14.Türchen: Weihnachtsmützen stehen dir**

14 Dezember (Freitag)

„Die Menschen denken du hättest Zauberkräfte", stellte Loki belustigt fest und lachte. Müde trottete ich nach unten und nahm gleich das Päckchen mit. In ihm war Schokolade. Ich seufzte nur. Wie sollte ich mich bitte in der Schule benehmen? Das war eine Katastrophe! Loki hatte recht, alle dachten ich hätte besondere Fähigkeiten, aber das hatte ich nicht.

„Nicht witzig. Wie soll ich mich nur benehmen? Wie verhalte ich mich vor allen Herr Mason gegenüber?" Ich raufte mir die Haare und aß mein Spiegelei. „Wie möchtest du dich denn benehmen?" fragte Loki. Ich überlegte kurz. „Ganz normal." „Dann benehmen dich ganz normal ", sagte er ruhig. „Ja.....es wäre bestimmt lustig alle zu veräppeln, aber das mach ich lieber wann anders." „Also es wäre sicherlich sehr amüsant." „Ja, dass wäre es, aber versprich mir, dass du heute nichts machst." „Na gut. Ich werde nichts machen."

Hektisch zog ich mich an und warf meinen Rucksack über. Die Marzipankartoffel steckte ich in meinen Mund. Wie Herr Mason überhaupt reagierte? Irgendwie war ich schon neugierig.

In der Schule angekommen setzte ich mich ganz normal hin. Eigentlich war auch alles relativ normal. Ein paar Blicke legten sich auf mich, aber das störte mich nicht. Linda verhielt sich auch normal, weshalb ich einfach nichts weiter tat. Es war nun Unterrichtsbeginn, doch Herr Mason war noch nicht da. Ein Wunder das er mal zu spät kam. Dann kam er allerdings grummelnd herein und musterte erstmal die Klasse. Er schien ziemlich normal. „Schön, ich möchte nichts hören! So was wie gestern erlaube ich mir nicht nochmal! Ich bin davon überzeugt, dass ich nur Ohnmächtig war ", stellte er klar. Linda und ich sahen uns an. Im Ernst? Na ja, sollte mir recht sein.

Er teilte einen Test aus, als er bei mir ankam hielt er kurz inne, schmiß schnell meinen Test auf den Tisch und ging weiter. Lustig, hatte er Angst vor mir? Ich schmunzelte. „Natürlich hat er Angst vor dir ", kommentierte Loki. Ich grinste. Vielleicht behandelte er alle jetzt ein bisschen fairer.

Als es zur Pause klingelte gingen Linda und ich heraus. Loki saß entspannt auf meiner Schulter. Meine Klassenkameraden schauten unauffällig zu mir. Nur nicht unauffällig genug. Es nervte mich jetzt schon. Genervt ging ich wieder in die Klasse zurück. Herr Mason war noch nicht da, alle saßen schon, weshalb ich mich vor die Klasse stellte. Alle Blicke richteten sich auf mich. „Ich wollte mal klarstellen, dass ich keine Zauberkräfte habe, noch eine Hexe oder verwünschende Fee bin! Ich stand zufällig neben den beiden als sie umgekippt sind, dass war aber nicht meine Schuld. Ich hätte viel lieber mit Herr Mason diskutiert, als in seine Gedanken einzudringen! Ich hoffe das ist jetzt klar ", sagte ich laut und setzte mich.

Man könnte fast hören, wie die ganze Klasse ausatmete. Ich seufzte. Die Menschen waren schon sehr naiv.

Zuhause schmiß ich meine Sachen an die Seite und begrüßte Mama. „Hat sich deine Vermutung erfüllt?" „Oh ja. Leider ", murmelte ich und ging hoch. Die Stoffe und Fetzen lagen noch wirr auf meinem Teppich. Nachdenklich blieb ich stehen und starrte den Stoff an. Loki sah mich verwirrt an. „Was hast du vor?" fragte er. Ich zuckte ertappt zusammen. „Ich überlege ob ich etwas aus den Resten machen kann." „Denk nicht weiter darüber nach." Forderte er. „Wieso denn nicht?" „Ich ahne Was Dir einfällt."

Ich seufzte und setzte mich auf mein Bett. „Ah! Ich hab's!" rief ich erfreut. Loki stöhnte genervt. „Bitte nicht ", murmelte er. Ich grinste. „Eine Weihnachtsmütze! Für dich!" Loki vergrub sein Gesicht in seinen Händen. „Du kommst auch auf Ideen ", schmunzelte er. Ich lachte, dann suchte ich den Rest zusammen und holte meinen Kleber hervor. Die Nadel rührte ich nicht nochmal an!

Nach gefühlt zwanzig Stunden hielt ich die Grundlage, der süßen Weihnachtsmütze in der Hand. Ich suchte meine Watte, dann klebte ich sie an den roten Stoff und ließ es trocknen. Loki lag in der Zeit auf meinem Bett und starrte die Decke an. „Fertig!" rief ich und ging zu ihm. Er ignorierte mich und blieb liegen. Ich ließ mich nicht beirren und zeigte im die kleine Mütze. Er musterte sie kurz und dachte weiter nach. „Jetzt zeig doch mal Begeisterung! Das hab ich extra für dich gemacht!" beschwerte ich mich. Loki drehte seinen Kopf zu mir.

„Ja, aber ich wollte es nie ", sagte er. Ich verdrehte die Augen. „Trotzdem ist sie für dich", sagte ich fröhlich und hielt ihm die Mütze entgegen.

Er seufzte. „Na schön ", murmelte er und setzte sich auf. Ich grinste zufrieden. Er nahm den Stoff in die Hand und begutachtete es. „Wieso gibst du dir für sowas mehr Mühe, als für ein Kostüm mit dem du in der Öffentlichkeit herumläufst?" „Weil ich die Schule nicht mag und schon geahnt hab, dass Herr Mason sich über uns lustig macht." „Ein Argument." „Schinde keine Zeit und setzt sie auf." Loki sah mich grinsend an und setzte sich die Mütze auf. Ich hielt ihm einen Handspiegel hin. Er besah sich und runzelte die Stirn.

Ich lächelte. „Dir stehen Weihnachtsmützen. Du siehst total niedlich aus." Loki seufzte. „Wenn du meinst, aber ich glaube, dass mit ehr grün steht. Rot ist mir zu knallig." Ich wedelte mit den Händen. „Quatsch. Das sieht richtig weihnachtlich aus. Außerdem ist rot eine schöne Farbe." „Ja, vielleicht. Aber ich laufe nicht die ganze Zeit so absurd herum." „Schon klar, aber dich kann doch niemand sehen." „Aber du. Das ist demütigend genug." „Oh man, du und deine Demütigung."

Ich verstaute die Mütze und zog mich um. Mein grüner Loki Pyjama war schön kuschelig, dann legte ich mich in mein Bett und knuddelte mich in die Decke. Loki blieb auf dem Nachttisch stehen. Ich rutschte weiter nach hinten und drehte mich zur Dachschräge.

Nachdem ich einen Seufzer von Loki gehört hatte schlief ich ruhig ein.

Ich bin in Potsdam, deshalb kommen die Kapitel immer etwas später, sorry.

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