The new seeker
Regulus' POV
Seinen Besen fest mit seiner linken Hand umklammert, stapfte der zwölfjährige Slytherin auf das Quidditchfeld, auf dem sich bereits einzelne, andere Schüler aufhielten. Slytherins. Aber ältere Schüler. Die meisten hin ihnen, würden sich vermutlich ebenfalls für die Hausmannschaft bewerben wollen- wenn vermutlich auch nicht unbedingt für die Position Sucher. Das zumindest, hoffte der Schwarzhaarige.
Gegen einige von ihnen, würden er womöglich sogar ankommen. Doch, wenn sich tatsächlich mindestens die Hälfte der anwesenden Schüler als Sucher bewerben wollen würde, so sah der Slytherin schwarz. Womöglich hätte er doch lieber vom Quidditchfeld wegbleiben sollen. Hätte nicht darauf achten sollen, dass dieses Jahr mal wieder die Auswahlen für die Hausmannschaft anstanden, und er, als Zweitklässker sich nun sogar bewerben durfte.
Bewerben, ja. Doch, ob auch wirklich etwas aus seinem Vorhaben werden würde, konnte der Black sich bis jetzt nur ausdenken. Ob er wirklich etwas erreichen, oder aber als Gespött der Quidditchmannschaft enden würde. Fast schon konnte er die Tiefen Stimmen der älteren Schüler hören, wie sie über ihn herzogen. Fast schon spürte er den Scham, der in ihm aufkommen würde, wenn er tatsächlich vor allem diesen Schülern versagen würde.
Spürte, wie seine Wangen einen leichten, roten Schimmer bekommen würden, und sah sich selbst vor sich, wie er da stand, den Blick zu Boden gerichtet. Während die anderen Slytherins um ihn herum standen, und ihn auslachten. Wie sie ihn als ' Bohnenstange', ' Zwerg ', und andere, unangenehme Dinge bezeichneten.
Warum war er so naiv, oder besser gesagt, waghalsig gewesen, und hatte trotz den Versuchen von Severus, den jüngsten Black irgendwie von seinem Vorhaben zurück zu halten, auf zum Quidditchfeld gemacht? Womöglich eben wegen jenen Versuchen, des anderen Slytherins. Weil Regulus geglaubt hatte, dass Severus nur versucht hatte, ihm seine Idee auszureden, weil er selbst Quidditch nie wirklich hatte leiden können. Weil er schon immer der Meinung gewesen war, es gäbe Wichtigeres, wie zum Beispiel den Schulstoff.
Dass Quidditch nirgends von dem Unterricht ablenken würde, und man dadurch keinen wirklichen Vorteil ziehen würde, zumal das Quidditchtraining, das, soweit Regulus wusste, meistens zwei mal pro Woche statt fand, ebenfalls unnötig Zeit weg nahm.
" Quidditchtraining ist meistens Nachmittags oder abends.", hatte Regulus dagegen gehalten, während er seinen Freund mit vor der Brust verschränkten Armen angeblickt hatte. " Da habe ich ja meistens ohnehin nicht mehr viel zu tun. " Ja, er hatte seinen Eltern versprochen, dass er sich dieses Schuljahr mehr für seine Noten anstrengen würde. Dass er sich mehr auf den Unterricht konzentrieren würde, als er es im ersten Schuljahr getan hatte. Dass er mehr für den Unterricht vorbereiten, mehr lernen würde, auch, wenn er, um ehrlich zu sein meistens auch ohne besonders viel Lernen klar kam.
Trotzdem würde er sein Versprechen an seine Eltern halten. Er würde sich mehr bemühen, schließlich, wollte er sie trotz allem nicht enttäuschen. Doch das bedeutete nicht, dass er auf Alles würde verzichten müssen...oder?
