Prologue
Prologue:
fünfzehn Jahre zuvor
„Hihihi", rannte ein junges Mädchen, mit rotblonden langen Locken und braunen Augen, die an Schokolade erinnerten, den Strand von La Push entlang.
„Ich krieg dich noch, pass nur auf!", rief ihr ein junger leicht gebräunter Mann hinterher.
„Nein, tust du nicht!", schrie sie zurück und drehte dabei ihren Kopf in seine Richtung, sodass sie gar nicht sah, wohin sie rannte.
Plötzlich stolperte das Mädchen über etwas und fiel hin.
„Alles in Ordnung, Nessie?", fragte Jacob – ihr stetiger Begleiter – und rannte auf sie zu, um ihr hoch zu helfen.
„Ja. Ich hätte einfach aufpassen sollen, wo ich hin-", meinte Renesmee und stockte, als sie bemerkte über was – oder besser wen – sie gestolpert war.
Am Boden lag ein kleines Mädchen und schlief mit nassen Klamotten im Sand.
„Oh", machte Jacob.
„S-Sie-", Renesmee schüttelte ihren Kopf, kniete sich gleich wieder nieder. „Ist sie tot?", sah sie zu ihm hoch.
Er zog die Brauen zusammen, zückte sein Telefon. „Ich ruf Carlisle, vielleicht ist sie verletzt", sagte er und entfernte sich ein paar Meter. Doch während des Telefonats lag sein Blick auf Renesmee.
Nessie sah sich das Mädchen genauer an, legte dabei ihren Kopf mehrere Male schief. Das Mädchen konnte um wie vier bis fünf Jahre alt sein – höchstens. Ihr kurzes rotes Haar war wirr und klitschnass, triefte voller Sand. Und ihre blasse Haut wirkte kränklich. Trotzdem fand Renesmee sie wunderschön. Sie strahlte dieses gewisse Etwas aus, das Ness stutzig machte.
Sie hockte sich neben das kleine Mädchen und drehte es vorsichtig um, während Jacob mit Renesmees Großvater telefonierte.
„Was ist dir nur zugestoßen?", fragte sie leise als sie sah, dass die Kleidung der Kleinen an manchen Stellen Risse hatte und ihr Hals sowie ihr späteres Dekolleté einige Schnittwunden aufwies.
„Jake? Können wir sie zu Grandpa bringen? Er kann sich besser um sie kümmern", rief sie dem Mann zu und er seufzte.
Er konnte ihr keinen Wunsch oder keine Frage wirklich abschlagen, durch die Prägung. „Carlisle, wir bringen die Kleine zu euch."
Er hob die Kleine hoch, trug sie zum Auto, das nicht weit entfernt stand und fuhr mit rasender Geschwindigkeit los.
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Als sie hielten kam sogleich Bella, Renesmees Mutter, herausgestürmt und fragte hektisch, ob ihrer Kleinen was zugestoßen war. Denn vor nicht mal sechs Monaten gab es noch Probleme mit den Volturi – und sie traute der ganzen Sache noch nicht so ganz über den Weg.
Doch als Bella das kleine Mädchen sah verstand sie es und ließ Jacob wortlos vorbei. Denn es ging nicht um ihre Tochter.
Sie brachten die Kleine in die Bibliothek, die teils auch noch wegen Renesmee zu einem Operationsaal umgebaut war. Oder wie man's nahm auch ein Untersuchungszimmer.
Carlisle Cullen – ein hervorragender Doktor im Forks Hospital – kam still und leise herein.
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Er untersuchte gerade den Puls sowie die Atembewegungen der Kleinen.
„Was ist jetzt eigentlich genau geschehen?", fragte er sachlich und nahm der Kleinen ein zweites Mal Blut ab, um ihre Werte nochmal zu kontrollieren.
Renesmee legte die Hand an die linke Wange ihres Grandpas und zeigte ihm die Ereignisse des gestrigen Nachmittags.
Er nickte und Jacob begleitete die Kleine hinaus. Ihre Familie wartete im Wohnzimmer und Carlisle untersuchte das Mädchen im Beisein von Bella weiterhin.
Ihr Mann Edward sowie Esme, Carlisle Gattin, Rosalie und Emmett, die Adoptivgeschwister Edwards, waren auf der Jagd. Da sie sogenannte kalte Wesen waren – Vampire.
Renesmee selbst wurde noch vor kurzem als unsterbliches Kind bezeichnet, obwohl Bella sie bekommen hatte, als diese noch ein Mensch war.
Still und leise setzte Dr. Cullen seine Arbeit fort. Bis die Kleine mit einem Schreck endlich aufwachte.
Lediglich der Rucksack der Kleinen stand am Bettrand auf dem glänzend weißen Fußboden.
„Hey, ganz ruhig", mahnte Carlisle sie und drückte sie mit sanfter Gewalt zurück ins Bett.
„W-w-wo bin ich?", fragte das Mädchen stotternd.
„Im Krankenhaus", flunkerte Carlisle. „Kleines, mein Name ist Carlisle Cullen. Ich bin dein behandelnder Arzt."
„Carlisle", sagte Bella ruhig.
Er sah zu ihr auf. „Weißt du, was dir zugestoßen ist?", fragte er und sie blinzelte ihn verwirrt an.
Für ein relativ kleines und junges Mädchen hatte sie eine gute Kommunikation. „Ich weiß es nicht mehr. Alles schwarz", antwortete sie zitternd.
„Wie heißt du?"
„Wie ich heiße?", fragte sie verwirrt nach und Bella öffnete den Rucksack leise.
Drin waren nur eine Wasserflasche, halbgeleert. Ein Clown der als Kuscheltier anscheinend diente und – in einer Seitentasche versteckt – ein Amulett. Doch ihre Initialen waren am Rand eingenäht. Nur war der Nachname und Wohnort unlesbar. Lediglich ihr Vorname stand noch gerade so leserlich dort.
„Ginevra", sagte sie und näherte sich. „Dein Name ist Ginevra", antwortete Bella etwas lauter und die Kleine zuckte zusammen.
Bevor sie in den Schlaf glitt murmelte sie ein Wort, was Carlisle und Bella zwar nicht verstanden, doch dafür weit weg jemand anderes. „Zoran."
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Datum der Veröffentlichung: 17.06.2018 16:36 Uhr
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