10.Türchen: Die Geschichte mit dem Weihnachtseinkauf.....**

10 Dezember (Montag)

Brummend stand ich auf. Früh aufstehen! Wie sehr ich das hasste! Ich setzte mich auf und gähnte. Loki stand in Gedanken versunken auf meinem Nachttisch. „Bin im Bad ", murmelte ich und trottete dort hin. Ich war müder als sonst. So schnell es ging machte ich mich fertig und trat in meinen Türrahmen. Loki sah zu Boden. Nicht traurig, ehr als würde er etwas aushäken. „Komm schon du Träumer. Ich hab Hunger ", sagte ich. „Geh schon vor, ich komm gleich nach." Sagte er abwesend. „Na gut, ich vertrau dir mal. Auch wenn das wahrscheinlich keine gute Idee ist."

Ich ging nach unten und machte im vorbeigehen das Säckchen ab. Ich setzte mich und bekam mein Spiegelei. Während ich aß schnürte ich das Päckchen auf und holte eine Verpackung heraus. Darauf stand Originale Lübecker Mozartkugeln. Lecker! Plötzlich stand Loki neben meinem Arm. Ich zuckte zusammen. „Alles in Ordnung Schatz?" fragte Mama. Ich nickte. „Nur ein kleiner Schauer."

Danach zog ich meine Sachen an und half Loki auf meine Schulter. Irgendwas war doch mit dem! Ich verabschiedete mich und stopfte mir gleich eine Mozartkugel in den Mund. Es regnete leicht. Der Nieselregen kühlte die Luft ab. Regen war so entspannend. „Über was denkst du nach?" fragte ich Loki. „Nun, ich hätte gern gewusst wie lange ich noch bleiben muss. Thor muss etwas darüber gesagt haben. Er muss ein Datum genannt haben." Ich überlegte kurz und zuckte dann mit den Schultern. „Ja, vielleicht. Bei mir ist es so: wenn ich mich an etwas nicht erinnere, dann fällt es mir im Laufe des Tages noch ein. Irgendwann. Außerdem ist es bei mir nicht so schlimm, oder etwa doch?" erklärte ich.

„Naja, aber Ich will es trotzdem jetzt wissen!" rief er sauer. Wow, so erlebte man ihn ja selten. „Beruhigt dich, Loki. Du bist ziemlich schlau. Irgendwann fällt es dir wieder ein, oder Thor benachrichtigt dich. Da bin ich mir sicher ", sagte ich zuverlässig. „Danke ", murmelte er kaum hörbar, allerdings hinderte es ihn nicht daran, weiter nachzudenken. War vielleicht besser so.

In der Schule setzte ich mich neben Linda. „Wir gehen doch heute in die Stadt?" „Oh ja. Dann kann ich endlich was für meine Mutter kaufen ", grinste ich, dann kam Herr Mason herein.

Nach der langweiligen Schule ging ich lachend mit Linda heraus. Loki war die ganze Zeit so abwesend gewesen und war es immer noch. Irgendwie war es komisch. Ich war einen nervigen, lustigen und hinterhältigen Gott gewöhnten keinen Geist. „Hast du Geld mit?" fragte Linda. Ich nickte. „Gut, dann können wir ja gleich los." „Jap, da bin ich auf jeden Fall für." „Perfekt. Ich brauche einen Haufen Geschenke und neue Blöcke."

Wir machten uns auf den Weg in die Innenstadt. Loki sah sich um. „Wo sind wir eigentlich? Auf welchen Teil von Midgard hat Thor mich geschickt?" fragte Loki. Ich schmunzelte. „Bremen. Kennst du die vier Stadtmusikanten? Wahrscheinlich nicht. Wieso fällt dir das jetzt erst ein?" Er zuckte mit den Schultern. „Es hat mich herzlich wenig interessiert, aber mir kommt sie reichlich bekannt vor." Ich runzelte die Stirn. „Bekannt? Wann warst du den mal hier?" „Ich hab keine Ahnung." „Da müssen wir hin!" rief Linda plötzlich. Ich sah in die Richtung, in der sie zeigte.

Wir hüpften von Laden zu Laden. Ich kaufte hübsche silberne Ohrringe für meine Mutter. Linda holte im gleichen Laden noch das letzte Geschenk. Sie stolperte mit einem Stapel Zeug umher, bis ich mich erbarmte und für ein paar Cent eine Tüte kaufte.

Da viel mir ein, ich brauchte noch etwas für Loki. Aber was? „Ich möchte kurz etwas schauen, Freya ", sagte Loki. Ich nickte und setzte ihn ab. „Keinen Blödsinn anstellen! Und beeil dich!" mahnte ich und sah mich weiter um. Dieser Schmuckladen war wunderschön. Hier gab es die glitzerndsten Sachen in ganz Bremen. Linda betrachtete die Uhren.