Ehe er mehr darüber nachdenken hätte können, erschien bereits ein weiterer Slytherin auf dem Feld. Er hatte dunkle Haare, und schien fast einen Kopf größer zu sein, als die meisten anderen, die sich in jenem Moment auf dem Quidditchfeld befanden, und den eben erschienenen Quidditchkapitän anstarrten. Regulus wusste nicht genau, wie alt sein neues Gegenüber wohl war, doch wenn er schätzen hätte müssen, so hätte er auf Fünfzehn, oder vielleicht sogar Sechzehn getippt.
Seine gesamte Ausstrahlung wirkte kühl, streng und diszipliniert. Alles in allem hatte er die Ausstrahlung eines Quidditchkapitäns, wie er im Buche stand. Die dunkelbraunen Haare, waren streng nach hinten gekämmt, so, dass sie ihm keineswegs in die Stirn hingen, womit er fast schon ein komplettes Gegenbild von Regulus zu sein schien. Zumindest vom Aussehen her. Die dunkelbraunen Augen schweifen durch die Reihen von anderen Slytherins, die ziemlich durcheinander hintereinander und nebeneinander auf dem Feld standen.
" Guten Tag. ", die Stimme des Kapitäns klang tief, auf gewisse Weise sogar vornehm, doch vor allem kalt. Keine Wärme schien von jener Stimme auszugehen. So, als würde er die Auswahlspieler einzig und allein aus dem Grund begrüßen, dass er als unhöflich gelten würde, wenn er dies nicht tun würde. Ein gekünsteltes, kühles Lächeln zierte während dessen seine dunkelroten Lippen.
" Mein Name ist Flint. Alexander Flint, wie einige von euch vielleicht bereits wissen.", sein Blick wirkte amüsiert, als er ihn erneut über die vielen Schülern schweifen ließ, die ihm neugierig und abwartend anblickten. Wie viele es wohl sein mochten? Sicherlich nicht unter Zwanzig. " Avery. ", er blickte den blonden Slytherin grinsend an. " Schön, dass du es dir anscheinend doch noch überlegt hast. ", ein Nicken von Avery's Seite war die Antwort auf jene Bemerkung. Mehr, schien er nicht wirklich dazu sagen zu wollen, oder zu können.
" Mulciber. Unser Team könnte Leute wie dich gebrauchen.", der Kapitän lief die Reihe entlang, musterte die einzelnen zur Auswahl stehenden Spieler. Schließlich blieb er vor Regulus stehen. Sein Blick blieb an dem Schwarzhaarigen Slytherin hängen, musterte ihn. Schien ihn durchbohren zu wollen. Doch trotzdem schien Flint nicht wirklich sagen zu können, um wen es sich denn nun bei dem zwölfjährigen Jungen handelte, den er da vor sich hatte. Einen einfachen Zweitklässler, der in seine Schranken gewiesen werden musste?
Ein jüngerer Schüler, der zu überzeugt von seinen eigenen Fähigkeiten war, und dringend mal eine Lehre erteilt bekommen musste? Regulus hatte nicht vor, sich in eine dieser beiden Kategorien einordnen zu lassen. Zwar mochte es sein, dass die meisten anderen Slytherins, die an jenem Ort zur Auswahl standen, älter, stärker und auch körperlich kräftiger gebaut waren, als er. Doch das hatte gar nichts zu sagen. Im Gegenteil.
Eigentlich, so dachte Regulus, müsste es doch von Vorteil sein, wenn man als Sucher nicht besonders groß war. Schließlich konnte man so besser zwischen dem Gewirr aus anderen Spielern, das während dem Spiel entstehen würde durchkommen. Es würde einem leichter fallen, durch Lücken zu fliegen. Den Schnatz auch in dem Gebiet unter Tribune verfolgen zu können, ohne sich an den vielen Holzbalken, mit denen jene Area gestützt war, den Kopf anzuschlagen.
