22.Türchen: Unerwartet? Auf jedenfall!**

22 Dezember (Samstag, Ferien Beginn)

Ferien! Natürlich nutzte ich dies völlig aus und schlief bis elf Uhr. „Freya! Jetzt steh endlich auf!" verträumt machte ich die Augen auf und erblickte Loki. Er sah mich sauer an. „Was'n?" Murmelte ich und schloß meine Augen wieder. „Aufstehen!" Ich brummte. „Du lässt mich nicht mehr schlafen." Toll, jetzt war ich endgültig wach! Ich trottete nach unten. Mama schlief noch.

„Glaubst du, du feierst Weihnachten noch mit?" fragte ich und dachte an gestern. Ich dachte echt, er wäre weg gewesen....

Er zuckte mit den Schultern. „Ich habe keine Ahnung ", schmatzend ging ich heraus und öffnete den Briefkasten. Normalerweise bekamen wir nicht oft Post, außer den Batzen Werbung, und Mama holte die Post, sobald ich zur Schule war. Es war -wie erwartet- ein Stapel Werbung dabei. Den trug ich nach innen und stellte ihn auf den Tisch. „Du hast was verloren ", sagte Loki, der auf meiner Schulter saß. Ich sah hinter mich. Ein Brief lag auf dem Boden. Ich nahm ihn hoch.

Es stand kein Absender drauf. Nur der Empfänger.

Für Loki

Stand dort. Ich runzelte die Stirn und setzte mich. Loki sprang von meiner Schulter und begutachtete den Brief. Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich, dann drehte er sich weg. „Von wem ist der?" fragte ich. „Von Thor." Mein Mund klappte auf. „Von Thor?! Soll ich ihn aufmachen?" fragte ich neugierig. Loki nickte. Ich holte einen Brieföffner, nur um festzustellen, dass er mit Wachs versiegelt war. Ich brach es auf und zog das gelbliche Papier heraus. „Soll ich vorlesen?" „Ich bin mir nicht sicher, was uns erwartet." Ich schluckte. Würde er gehen?

Entschlossen klappte ich den Brief auf. „Ich lese Dir den Brief vor ", sagte ich. Loki setzte sich und ich versuchte die krakelige Schrift zu entziffern, dann las ich vor.

Lieber Loki,
Sicher fragst du dich, wann du von den Menschen wegkommst und wieder zurück nach Asgard kannst. Ich beantworte Dir diese Frage. Aber erst: wie findest du den Menschen? Ich habe sie ausgesucht, da sie das komplette Gegenteil von Dir ist. Wahrscheinlich findest du sie nervig, aber sei beglückt. Bald kommst du nach Hause. Am Abend des 24 Dezember um 22:00 Uhr. Ich denke du hast schon von dem Weihnachtsfest gehört? Ich lasse dich den Tag noch dort. Du wirst das nicht toll finden, aber vielleicht lernst du mit der Zeit etwas von ihr. Zum Beispiel fröhlich zu sein, den so wie ich das sehe, ist (ich glaube sie heißt Freya?) ziemlich fröhlich.

Genieße die letzten Tage. Hoffentlich kommst du damit zurecht so klein zu seien. Vater hat darauf bestanden. Ich bin sicher, du hast dich daran gewöhnt.....oder? Erzähl mir alles, wenn du zurück bist, schließlich hast du genug Zeit. Ich soll dich herzlich von Frigga grüßen, die sehr davon überzeugt ist, dass du den Menschen lieb gewonnen hast. Bis übermorgen, Bruder und noch viel Spaß.

Liebe Grüße
dein Bruder Thor

Ich las den Brief abermals leise durch. Loki ging hin und her und überlegte scharf. „Ich hätte einiges auszusetzen! Erstens: ich bin nicht dein Bruder, Thor. Zweitens: natürlich frage ich mich, wann ich zurück komme. Drittens: Ich freue mich das du mir ausgerechnet Freya ausgesucht hast. Viertens: Sie ist allerdings das genaue Gegenteil von mir! Danke auch! Fünftens: Freya ist der fröhlichste Mensch auf Midgard, Thor! Du bist schlimmer als ich, mit diesem "Menschen" Tick! Sechstens: Vielen dank, dass du mich zwei Tage vor meiner Abreise erst kontaktierst!" Loki atmete tief durch. „Das heißt, du gehst in zwei Tagen?" „Anscheinend ja."

„Und? Hast du dich daran gewöhnt so klein zu seihen?" Loki schlug die Hand gegen die Stirn. „Das ist ein sehr interessanter Themenwechsel und ich nicht ob ich mich tatsächlich daran gewöhnt habe. Ein bisschen schon, allerdings wäre ich trotzdem gern wieder normal groß."