Ich könnte Loki irgendein Schmuckstück kaufen, aber welches? Schließlich war das das einzige, was mir einfiel. Kette, Ring, Armreif, Uhr, Ohrring? Das erste und das letzte schloß ich aus. Er besaß keine Ohrlöcher und außerdem trug er bestimmt keine Kette. Einen Armreif würde er ebenfalls nicht tragen. Eine Uhr brachte ihm nichts, also ein Ring?

Einen Freundschaftsring! Ein ganz schlichten. Ich ging zur Kasse. „Entschuldigen sie, ich brauche zwei identische Ringe. Am besten ziemlich schlichte ", sagte ich. Die Frau setzte ihre Brille auf. „Kommen sie mit." Sie führte mich zu einer Vitrine. Dort lagen viele Ringe drin. Am besten gefiel mir ein silberner Ring. Er war schlicht und kostete nur zehn Euro. Naja, nicht ganz billig, aber egal. „Gibt es von dem zwei?" Fragte ich nach. „Äh, ja. Wir haben noch einen im Lager." „Okay, dann nehme ich zwei." Sie nickte. „Warten sie an der Theke." Ich ging wieder zurück.

Linda trat auf mich zu. „Was kaufst du?" „Zwei Ringe." Sie hob eine Augenbraue. „Für wen?" „Mich. Der zweite soll ein Ersatz sein." „Ich schau mir mal das dort hinten an." Dann trippelte sie davon. Die Frau kam wieder. „Hier bitte sehr." „Dankeschön." ich nahm die Schachtel entgegen. „Sonst noch was? Dürfte ich erfahren, wofür die Ringe sind? Sie müssen es mir nicht sagen." „Für einen Freund." „Also ohne Beziehung?" „Ja." „Dann könnte man auch die jeweiligen Namen eingravieren." Das war eine tolle Idee!

„Ja, dass ist gut." „Okay, welche Namen währen es dann?" Ich überlegte kurz. „Freya mit y und..." Sollte ich seinen Namen nehmen? „Ja, und?" die Frau sah von ihrem Computer auf. „Darf man auch Spitznamen nehmen," sie nickte,„ dann nehm ich "Gott des Schabernacks"." Sie sah mich komisch an, dann nahm sie die Ringe zurück und war verschwunden.

„Freya." Ich sah nach unten. Dort stand Loki. „Ah, da bist du ja." Ich hob ihn hoch und stellte ihn auf die Theke. „Wieso ist es hier so voll? Ich konnte kaum einen Schritt tuen. Ihr Menschen trampelt alles nieder." „Naja, normalerweise gibt es keine kleinen Menschen-oder in deinem Fall: Götter- die man zertrampeln kann ", lachte ich. Er verdrehte die Augen.

Ausnahmsweise sah er gut gelaunt aus. „Was ist? Du siehst so glücklich aus." „Darf man den nicht mal mehr gut gelaunt sein?" lächelte er. Ich lächelte zurück. Das war dieser Moment in dem ich erkannte, dass ich Loki echt lieb hatte. „Ich hab dich lieb ", schmunzelte ich. Er runzelte die Stirn. „So eine Ehrlichkeit ", grinste er. „Ja und ich weiß ganz genau, dass du mich mehr als alle anderen Menschen magst." Er zuckte mit den Schultern. „Vielleicht. Immer hin hast du noch viel Nettigkeit in dir und trägst einen Gott herum." Ich lachte.

„Ich fühle mich sehr geschmeichelt, weil du das gesagt hast." Die Frau kam wieder und drückte mir eine weiße Schachtel in die Hand. Loki begutachtete die Schachtel, sagte aber nichts. Ich bezahlte und ging wieder zu Linda.

„Wie währe es mit etwas zu Essen? Ich bin am verhungern."

Wir schlenderten zu einem Saft-Laden. Dort gab es himmlische Smoothies und Getränke! Wir bestellten und setzten uns auf eine Bank. Die Stadt war auch hübsch geschmückt. In fast jedem Fenster stand etwas weihnachtliches. In vielen Vitrinen und Schaufenster konnte man Weihnachtsmützen oder Tannen sehen. Die meisten Leute kuschelten sich in viele Lagen Klamotten.

Es regnete immer noch leicht. „Sieh mal es schneit!" rief Linda. Ich sah in den Himmel. Tatsächlich, der Regen verwandelte sich in Schnee! Sie rieselten sanft zu Boden. „Toll! Vielleicht liegt morgen ja mehr Schnee!" freute ich mich.

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