Demnach hatte Regulus, was seine Größe anging, nicht unbedingt einen Nachteil. Oder? " Und...du bist?", die kühle Stimme des Kapitäns riss den jungen Black aus den Gedanken. Er konnte hören, wie einige der älteren Slytherins kicherten. Er spürte ihren höhnischen, amüsierten Blicke auf sich, während sie über ihn tuschelten. Über ihn, den Zweitklässler, der sich an den Quidditchauswahlen beteiligen wollte. Ihn, den Zwölfjährigen, der mit deutlich älteren Schülern mithalten wollte.
Mithalten 'würde', korrigierte der Slytherin gedanklich. Die würden schon sehen. Ihr Kichern und Grinsen würde ihnen vergehen, wenn die Auswahlen vorbei sein würden. Ob sie das Ganze immer noch so unglaublich witzig finden würden, wenn sie von eben jenem Zweitklässler im Quidditch geschlagen werden würden? Regulus bezweifelte es. Flint wandte seinen Blick von dem Schwarzhaarigen ab, und blickte nun die älteren Slytherins mir erhobenen Augenbrauen an.
" Findet ihr hier irgendwas witzig?"
" Nein, Alex.", ein etwas dickerer, rothaariger Slytherin, der vor wenigen Minuten noch mit dem Slytherin neben ihm getuschelt hatte, senkte den Kopf. Den Kapitän zu provozieren, wollte er nicht riskieren. Er wollte nicht riskieren, womöglich disqualifiziert zu werden, obgleich die Auswahlen noch nicht einmal wirklich angefangen hatten. Er würde keine solche Behauptungen mehr machen, wenn Flint in der Nähe war, das wusste Regulus genau so gut, wie der rothaarige Slytherin selbst.
Flint nickte. " Gut. Also, sag mir, wie ist dein Name?", sein Blick ruhte nun erneut auf Regulus.
" Regulus. Regulus Black. "
" Regulus?"
Ein knappes Nicken des Slytherins.
" Ein Black...du musst wissen, ich habe einige aus deiner Familie gekannt. Zwei deiner Cousinen zum Beispiel. Du scheinst allerdings bis jetzt der Einzige aus deiner Familie zu sein, der sich wirklich für Quidditch interessiert.", er schenkte seinem Gegenüber ein kurzes Lächeln. " Wollen wir mal sehen, wie du dich in der Praxis so schlägst."
Irgendwas an Flint, kam dem jungen Black bekannt vor, auch, wenn er nicht genau sagen konnte, weshalb. Ob es daran lag, dass er dem Älteren schon hin und wieder einmal über den Weg gelaufen war, sei es in den Korridoren, oder auch in der großen Halle. Ob es daran lag, dass der Charakter seines Gegensübers ihn so sehr an einige, andere Leute in seiner Umgebung erinnerte.
Der Ehrgeiz. Der Stolz. Die leichte Provokation, die von den vorherigen Worten des älteren Slytherins auszugehen schien. All diese Dinge, lam Regulus dank Mitschülern, Lehrern oder gar Ektern bekannter vor, als ihm lieb war. Fast glaubte er, in Flint einige Eigenschaften erkennen zu können, die seine Mutter ebenfalls besaß. Ehrgeiz.
Den Willen, besser als Andere zu sein. Doch ob es tatsächlich nur daran lag, dass jener Slytherin, der sich nun wieder von ihm abwandte ihm seltsam bekannt vor kam, wusste er nicht. Ob es daran lag, dass er letztes Jahr, als er noch ein Erstklässler gewesen war, bei einem der Quidditchspiele der Slytherins zugeschaut hatte.
Zugeschaut, während er sich innerlich gewünscht hatte, bereits zum Team zu gehören. Ebenfalls über das Quidditchfeld zu fliegen, zusammen mit seinen Mannschaftskollegen. Über das Feld zu fliegen, und nach dem Schnatz Ausschau zu halten. Jetzt hatte er die Chance, Teil des Teams zu werden. Tatsächlich selber als Sucher spielen zu können.