„Ich kann gerade nicht fassen, dass Thor Dir das geschickt hat." „Ja, ich auch nicht." Ich grinste. „Und hast du mich lieb gewonnenen?" schmunzelte ich. Loki verdrehte die Augen. „Muss ich das beantworten?" „Such's Dir aus ", lächelte ich. „Dann kannst du es dir vielleicht selber denken." Plötzlich hörte ich Schritte. Mama kam herunter und gähnte. „Morgen ", trällerte ich. „Guten morgen ", sagte Mama. „Post?" fragte sie und deutete auf den Brief. Ich klappte ihn schnell zusammen und stopfte ihn wieder in den Umschlag.

„Nein, dass ist von Linda. Hat sie mit gestern gegeben ", log ich. Loki hatte eine konzentrierte Miene aufgesetzt. Er dachte bestimmt über den Brief nach. Worüber auch sonst.

Ich überlegte auch. Ob Loki mich besuchen kam? Keine Ahnung. Wahrscheinlich würde er mich vergessen. Naja, ich ihn Auf jeden fall nicht. Sowas bleibt mir, bis zum Tod im Kopf.

Wir aßen unser Frühstück. Mama kaute müde darauf herum. „Wieso bist du aufgestanden, wenn du noch müde bist?" fragte ich. „Ich muss einkaufen und in die Stadt. Am besten so früh wie möglich. Sonst wird es zu voll. Schließlich ist Montag Weihnachten." „Na dann, viel Spaß." „Danke ", murmelte sie und verschwand nach oben. Kurze Zeit später hörte man Wasser plätschern. „Ich komme tagelang ohne Schlaf aus, und du schläfst jeden Tag bis Mittag ", sagte Loki. „Ja, schlafen ist halt toll." „Naja." „Ich find schon. Denkst du über den Brief nach?" „Wieso?" „Nur so."

„Schon, ich würde ihm sehr gern zurück schreiben. Allerdings können die menschlichen Postboten nicht nach Asgard." Ich dachte nach. „Was ist, wenn Heimdall den Brief, durch den Bifröst nach Asgard holt?" „Wieso weißt du von Heimdall und dem Bifröst?" „Ähm, es gibt da solche Filme, in denen ihr vorkommt, aber...egal. Vergiss es. Denk lieber über meine Frage nach." „Vielleicht, aber er würde das nicht machen. Er würde denken ich könnte ihn austricksen und so nach Asgard gelangen." „Einen Versuch ist es wert." Loki nickte.

Dann ging ich nach oben und ließ Loki einen Brief schreiben. Währenddessen verabschiedete sich Mama und ich machte mich fertig, als er zu Ende geschrieben hatte nahm ich den Brief und trug ihn, mitsamt Loki nach draußen. Erst dann bemerkte ich auch, dass es schneite! Die Fensterscheiben waren beschlagen und es bildeten sich Eisblumen. Die Flocken waren dick und rieselten sanft nach unten. Es war kalt und die Autos in der Nähe waren alle voll mit Frost.

Ich lächelte. Weißes Weihnachten! Wie schön!
„So, wir legen den Brief dort hin, dann rufen wir Heimdall und wenn wir Glück haben, dann schickt er deinen Brief tatsächlich nach Asgard", erklärte ich den Plan und legte den Brief ab.

Ich schnappte Loki. „So kann Heimdall versichert sein, das du nichts vorhast ", grinste ich. Loki grummelte, danach sah ich in den Himmel und rief nach Heimdall. Zum Glück war es noch früh und die Menschen gingen hier noch nicht vorbei. „Heimdall! Loki hat einen Brief! Keine Angst, ich hab ihn!" rief ich. Wahrscheinlich würden alle denken, ich wäre verrückt, wenn sie hier vorbei gehen würden. Ich stellte mir das Gesicht von Herr.ä Mason vor, wenn er mich jetzt sehen würde.

„Er hört uns nicht ", sagte ich, dann drehte ich mich kurz um. „Freya! Sieh nur! Heimdall hat den Brief nach Asgard geschickt!" rief Loki plötzlich. Mein Kopf schnellte dorthin, wo eigentlich noch der Brief liegen sollte. Dafür war ein rundes Zeichen im Schnee. Ich hastete darauf zu und verwischte es mit den Füßen. Bevor Mama das noch sah! „Was stand eigentlich in dem Brief?" „Wörter." Ich verdrehte die Augen.

„Ach. Und welchen Sinn, hatten diese Wörter? Über was haben sie erzählt?" „Erfährst du noch", sagte er nur.

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