Jun

Jun hatte sich den Brief mit nachhause genommen, den ihm Jihoons kleiner Bruder in der Schule gegeben hatte. Das es ein Abschiedsbrief sein musste, war ihm klar. Warum sonst sollte er einen Brief von Jihoon bekommen? Er machte sich selbst innerlich total verrückt, weil er einfach nicht wusste, was ihn bei dem brief erwartete.
Nervös betrat er sein Zimmer, setzte sich an seinen Schreibtisch und öffnete den Umschlag langsam. Er war sich unsicher, ob er den Brief wirklich lesen sollte, aber entschied sich schließlich dafür. Was hatte er schon zu verlieren?

"Nihao Jun,

Eine Begrüßung auf Chinesisch zu einem nicht so tollen Anlass oder? Bitte nimm mir das nicht Übel.
Allen voran: Ich bin absolut fasziniert, wie toll ihr tanzt. Auch du, Junhui, du bist ein großartiger Tänzer und ich finde es absolut toll was du schon alles fertig gebracht hast. Bitte gib das niemals auf, nutze dein Talent solange es geht und zieh dein Ding durch.
Es ist bescheuert sowas in einen Abschiedsbrief zu schreiben, ich weiß das. Aber anders geht es nicht. Es tut mir leid. All das tut mir leid.
Auch du bist einer von Soonyoungs besten Freunden und deswegen bitte ich dich, auf ihn aufzupassen, wenn es geht. Er wird das nicht gut verkraften, ich weiß das, und ich mache mir Sorgen um ihn. Ich hasse mich schon selbst dafür, das ich mein da sein beende. Einfach so. Aber ich kann nicht mehr.
Du warst einer der wenigen der nicht von meinen Narben und meiner Depression wusste. Aber das ist und war besser so, jetzt ist es eh egal ob du es weißt. Was ändert es schon? Ich bin sowieso nicht mehr da, wenn du das hier liest.
Pass bitte auf dich auf, gib niemals auf oh und Junhui? Ich bin mir sicher, das du es schaffst Ailee für dich zu gewinnen.
Ich wünsche dir alles gute, für alles weitere.

Dein Jihoon."

Junhui war kurz davor den Brief zu zereißen oder einfach zu zerknüllen, steckte ihn stattdessen aber zurück in den Umschlag und packte diesen in seine Schreibtischschublade.
Jihoon wusste was er tat, er hatte gewusst was er ihnen allen damit antat. Das er Soonyoung zerstören würde, das seine Freunde trauerten, das sein kleiner Bruder und seine Eltern noch da waren. Aber es war ihm egal.
Er war wütend auf Jihoon, egal ob er tot war oder nicht und wieso er das getan hatte, auch wenn er Depressionen gehabt hatte. Jihoon war ein Vollidiot, darin war er sich sicher.
Und egal wie wichtig er auch ihm gewesen war, er war wütend auf ihn.

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Und schon das sie