortete sie. Ich machte die Tür auf, aber bevor ich heraus trat klappte mir vor Freude der Mund auf. Kleine, weiße, runde Schneeflöckchen fielen sanft auf den Boden, der schon etwas mit Schnee bedeckt war. „Es schneit!" rief ich glücklich und rannte heraus.„Was ist daran so besonders, Freya?" fragte Loki. „Es gibt einem, ein wundervolles weihnachtliches Gefühl. Außerdem -wenn mehr Schnee liegt- kann man Schneeballschlachten und Schneemänner bauen ", sagte ich und machte mich auf den Weg zur Schule. Diesmal war ich wenigstens nicht spät dran, weshalb ich den Schnee genießen konnte.

„Wo gehen wir noch gleich hin?" fragte Loki wieder. „Zur Schule." Verständnislos blickte Loki mich an. „Da lernt man Mathe und English, alles wichtige für's spätere Leben." „Erbärmlich." Ich seufzte und betrachtete im Vorbeigehen den Weihnachtsmarkt. Die Hütten standen mit dem Rücken zu mir. Ein Weihnachtsbaum, der mit vielen Kugeln und Lichtern geschmückt war stand am Rande. Es roch herrlich nach gerösteten Mandeln.

Ich bog ab und trat in die Schule. Hier war es nicht mal ansatzweise weihnachtlich. Der Hausmeisters stellte bestimmt noch den Mini Weihnachtsbaum auf, der immer am Eingang stand. „Wie hälst du es hier nur aus. Es stinkt fürchterlich und für meinen Geschmack ist es zu voll." „Ja, dass frage ich mich auch manchmal." Loki lächelte über meine Antwort und schaute sich weiter um. „Es ist sehr....Gewöhnungsbedürftig. Selbst meine Zelle in Asgard ist schöner." Ich lachte. „Das glaube ich gern ", grinste ich und ging in meine Klasse. Die Jungs hockten fast alle in einer Ecke und unterhielten sich, wahrscheinlich über irgendwelche Computerspiele oder Trends.

Die Mädchen saßen in kleinen Grüppchen überall im Raum. Linda war die einzige die auf ihrem Platz saß und las. Ich setzte mich neben sie und zog erstmal meine Jacke aus.„Na, Linda? Hab ich was verpasst?" fragte ich und räumte meine Schulsachen aus. Sie richtete (wie immer) ihre Brille, als sie zu mir schaute.„Nein, hast du schon bemerkt das es schneit?" „Natürlich. Ich bin zu Fuß hier her gekommen, wie immer." Linda blinzelte mich an. „Wer ist das?" fragte Loki, fast schon spöttisch. „Meine beste Freundin, Linda ", murmelte ich. „Sie ist furchtbar ", sagte er.

Ich spannte meine Kiefer an, um nicht los zu schreien. Ich schwieg, trotzdem würde ich Loki am liebsten anschreien. Das war sowas von unhöflich! Loki schien belustigt darüber. Ich faste mich wieder. „Hinsetzten und Klappe halten. Wir beginnen ", sagte Herr Mason und begann damit, die Tafel voll zu schreiben. Wie ich diesen Lehrer hasste! Ich schnaubte. „Ist etwas unklar oder in spricht nicht deinen Erwartungen, Freya?" Ich schreckte hoch. Dieser Lehrer hörte auch immer alles! Es gab sehr viel das nicht meinen Erwartungen entsprach. „Naja, könnten wir nicht mal etwas anderes machen, als immer nur von der Tafel abschreiben und ihren sehr interessanten Vorträgen zu zuhören?" fragte ich höflich. „War das Sarkasmus?" fragte er.„Selbstverständlich nicht ", log ich. „Nein ", antwortete er. Ich verdrehte die Augen, etwas anderes konnte man echt nicht erwarten.„Hören sie mit diesen körperlichen und nervigen Zeichen auf! Ich habe zu tun, also....alle man abschreiben ", sagte er laut.