Nicht nur Anderen dabei zusehen zu können, wie sie jene, kleine, goldene Kugel verfolgten. Wie sie den Arm nach jener Kugel ausstrecken, ein erwartungsvoll er Blick auf ihren Gesichtern. Wie ihre Hände sich schließlich um die noch immer zappelnde Kugel schlossen, und der Sucher des gegnerischen Teams fluchte.
" Nun gut.", Flint schien nun wieder zum ganzen Team zu sprechen. " Wie ich sehe, wollen sich dieses Jahr eine ganze Menge von euch für die Hausmannschaft bewerben. Ich hoffe, euch ist klar, dass ihr auch einiges an Können besitzen müsst, um hier aufgenommen zu werden."
Die Slytherins nickten. Eine andere Möglichkeit, hätten sie vermutlich auch nicht wirklich gehabt, wenn man von aufgeben, das Quidditchfeld mit einigen Entschuldigungen verlassen, und für die restlichen Tage als Feigling gelten absah. Womöglich wären die anderen Bewerber sogar glücklich, wenn einige andere wieder gehen würden, ohne ihr Können überhaupt vorgezeigt zu haben.
Schließlich wäre dann die Konkurrenz kleiner, und somit auch die Chancen höher, einen Platz in der Hausmannschaft zu bekommen. Doch Regulus würde nicht gehen. Nicht an diesem Tag. Nicht, ehe er zumindest gezeigt hatte, was in ihm steckte. Dass er als Zweitklässler nicht komplett untalentiert war, egal, was die älteren Slytherins von ihm dachten.
Flint nickte der Masse an Schülern höflich zu, wobei sich seine einzelnen Haarsträhnen keinen Millimeter zu verschieben schienen. Zu sauber, waren sie nach hinten gekämmt und, soweit Regulus es beurteilen konnte, auch mit einigem an Gel versehen. Der junge Klack versuchte, gar nicht erst darüber nachzudenken, wie er hier wirken musste. Klein, zu dünn für die Uniform, so, dass diese locker um seinen Körper wabbelte, und dem Smytherin ein fast schon schlacksiges Aussehen verlieh.
Dazu noch die rabenschwarzen Haare, die ihm auch jetzt, in diesem Moment leicht ins Gesicht hingen, und mit jedem Nicken erneut jene Stellung einnahmen, auch, wenn Regulus sie wenige Minuten davor Recht ordentlich hinter sein linkes Ohr geschoben hatte. Aber darauf kam es jetzt nicht an. Quidditch war kein Anlass, sein Aussehen aufzupolieren.
" Nun gut. Dann bitte ich die Jäger, sich ganz links in einer Reihe aufzustellen. Die Treiber bitte direkt daneben. Etwas weiter rechts die Hüter und ganz rechts die Sucher."
Gesagt, getan. Unter ein wenig Geschiebe, und Geschubse, standen wenige Minuten später vier Reihen von Schülern vor dem jungen Quidditchkapitän. Genau vier Jungen, Regulus eingeschlossen, schienen wohl Interesse an der Position als Sucher zu haben. Vier Jungen. Also drei Jungen zu viel. Regulus musterte seine drei Konkurrenten, während Flint erklärte, in welcher Reihenfolge er die Personen für die verschiedenen Posten auswählen würde. Sucher. Jäger. Treiber. Und zu guter letzt, würden die Hüter dran sein.
Regulus' Puls beschleunigte sich ein wenig. Jene drei Jungs, von denen zwei hinter, und einer vor ihm standen, waren allesamt größer als er. Beide hatte er noch nie gesehen, oder zumindest waren sie ihm bis jetzt noch nicht sonderlich stark aufgefallen, dennoch kamen ihm beide nicht gerade unfähig vor. Mindestens zwei von ihnen, würden ihm Konkurrrenz machen, das hatte er einfach im Gefühl.
