16.Türchen: So bastelst du ein Lebkuchenhaus (Äußerste Vorsicht)**

16 Dezember (Sonntag, dritter Advent)

„Advent, Advent die Schule brennt ", gähnte ich und sprang auf. Meine Fensterscheibe war beschlagen und es war Punkt zehn Uhr. Loki saß am anderen Ende des Bettes und dachte nach. „Dein ganzes Leben besteht aus nachdenken ", sagte ich und lachte. „Mag sein, besser als alles spontan zu machen." „Heißt das, du planst alles durch?" „Ja." „Bestimmt denkst du gerade darüber nach was du mit Thor und co machst, wenn du wieder in Asgard bist ", schmunzelte ich. „Unter anderem ", sagte er ernst.

Ich verdrehte die Augen und stiefelte ins Bad. Loki ging hinter mir her.

Nachdem ich mich ordentlich gestreckt hatte ging ich nach unten und packte das Päckchen aus. Noch acht Tage, dann war endlich Weihnachten! Noch eine Woche Schule und noch (hoffentlich) lange Loki. Wann würde er gegen? Schickte Thor ihn einfach so zurück? Ohne Vorwarnung? Oder benachrichtige er ihn oder mich? Und wann? Blieb er bis Silvester? Ging er eventuell schon morgen? Würde er es mir überhaupt sagen?

„Keine Angst, Freya. Ich hab noch keine Nachricht von meinem Bruder erhalten." Ich nickte, dann brach ich den Schokoladen Weihnachtsbaum in zwei Hälften und gab Loki die eine. Er sah mich verwirrt an, dann aß er allerdings ohne zu meckern. „Schönen dritten Advent ", sagte ich und setzte mich an den Tisch. Mama hatte die rote Schüssel mit den Lebkuchen und den Adventskranz getauscht. Jetzt stand der Kranz auf dem Tisch. Es leuchteten auch schon drei Kerzen. An den roten Kerzen lief Wachs herunter.

Loki betrachtete die Flammen, die sich in seinen Augen widerspiegelten. „Dir auch, Schatz." Mama setzte sich neben mich. „Liegt irgendwas an?" fragte ich kauend. „Sieh mal was ich gestern beim Einkaufen gefunden hab!" rief sie erfreut und holte eine längliche Schachtel hervor. Die schob sie zu mir. Darauf war ein Lebkuchen Haus, natürlich stand es auch drauf. „Ui, ein Lebkuchen Haus! Sowas hab ich schon Ewigkeiten nicht mehr gemacht!" Ich öffnete die Verpackung. Hervor kam Lebkuchen und ein paar verpackte Süßigkeiten.

„Haben wir noch Zuckerguss?" fragte ich neugierig. „Nein, musst du selber anrühren. Ich geh nochmal in die Stadt." „Jap, ich bekomm das auch allein hin." Naja, so ganz allein war ich nicht. Loki war noch da.

Danach verabschiedete sie sich und ich hörte wie das Auto aus unserer Garage fuhr. Ich räumte ein paar Sachen heraus und rührte schnell ein bisschen Zuckerguss an. Loki begutachtete den Lebkuchen. „Der riecht sehr gut. Was ist das?" „Lebkuchen, wenn das Häuschen fertig ist darfst du auch mal probieren." „Wir wollen ein ganzes Haus aus diesen paar Scheiben machen?" „Nein, ein kleines. Das zum Essen da ist und ein wenig dekoriert." Ich machte das Radio an.

Ich rührte den Zuckerguss an, und versuchte die Lebensmittelfarbe zu finden, doch als sie nicht dort war, wo sie eigentlich seihen sollte, sah ich Loki misstrauisch an. „Loki? Wo ist die Lebensmittelfarbe?" Loki runzelte die Stirn, dann zuckte er mit den Schultern. „Ich habe wirklich keine Ahnung."

Die nächsten zehn Minuten verbrachte ich mit suchen. Letzten Endes fand ich sie in einer Pfanne, die im Schrank lag. Ich stieß mir den Kopf. Loki stand neben mir. „Aua. Sicher das du nichts damit zu tuen hast?" „Wenn ich jetzt so darüber nachdenke....ich glaube ich habe diese Verpackung schon einmal gesehen, als ich die Butter versteckt habe ", grinste er. „Na dann ", murmelte ich und machte den Zuckerguss fertig.