Ich hörte, wie Loki lachte. „Was ist so witzig?" flüsterte ich, währenddessen ich abschrieb. „Du behauptest Schule ist nicht erbärmlich? Ich verstehe genau unter diesem Lehrer, Erbärmlichkeit ", sagte Loki und war offensichtlich mal gut gelaunt. Ich schmunzelte. „Da hast du auch wieder recht ", murmelte ich. „Mich siezt man für gewöhnlich", mischte sich Herr Mason ein. Ich antwortete nicht, sondern zog nur eine Augenbraue hoch und schrieb weiter. „Um nochmal auf deine Freundin zurück zukommen", fing Loki an. „Nicht jetzt ", zischte ich sauer. „Sie ist sehr unnormal und hat einen unsympathischen Charakter. Sie erinnert mich stark an Thor. Dumm und naiv." Ich brodelte vor Wut. Was dachte sich Loki denn?!Wahrscheinlich garnicht's. „Hör auf, ich hab zu tun ", flüsterte ich Wütend. „Nun, man könnte auch sagen -sie heißt Linda, nicht?- dass sie einer Ameise gleicht. Wird oft zertrampelt und-" „Jetzt seih ruhig!" zischte ich sauer. „Freya! Hör auf zu flüstern ", sagte Herr.Mason.

Ich schaute ihn Wütend an. „Hier darf man auch garnicht's ", murmelte ich. „Was war das?" fragte mein Lehrer nach. „Nichts, ich meine nur das jeder mal einen schlechten Tag hat." „Deshalb musst du nicht den Unterricht stören." „Wie soll ich sie denn stören, Herr Mason? Jetzt mal im Ernst, wir schreiben nur von der Tafel ab, dass könnten wir auch noch wenn wir etwas flüstern dürften." „Eben nicht! Dazu seit ihr nicht in der Lage. Multitasking ist ganz und garnicht euer Ding." Ich atmete sauer ein und aus. „Nicht jedem, aber-" „Seih ruhig!" rief Mason sauer." „Aber-" „Nicht " aber"! Seih ruhig und schreib! Ich rufe nachher deine Mutter an."

Den Rest des Tages, bis die Schule zu Ende war, ignorierte ich Loki und alle anderen, außer Linda und hatte schlechte Laune, als ich Schulschluss hatte und mich von ihr verabschiedete. „Bis morgen, Freya." „Bis morgen ", sagte ich und umarmte sie, danach machte ich mich auf den Weg nach Hause.„Wehe du machst das morgen nochmal, Loki!Ich schwöre, dass bereust du." „Sicher nicht, du bist sehr reizbar." „Eigentlich nicht, nur wenn es um Linda oder Mama geht. Und seih sicher, dass bekommst du noch zurück." „Willst du damit sagen, es ist meine Schuld?" fragte Loki unschuldig. Ich stiefelte durch die hohe Schneeschicht, die sich den Tag lang angesammelt hatte. Meine Schritte knirschten, diese Geräusch mochte ich. Es heiterte mich auf und das weihnachtliche Gefühl kam zurück. „Ja, dass will ich damit sagen. UND Versuch ja nicht mir das auszureden! Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, war es wahrscheinlich genau dein Plan mich Wütend zu machen." „Ganz genau und....Na schön ", grinste Loki.

Als ich mein Haus von weiten sah, viel mir etwas ein. Ich ging weiter, bis ich in den Vorgarten ankam und Loki etwas grob in den Schnee setzte, der verschwand fast unter der weißen Schicht. Ich nahm eine Handvoll Schnee und formte sie zu einem Ball. Loki stand auf dem Steinweg, der zum Haus führte und den Mama schon frei gemacht hatte.„Wehe!" drohte er, doch Ich ließ mich nicht einschüchtern und warf Loki ab. Er verschwand hinter dem Schnee und war komplett nass, als er wieder aufstand. „Ich hab dir gesagt du bekommst das zurück ", lachte ich. Loki ging in den Schnee und keine Sekunde später, traf mich ein Schneeball direkt im Gesicht. Ich lachte. Loki war das anscheinend noch nicht genug.

Kurze Zeit später war ich voller Schnee und hatte keine Stimme vor Lachen mehr. „Ich hab's kapiert, leg dich niemals mit dem Gott der Lügen an ", lachte ich heiser. „Das wäre zu empfehlen ", entgegnete er. Ich schnappte ihn mir und warf mich in den Schnee. „Was soll das denn, Freya?" fragte Loki, der in meiner Hand gefangen war. Ich breitete meine Arme und Beine aus und machte einen Schneeengel. Ich stand auf und betrachtete mein Kunstwerk.„Wundervoll, ein wahres Kunstwerk ", sagte Loki ironisch. „Find ich auch ", kicherte ich und trat ins Haus, dabei musste ich an das Lied Schneeflöckchen weißröckchen denken und fing an zu summen.