Mindestens zwei von ihnen, würden dem jungen Klack einen schwereren Kampf bieten. Gegen mindestens zwei von ihnen, würde er sich wirklich behaupten müssen. Sich anstrengen, um nicht nur mit ihnen mithalten, sondern auch besser als sie sein zu können.
" Kommen wir nun zu euch.", Flint wandte sich mit einem gekünstelten Lächeln an die Sucher- oder eher die Bewerber, für jene Position. " Wir fangen mit etwas Einfachem an. Ich werde diese Bälle werfen", er machte eine kurze Pause, und deutete auf vier grüne, kleine Bälle, die neben ihm auf dem Boden lagen, jedoch bis zu diesem Moment niemandem wirklich aufgefallen zu sein schienen. Wie auch? Die meisten, schienen genau wie Regulus mit den Gedanken bereits beim anstehenden Wettkampf zu sein.
" Wenn ihr diese fangt, meinen Glückwunsch. Ihr kommt dann in Runde zwei. Dort werde ich einen Schnatz freilassen, den die Übrigen, die den vorherigen Test bestanden haben, fangen müssen. Wer ihm fängt, hat die Ehre, von heute an als Sucher für Slytherin zu spielen.", eine weitere, kurze Pause, in der es Regulus vorkam, als könne er seinen eigenen Puls hämmern hören. " Wer den Ball nicht fängt, scheidet aus. Wer den Schnatz nicht fängt...scheidet aus. Soweit verstanden?"
Ein kurzes Nicken der vier Jungen.
" Gut. Dann fangen wir also an." Regulus atmete tief durch, ehe er möglichst ruhig seinen Besen bestieg. Schließlich gab es jetzt nur noch zwei Möglichkeiten. Fangen, oder nicht fangen. Siegen, oder Versagen. Gewinnen, oder verlieren. Zwei Möglichkeiten, bei denen Regulus klar war, für welche er sich am besten entscheiden sollte.
Eine halbe Stunde, die Regulus jedoch wie ein halber Tag vorkam, dauerte jene Vorübung. Eine halbe Stunde dauerte es, bis zwei, der einst vier Jungs razsflogen. Bis zwei von den Vier versagten, und mit ihren Händen knapp jene Bälle verfehlten, die sie hätten fangen sollen. Nun waren nur noch zwei der Slytherins übrig. Regulus, und der ältere Schüler, dessen Namen er nicht kannte.
Er war sich sogar sicher, dass jener Name während des damaligen Tages ein paar mal gefallen war, doch der Slytherin hatte andere Dinge zu tun gehabt, als sich die Namen seiner Konkurrenten zu merken.
" Glückwunsch ihr beiden.", Flint nickte den zwei übrigen Kandidaten zu. " Und jetzt los. Auf mit euch.", er gestikulierte mit seinen Händen in Richtung Himmel, was den beiden Slytherins wohl signalisieren sollte, dass diese sich wieder auf ihren Besen in die Luft begeben sollten. Denn nun, folgte die zweite Aufgabe. Der Schnatz. Ein leichter Ruck durchfuhr Regulus' Körper, als er sich mir seinem Besen vom Boden anstieß, und wenige Sekunden einige Meter über dem Quidditchfeld schwebte. Sein Gegner hat es ihm gleich. Er wagte einen kurzen Blick nach unten, obgleich er oft genug gehört hatte, dass man eben dies nicht tun sollte. Viele verloren dadurch den Mut, da sie meistens erst dann wirklich realisierten, in was für einer Höhe die sich befanden. Weil sie erst dann wirklich realisierten, dass ein Sturz aus so einer Höhe nicht sonderlich angenehm sein würde. Doch Regulus, machte es in diesem Moment nicht sonderlich viel aus. Er würde nicht fallen. Ganz bestimmt nicht. Er sah Flint, der nun ungefähr auf die Größe eines Nifflers geschrumpft zu sein schien. Wie er eine Art braune Box zu öffnen schien, aus der wenige Augenblicke später ein kleiner, goldener Gegenstand heraus flitzte. Eine kleine, goldene Kugel. 'Der Schnatz' , schoss es dem Slytherin in den Sinn.