Ich stellte den Lebkuchen wie ein Häuschen auf, gerade als ich alles zusammen kleben wollte kippte es ineinander. Ich seufzte. „Loki!" „Wieso immer ich?" „Warst du das nicht?" „Schon, aber immer schiebst du alles auf mich. Ich bin nur aus versehen dort gegen gekommen."

„Okay, Schuldigung, Bevor du noch weiter rum jammerst." „Ich jammere nicht um." „Natürlich." „Das nennt man beschweren, Freya. Jammern definiert man anders." „Und wie?" „Nicht so wie du." „Ach egal ", sagte ich und bastelte das Häuschen nochmals zusammen.

Dann klebte ich die ersten Teile zusammen. Als ich fertig war beäugte es Loki. „Da fehlt Farbe", sagte ich und schmierte das Haus mit ein wenig Zuckerguss ein. Dann klebte ich Gummibärchen, Bonbons, Zuckerwürfel und essbare Perlen darauf.

Plötzlich musste ich auf's Klo. „Du bleibst hier. Ich geh kurz auf die Toilette. Stell nichts an."

Als ich wieder nach unten ging war es erstaunlich still. Da war was faul! Meine Schritte wurden schneller.

In der Küche sah es noch normal aus, doch auf dem Tisch....„Loki!" rief ich geschockt. Loki stand unschuldig auf dem Tisch und betrachtete das Desaster. Mein Lebkuchenhaus war total zerstört! Es lagen hunderte von Teilen herum. Loki drehte sich zu mir, kurz davor etwas zu sagen und den Zeigefinger in der Luft. „Loki!" rief ich. „Glaub mir Freya. Du willst nicht wissen was passiert ist." Ich schüttelte hektisch den Kopf. „Nein, nein will ich nicht!" Ich sammelte die Teile zusammen und legte sie vorsichtig auf den Tisch.

War er dunkler geworden? Oder kam mir das nur so vor? Egal. Ich rührte seufzend noch etwas Zuckerguss an und klebte alles so gut es ging zusammen. Danach stellte ich es außer Loki's Reichweite und wusch alles ab.

Zwischendurch schielte ich sauer zu Loki, der einfach nur schmunzelnd da stand.

Als ich fertig war, schnappte ich ihn mir schnell und trug ihn nach oben. „Was soll das?" „Siehst du gleich." Ich stellte ihn ins Waschbecken und drehte den Wasserhahn auf. Das Becken füllte sich und Loki wurde immer nässer. Er sah mich verwirrt an. „Du hast Zuckerguss in den Haaren." „Deshalb möchtest du mich ertränken?" Ich schüttelte schmunzelnd den Kopf. „Ja, genau. Außerdem möchte ich dich nicht ertränken, aber egal." Ich machte den Abfluss auf. Ein kleiner Strudel bildete sich.

Loki begann sich zu drehen, bis er unter Wasser steckte und die Luft anhielt. Kurze Zeit später war das Wasser weg und ich föhnte Loki. Ein paar seiner Strähnen standen ab. Sauer richtete er sie. „Tja, tut mir leid Loki ", lachte ich und ging wieder nach unten. Das Häuschen sah eigentlich ganz gut aus. Durch die vielen Riße war sehr viel Zuckerguss darauf, aber das war nur lecker.

„Jetzt kannst du probieren." Ich machte zwei Stücke des Daches ab und hielt das eine Loki hin. Das andere war wirklich lecker. Sehr süß, aber lecker. Loki biß ein Stück ab. „Sehr süß. Nein, es gibt wirklich besseres ", sagte er und legte das Stück zurück. Ich steckte es mit in den Mund und grinste. „Ich find's lecker."

Plötzlich ging die Haustür auf und Mama kam herein. „Hallo, Schatz." „Hi ", sagte ich. Sie ging in die Küche. „Ist der Tisch dunkler geworden?" fragte sie mich laut aus der Küche, da ich im Wohnzimmer stand. Ich sah kurz zu Loki, der nur belustigt drein sah.

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