„Bin da!" rief ich und zog meine nassen Sachen aus. Mama kam mit ernstem Gesicht zu mir. „Was hat mir Herr Mason da erzählt?" „Och komm schon! Ich hatte schlechte Laune und du weißt wie grässlich er ist." „Trotzdem kannst du nicht mit ihm diskutieren." „Wahrscheinlich hat er eh übertrieben. Was hat er erzählt? Das Ich ausgerastet bin?" „Naja, er hat gesagt du wolltest mit ihm diskutieren und das auch noch respektlos." „Glaub mir, du würdest genauso reden, wenn du bei ihm Unterricht hättest. Zum Glück hatten wir heute nicht nur ihn." „Ich möchte nur, dass du den Lehrern freundlich gegenüber bist." „Natürlich, dass ist leichter als gesagt, jedenfalls bei Herr der Ringe Mason. Sonst komme ich mit allen super aus." „Das weiß ich und jetzt geh hoch, bevor ich weiter schimpfe ", seufzte Mama.

Oben angekommen entdeckte ich eine schmale Schüssel mit den selbstgemachte Keksen auf meinem Schreibtisch. Die Schneekugel von heute morgen kramte ich aus meiner Tasche und stellte sie ordentlich auf die Fensterbank, ehe ich mich sofort setzte und begann zu essen.„Auch einen?" fragte ich Loki, doch da viel mir auf, dass er noch nass war. „Ich-" „Schon klar, dass geht schnell." Mit einem Keks im Mund föhnte ich ihn ab. „Ich hasse das ", sagte Loki Genervt. „Ich nicht. Jetzt bist du Mega warm ", kicherte ich und setzte ihn neben die Schüssel.„Jetzt?" fragte ich nochmal und hielt Loki einen Krümel entgegen, denn er tatsächlich annahm. „Ich bevorzuge mit Besteck zu essen." „Klaro, Kekse mit Besteck essen. Vor allen weil ich hundertprozentig so kleine Gabel und Messer habe." Loki schmunzelte.

Nach einer Weile zündete ich die erste Kerze an. Es wurde langsam dunkel draußen und der Anblick, der vielen Lichter war wunderschön.„Vermisst du eigentlich Asgard?" fragte ich, während wir aus dem offenen Fenster sahen.„Wieso sollte ich?" „Naja, ich weiß das du Odin nicht magst, aber Frigga? Oder Thor, mir ist auch klar, dass du ihn nicht magst, aber....ich meine ein bisschen musst du ihn doch mögen!" Er lachte auf. „Wieso sollte ich Frigga vermissen, wenn ich sie sowieso nie sehe und Thor, nun, er ist furchtbar." „Okay, ich glaube du bist einfach eifersüchtig." „Auf Thor? Niemals."

„Glaub was du willst, ich muss es ja wissen ", sagte Loki trocken, als ich nicht antwortete.„Das tue ich ", grinste ich nur und streckte mich. „Seih froh, dass du bei mir gelandet bist. Manche sind wesentlich schlimmer." „Kann ich mir kaum vorstellen ", sagte Loki und hob ein wenig das Kinn. Das sah sowas von arrogant aus, aber auch knuffig .„Mein Gott, du bist so niedlich, wenn du so klein bist ", schmunzelte ich. Loki's Blick sagte eindeutig dein Ernst?! aus. „Ich bin weder dein Gott, noch bin ich niedlich." „Doch bist du." „Nein bin ich nicht." „Glaub was du willst, ich muss es ja wissen ", zitierte ich ihn. „Ich auch, schließlich bin das ich, den du "niedlich" findest. Allerdings kann ich nicht bestreiten, dass ich mich geschmeichelt fühle, auch wenn es absurd  ist." Ich fing an zu lachen, dass Problem: ich konnte nicht mehr aufhören.

Mama kam herein und sah total verstört aus.„Was ist denn los? Was ist so lustig? Ich Hör dich bis nach unten." „Keine Ahnung. K-kann ei-einfach nicht aufhören ", lachte ich.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top