Regulus riss seinen Besen herum, flog ziellos im Stadium herum. Er spürte, wie der kühle Wind durch seine Klamotten strich, sah, wie die Sitze der Tribüne an ihm vorbei zu flitzen schienen, und musste sich zusammen reißen, um nicht aufzulachen. Aufzulachen, wegen jenem Gefühl, das ihn in diesem Moment durchströmte. In diesem Moment, in dem er sich zum ersten Mal seit langem wieder wirklich frei, leicht fühlte.
Leicht, als würde der ganze Belast, der mit jedem Tag auf seine Schultern drückte, auf dem Erdboden zurück geblieben sein. Als würden die Sorgen, die er Tag für Tag mit sich schleppte, auf dem Boden, dort unter ihm geblieben sein. So winzig, dass sie von hier oben nicht zu sehen waren. Als wären die bedrückenden Gedanken und die Probleme , die ihn dort unten wie eine Art Corsett umschlangen, ihm die Lust zum Atmen nahmen verschwunden.
Als würde er hier, einige Meter über dem grünen Rasen des Feldes endlich wieder einmal frei Atmen können. Als gäbe es in diesem Moment nichts, was ihn zurück hielt. Keine Erwartungen seiner Eltern, die ihn zu erdrücken drohten. Schon immer hatte Regulus das Fliegen geliebt. Genau aus jenem Grund. Wegen jenem Gefühl, seinen Sorgen und Problemen, die einen plagten, für wenige Minuten entkommen zu können. Und nach einigen, ereignislosen Minuten, erblickte er ihn. Golden und zappelnd , schwebte er dort, wenige Meter von Regulus entfernt.
Wenige Meter, die der Smytherun überwinden musste, um.an den Schmatz zu kommen. Wenige Meter, die ihn vom Sieg trennten. Hektisch riss er seinen Besen erneut herum, steuerte auf den Schnatz, der sich genau in jenem Moment wieder in Bewegung setzte. Ungünstigerweise, schien auch der ältere Smytherun jene goldene Kugel genau in diesem Moment bemerkt zu haben. Vermutlich wegen der plötzlichen, ruckartigen Bewegung des Jüngeren. Regulus verfluchte seine eigene Ungeschicktheit, und steuerte seinen Besen in jene Richtung, in die der Schnatz vor wenigen Minuten verschwunden war.
Außer Sichtweite, wieder einmal. Er merkte, wie der andere Slytherin ihm folgte, als würde er hoffen, den Schmatz so noch vor Regulus erblicken, und im nächsten Moment einen Zahn zulegen, und den Schnatz fangen zu können. Doch so einfach würde es nicht werden. Einige weitere Augenblicke, ohne Ergebnis. Doch dann war er erneut zu sehen. Einige Meter weiter unter dem Slytherin, glitzerte etwas. Einige Meter näher am Boden, konnte Regulus eine kleine, runde Form erkennen, die über das Feld huschte.
Seine Hände klammerten sich an dem hellen Stiel seines Besens fest. Krallen sich an diesen, bis die Knöchel der Hand weiß hervor traten, und die Finger des Slytherins schmerzten. Und doch ließ er nicht los. Er durfte nicht loslassen, nicht bei jener Aktion, die ihm in den Sinn gekommen war. Nicht, wenn er keinen Halsbeuch riskieren wollte. Dem jungen Black blieb die Luft weg, als er im Sturzflug auf die kleine Goldkugel zustürzte, die wenige Meter über dem Boden schwebte. Er blickte kurz hinter sich, und erkannte den Älteren, wenige Meter hinter sich. Im.Stillen flehte er seinen Besen an, schneller zu fliegen.
