9: Die lebendige Puppe

Ich übernehme keinerlei Verantwortung, wenn ihr, weil ihr hypersensible Nerven habt, wegen dem Video an Albträumen leidet.

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Akira und die anderen hatten eine halbe Stunde damit vergeudet mir zu erklären, dass ich das Blut abwaschen müsse.

Nachdem ich mich also gewaschen habe, brachen wir zum nächsten Kandidaten auf.

,,Wo ist den der nächste?", fragte Akira, der hinter mir her trottete.

,,Er ist eine sie und sie befindet sich momentan in Lucky-City.", antwortete ich und warf ihm einen Blick zu.

,,Als Ninja solltest du etwas mehr Haltung zeigen.", meinte ich herablassend. Elva kicherte leise hinter vorgehaltener Hand.

,,Und du Elva...", wandte ich mich nun an die Hexe. ,,Kannst du als Hexe nicht irgendeinen Zauber vollziehen, der dich etwas lautloser macht? Ihr beide seid so laut wie eine Herde Wildschweine."

Sofort verstummt Elva und wurde rot, ob vor Scham oder vor Wut.

Ich richtete meinen Blick wieder nach vorne. Wir gingen auf einer gewöhnlichen Straße, wo normalerweise auch Kutschen oder Karren fuhren, doch seltsamerweise begegneten wir keiner Menschenseele.

Merkwürdig.

Da sah ich, warum wir keinem begegnet waren.

Welcome in Lucky-City zeigte das Schild an.

Das Lucky war mit roter Farbe durchgestrichen und darunter war unlucky geschrieben.

,,Wie einfallsreich.", brummte ich und ging ungerührt in das Dorf.

Es war ein Geisterdorf. Die Häuser waren oft verfallen und der bewölkte Himmel ließ alles trüb und grau erscheinen.

Ich hatte ein mieses Gefühl.

Da packte Akira mich am Arm.

,,Warte. Ich glaube nicht, dass sie noch hier ist.", meinte er.

Ich riss mich los und zischte . ,,Doch, ist sie."

,,Aber ich spüre ihre Präsenz nicht.", widersprach Akira mir.

,,Sie hat keine.", sagte ich leise.

,,Was?", fragte Akira, doch ich hatte mich bereits wieder abgewendet.

Ich ging auf ein beliebiges Haus zu und trat die Tür ein.

,,Hey, du kannst doch nicht einfach da reinmarschieren. Das ist Hausfriedensbruch.", rief Akira mir nach.

,,Es ist nur Hausfriedensbruch, wenn noch jemand in dem Haus ist. Ich stör ja niemanden.", rief ich ihm über die Schulter zu.

Ich konnte förmlich spüren, wie Akira hinter mir die Augen verdrehte.

Dann stampfte er mir nach, genau wie die anderen.

Laut pfeifend trottete ich durchs Haus.

Dann blieb ich vor einem alten Gemälde stehen. Die anderen schauten mir neugierig über die Schulter.

,,Was ist denn da?", fragte Runa neugierig.

Ohne ihre Frage zu beantworten, nahm ich das Gemälde von der Wand und warf es hinter mich.

Sena und Sora konnten gerade noch rechtzeitig ausweichen, ehe das Gemälde sie traf. Das Bild zerschellte auf dem Boden.

Hinter dem Bild war eine Tür.

Ich öffnete sie und trat ungeniert ein, ehe die anderen mich davon abhalten konnten.

Ich griff neben mich und ergriff eine Fackel. Ich zog ein Feuerzeug aus meiner Tasche und zündete die Fackel an.

Doch in diesem Moment gingen die anderen Fackeln ebenfalls an und trat in die Mitte des Raumes.

Überall lagen Werkzeuge und Holz.

Ich trat weiter nach vorne. Dort saß eine lebensgroße Puppe. Sie hatte lange blonde Haare und hatte die Augen geschlossen.

Ich stupste sie an.

,,Hey, was machst du da?", fragte Akira, doch schon wurde seine Frage beantwortet.

Die Augenlieder der Puppe öffneten sich und sie sah mich mit ihren türkisen Augen an.

Dann lächelte sie leicht.

,,Du bist also endlich gekommen?", fragte sie mit lieblicher Stimme.

,,Ja, es wird Zeit. Sag, wo ist denn...?"

,,Er ist tot.", unterbrach sie mich. ,,Ich hab ihn getötet."

,,Aha.", murmelte ich.

,,Wen hat sie getötet?", fragte Akira hinter mir.

Ihre trüben Augen wanderten zu ihm, dann legte sie den Kopf schief und antwortete. ,,Meinen Meister. Der, der mich erschaffen hat."

,,Aber warum?", fragte Akira. Ich verdrehte die Augen.

,,Er hat mich nur benutzt. Immer wieder hat er mir meine Glieder abgehackt und wieder neu gemacht. Immer wollte er, dass ich perfekt war und so hab ich ihn getötet."

Ich hielt ihr eine Hand hin und sie ergriff diese. Nur zögerlich kam sie auf die Beine.

Als sie stolperte, fing Runa sie ab. Erstaunt sah sie die Elfe an.

Diese lächelte sie an. ,,Ich bin Runa und du?", fragte sie.

,,Lala.", antwortete die Puppe leise.

Runa strahlte sie an.

,,Schön dich kennenzulernen."

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