Gerade als er überlegte, wie leichtsinnig es eigentlich war, in so einer Geschwindigkeit auf den Boden zu zurasen, brach sein Gegner die Verfolgung ab. Gerade, als nur noch wenige Meter die beiden Slytherins von dem grpbdn Boden trennte, stutzte der ältere Slytherin und riss seinen Besen wieder in die Luft, nach oben. Hatte er tatsächlich aufgegeben? Hatte er es nicht riskieren wollen, nicht mehr rechtzeitig abbremsen zu können? Hatte er sich einen anderen Weg überlegt, um an den Schnatz zu kommen?
Regulus' Hände verkrampften sich, so, dass er sich bemühen musste, nicht vor Schmerzen und Nervosität das Gesicht zu verziehen. Der grüne Boden kam näher. Einige Meter näher. Noch ein paar. Hektisch riss auch Regulus nun seinen Besen nach oben, bremste seinen eigenen Sturzflug ab, als er den Schnatz wenige Meter entfernt erkannte. Seine Handflächen entspannten sich ein wenig, nun, da er sich nicht mehr so sehr am Besen festklammerte.
Sein
Herz hämmerte noch immer gegen seine Brust, als er zum dritten Mal auf den Schnatz zusteuerte, seine Hand bereits ausgestreckt. Noch ungefähr fünf Meter. Vier. Drei. Zwei. Die blasse, zierliche Hand des Slytherins Schloss sich um die goldene, noch zappelnde Kugel. Er spürte, wie die Flügel des Schnatzes sich noch immer bewegten. Ein Grinsen erschien auf den hellen Lippen des Jungen.
Slytherin hatte einen neuen Sucher.
Bei der Erinnerung daran, könnte ich trotz Allem nicht anders, als ein wenig Stolz zu empfinden. Stolz darüber, besser gewesen zu sein, obgleich mein Gegner vermutlich drei bis vier Jahre älter als ich gewesen war. Stolz darüber, gewonnen zu haben. Gewonnen , gegen Gegner, die auf den ersten Blick mehr als überlegen gewirkt hatten. Gewonnen, gegen Gegner, die nicht nur älter, sondern auch um einiges kräftiger gewesen waren, als ich. Doch der Stolz, den ich damals, an jenem Tag empfunden hatte, wollte nicht mehr komplett zu mir zurück kehren.
Der Stolz, den der dünne, zwölfjährige Regulus Black empfunden hatte, als seine Hand sich zum ersten Mal um einen Schnatz schloss , schien wie verloren zu sein. Das Gefühl, das ich damals empfunden habe, sollte niemals wieder zu mir zurück kehren. Freude. Stolz. Besonders nicht jetzt. Nicht heute. Nicht an diesem Tag, und auch sonst nie mehr. Denn erst jetzt merkte ich wirklich, dass es umsonst gewesen war. Das all meine Bemühungen an jenem Tag letzten Endes umsonst gewesen waren.
Dass sie zwar für die vier Jahre, die ich als Sucher für Slytherin gespielt hatte, von Bedeutung gewesen sein mögen, doch auch, dass jene Bedeutung mit mir sterben würde. Dass es nur etwas bedeutet hatte, solange ich noch in jener Mannschaft gewesen war. Dass es in einigen Jahren niemanden mehr interessieren wird, wer Sucher von Slytherin gewesen war. Dass es den jetzigen Sucher der Hausmannschaft, wer auch immer dies sein mochte, nicht interessieren würde, wer sein Vorgänger gewesen war. In einigen Jahren, würde all dies vergessen sein.
Und wenn ich ehrlich bin, habe ich es verdient, vergessen zu werden.
AN: Sooo, das hier ist definitiv das längste Kali, das ich jemals geschrieben habe...Bis jetzt zumindest.😅😂 Ob es auch gut geworden ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht wirklich...was meint ihr? Wie fandet ihr das neue Kapi?😅 Schreibt mir gerne eure Meinung dazu in die Kommis und joa...dann bis bald.😉❤
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